Ortsvorsteher von Bliesdalheim Durch Dorfplatz hat Ort die Seele zurück
Bliesdalheim · Serie „Bliesgau? Natürlich!“: Bernhard Welsch, der Ortsvortsteher von Bliesdalheim, zeigt Perspektiven für sein Dorf.
Bernhard Welsch (CDU) ist mit seinem Dorf tief verbunden. Er lebt seit Geburt in Bliesdalheim und ist seit 30 Jahren in der Ortspolitik tätig. Vor sechs Jahren übernahm der 68-Jährige das Amt des Ortsvorstehers. „Ich hatte ein Interesse an dem Ort und der Entwicklung. Ich war unter meinem Vorgänger auch stellvertretender Ortsvorsteher und als dieser dann verstarb, war für mich klar, dass ich mich zur Wahl aufstellen lasse.“ Wenn sich der Rentner nicht mit dem Dorf beschäftigt, kümmert er sich um seine Enkel. „Man sagt immer, als Rentner hat man mehr Zeit, aber das empfinde ich nicht so. Es gibt immer was zu tun.“
Ein Herzensprojekt des 68-Jährigen war es, den Dorfplatz neu zu gestalten: „Vorher war der Dorfplatz nur eine Wiese, die nicht regelmäßig gemäht wurde. Aber jetzt ist es ein Platz, an dem man sich treffen kann – ein richtiger Dorfplatz eben.“ Um den Platz wurde eine Kalksteinmauer errichtet, die daran erinnert, wie es früher aussah. Außerdem wurden zwei Bänke aufgestellt, Bäume gepflanzt und ein neuer Rasen angelegt. „Ziel war es die Seele des Dorfes wieder zu beleben. Auf dem Dorfplatz finden oft Veranstaltungen statt und jetzt gibt es einen Stromanschluss, mit dem man zum Beispiel während der Kirmes ein Karussell betreiben kann.“
Auch eine Grillecke fehlt auf dem neuen Dorfplatz nicht. Der Platz ist gerade fertig geworden und soll am 28. August mit einem kleinen Fest eingeweiht werden. „Es ist das erste Fest, dass trotz der Corona-Pandemie stattfinden soll und das erste Fest auf dem neuen Dorfplatz. Jeder der an der Realisierung der Sanierung mitgewirkt hat, ist eingeladen.“ Ein weiteres Projekt des Ortsvorstehers, welches in Planung ist, ist die Errichtung eines Pavillons auf dem Spielplatz neben der ehemaligen Schule. „Dieser dient zum einen, zum Unterstellen von Eltern und Kindern, wenn sie vom Regen überrascht werden und zum anderen für Feste.“ An dem Pavillon soll es eine Grillmöglichkeit für Kindergeburtstage geben und auch ein Holzbackofen soll gebaut werden.
„Für dieses Vorhaben haben wir eine Förderung erhalten, aber diese ist an die Bedingung geknüpft, dass 200 Stunden Eigenleistung erbracht werden.“ Der Ortsvorsteher hofft, dass das 580-Seelen Dorf kräftig mit anpackt. „An bestimmten Tagen soll das Betonfundament mit Hilfe der Bürger gegossen werden.“
Ein Traum des Rentners ist es, die Mehrzweckhalle und die ehemalige Schule so herzurichten, dass alle Vereine Sie nutzen können. „Die Vereine sind quasi das Leben des Dorfes. Der Turnverein hat fast 400 Mitglieder. Unsere Feuerwehr, das Rote Kreuz und der Angelsportverein veranstalten regelmäßig Feste, bei denen das ganze Dorf eingeladen ist.“ Die Heizung der Halle wurde erst saniert, doch auch die Böden müssten gemacht werden. Dafür fehlt dem 68-Jährigen jedoch noch das Geld. „In der Schule sind genug Räume. Sie könnten vom Musikverein oder dem Chor als Proberaum genutzt werden.“
„In den sechs Jahren, die ich jetzt Ortsvorsteher bin, habe ich schon viele Projekte beaufsichtigt. In nächster Zeit will ich keine größeren Vorhaben starten, sondern die alten Bauten, die schon da sind, erhalten und erneuern“, sagt er und setzt seine Prioritäten im Erhalt des Vorhandenen. Wenn man den Bestand pflege und den Zerfall verhindere, dann sei oft schon viel gewonnen.