Nicht an Attraktivität verloren

Gersheim · Die Trofeo Karlsberg ist das bedeutendste Nachwuchsrennen in Deutschland. Vom kommenden Freitag bis Sonntag rollt der Tross der weltweit besten Junioren zum 28. Mal durch die Region. Welches Engagement nötig ist und was die Trofeo ausmacht, erklärt Organisator Wolfgang Degott im Gespräch mit SZ-Mitarbeiterin Svenja Kissel.

 Rad-Junioren der führenden Nationen sind von Freitag bis Sonntag wieder bei der Trofeo unterwegs. Foto: Gemeinde Gersheim

Rad-Junioren der führenden Nationen sind von Freitag bis Sonntag wieder bei der Trofeo unterwegs. Foto: Gemeinde Gersheim

Foto: Gemeinde Gersheim

Herr Degott, zum 28. Mal lockt die Trofeo Karlsberg Nachwuchsradfahrer aus der ganzen Welt an. Wie schwer ist es geworden, das Junioren-Rennen mit ausreichend Helfern auf die Beine zu stellen?

Wolfgang Degott: Es bedarf vieler Gespräche, um die komplette Mannschaft zusammenzubringen. Aber letztendlich wird es auch diesmal wieder so sein, dass sich ausreichend "Personal" in Organisation und Streckensicherung findet.

Mit Völklingen und Großrosseln haben sich zwei Kommunen als Partner zurückgezogen. Ist die Trofeo auf Dauer gefährdet?

Degott: Wir hatten in den vergangenen Jahren sehr damit zu kämpfen, dass Gemeinden sich nicht mehr in der Lage sahen, Partner zu sein. Ob die Trofeo dadurch gefährdet wird, lässt sich nicht sagen, da es immer wieder gelungen ist, entsprechende Kooperationen zu finden. Ich bin optimistisch, da die Trofeo als internationale Radsportveranstaltung eine starke Ausstrahlung besitzt.

Wie groß ist der finanzielle Aufwand?

Degott: Das lässt sich nicht genau beziffern. Es stecken viele Stunden drin, es helfen einige mit, ob innerhalb der Organisation, bei der Polizei , den Hilfsorganisationen DRK und Feuerwehr, aber auch Radsportvereine aus Gersheim, Homburg und Kleinblittersdorf. In diesem Jahr konnte ich auch auf eine gute Zusammenarbeit mit den Ortsvorstehern innerhalb der Stadt Blieskastel bauen, die es möglich gemacht haben, dass der Ausfall der Blieskasteler Feuerwehr als Streckenpersonal aufgefangen werden konnte.

2014 wurde die Rundfahrt von vier auf drei Etappen gekürzt. Hat die Attraktivität gelitten?

Degott: Die Renntage sind nicht entscheidend. Wichtiger ist der Status Nations-Cup. Hier ist die Trofeo das einzige Rennen auf deutschem Boden. Es hat somit eine besondere Stellung, die sich in der Attraktivität der Teams dokumentiert. Daran hat sich nichts geändert. Außerdem bin ich guter Dinge, dass wir mittelfristig wieder den vierten Renntag bekommen werden.

Das erste Mal in der 27-jährigen Geschichte der Trofeo wurde 2014 mit dem Sieger Kristjan Kumar ein Fahrer nachträglich des Dopings überführt. Belastet dieses Thema die Rundfahrt?

Degott: Ja, denn Doping ist Gift für den Sport. Dass wir innerhalb der Trofeo damit konfrontiert wurden, war ein harter Schlag, den wir verdauen müssen. Wir waren geschockt von der Nachricht und davon, dass der "Fall Kumar" immer noch nicht abgeschlossen ist. Derzeit ist der Fahrer nur suspendiert, das Verfahren läuft noch.

Gibt es Dopingkontrollen beim Junioren-Radrennen wie bei den Profi-Rennen auch?

Degott: Ja, seit vielen Jahren werden bei der Trofeo Karlsberg streng überwachte Kontrollen durchgeführt.

Wie sieht der Verlauf aus?

Degott: Schon die erste Etappe, ein 90 Kilometer langer Rundkurs, wird zeigen, wo sich die Topfahrer befinden. Steigungen wie der "Fuhrweg" zwischen Oberwürzbach und Ommersheim, der Anstieg von Fechingen in Richtung Bliesransbach oder die Fahrt von Obergailbach in Richtung Gaswerk sind besondere Anforderungen. Das Zeitfahren hat einen Anstieg in Altheim. Die Stadtetappe in Homburg bietet neben der Steigung von Kirrberg nach Mörsbach die nicht nur technisch anspruchsvolle Abfahrt von Käshofen nach Sanddorf. Auf der Finaletappe in Gersheim ist der unrhythmische Kurs eine besondere Anforderung.

Wie viele Nationen haben sich für die 28. Auflage angemeldet?

Degott: Derzeit 19 Mannschaften aus 19 Nationen .

Wer ist der Favorit auf den Sieg?

Degott: Nach dem Verlauf des Nationen-Cups, es sind vier Rennen gefahren, führt Dänemark vor den USA. Weitere Teams, die auf sich aufmerksam gemacht haben und bei uns starten, sind Belgien, Russland, die Niederlande, Frankreich aber auch die deutsche Nationalmannschaft. Einzelne Fahrer kann ich nicht nennen, da sich die Starterliste noch kurzfristig ändern kann.

Streckenführung und weitere Infos gibt es im Internet unter www.trofeo.gersheim.de .

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort