Ein Medienprofi für die Gemeinde Der „Durchstarter“ im Rathaus von Gersheim

Gersheim · „Eine Kommune in Randlage braucht Marketing. Wir wollen außerhalb sichtbar werden, neue Bewohner anziehen, Firmen ansiedeln und Touristen anlocken“, sagt Bürgermeister Michael Clivot und hat im Rathaus einen jungen Mann angestellt, der genau das machen soll: Gersheim auf allen denkbaren Medien platzieren und zum Thema machen.

 Max Karbach (28), der neue Pressesprecher der Gemeinde Gersheim.

Max Karbach (28), der neue Pressesprecher der Gemeinde Gersheim.

Foto: BeckerBredel

Der 28-jährige Kulturwissenschaftler Max Karbach ist neuerdings der hauptamtliche Pressesprecher der Gemeinde und hat bereits einen ersten Achtungserfolg erzielt. Ausgerechnet die CDU nahe Union-Stiftung in Saarbrücken bezeichnete die SPD-geführte Gemeinde Gersheim als „Durchstarter des Monats“. Gersheim mache „vieles richtig“, hieß es da. „Gersheim hat einen Plan. Sie posten regelmäßig (37 Posts über den Monat verteilt), Gersheim hat ein einheitliches Design für Grafiken und Fotos, es interagiert mit den Followern und hat innovative Formate, die gut ankommen“, so die Stiftung. Gelobt wurde das #Vlogbuch, ein Videopodcast, der relevante Themen anspricht.

Ältere Leser werden hier schon Begriffe lesen, die sie nicht zuordnen können. Für die gibt es auch weiterhin das Gemeindeblatt, das Karbach auch nicht abschaffen will. Mit einer App werden die Inhalte sogar direkt ins Internet übertragen. Karbach nutzt Facebook, Instagram und Youtube parallel, verbreitet die gleichen Inhalte mal hier und mal da, aber immer in der Sprache der Zielgruppe: „Im Netz kann man den Bürger duzen, die Sprache kann etwas lockerer sein. Trotzdem finden alle Altersgruppen ihre Informationen auf den von ihnen bevorzugten Kanälen“, so der Medienprofi.

Kampagnenarbeit bei der SPD, dann die Pressestelle der Gemeinde Überherrn – Karbach hat Erfahrung mitgebracht. Und die spielt er aus und ist immer erreichbar. Jeden Tag liest er die Kommentare, beantwortet Fragen, reagiert auf Kritik. Der junge Mann lebt mit seinen Eltern in Niedergailbach, sieht den Job für Gersheim als einen Service in zwei Richtungen. Zum einen sollen Außenstehende Informationen über Gersheim bekommen können und die Einwohner immer wissen, was läuft. Dabei sei Transparenz des Verwaltungshandelns kein Fremdwort, denn genau darum müsse es gehen. In Videos, Texten und Bildern erfährt man die wichtigsten Themen über Gersheim – jetzt auch direkt aus dem Rathaus. Der Informationsfluss an die klassischen Medien werde dadurch aber nicht ersetzt. Gersheim will multimedial werden. Die Ernennung zum „Durchstarter“ hat Clivot und Karbach gleichermaßen ermuntert.

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