Der Neu-Rentner Georg Mayer, der dem Unternehmen in der Behindertenarbeit beratend erhalten bleiben wird, stammt aus dem Schwäbischen, kam früh mit dem biologisch-dynamischen Landbau in Berührung.

Nach der Ausbildung am Bodensee war er mehrere Jahre Mitarbeiter im Versuchswesen ökologischer Landbau der Universität Stuttgart/Hohenheim, und aus dem Tipp eines Freundes wurde ein langes, Gewinn bringendes Engagement im Bliesgau. Die Gründerin sowie Mitarbeiter des Hauses Sonne hatten sich zum Ziel gesetzt, das Angebot der Betreuung um einen landwirtschaftlichen Betrieb zu erweitern. So fand die damals sechsköpfige Familie, zu der vier kleine Kinder gehörten, den Weg zum Hof von Willi "Isi" Schmitt, der zum Verkauf stand. Der Walsheimer Bäckermeister Kurt Sutter, selbst ein Urgestein des Haus Sonne, brachte Georg Mayer zu dem damals sehr renovierungsbedürftigen Anwesen.

Schnell sprang der Funke über. Im Gespräch mit der damaligen Leitung wurde es dann amtlich: Georg Mayer würde den Betrieb aufbauen. Los ging's am 1. Februar 1985. Die erste und wohl auch schwierigste Aufgabe Mayers war es, die Baustellen zu koordinieren. Sechs Betreute zogen am 10. Januar 1986 ein und bildeten die erste Gruppe. Heute hat sich die Anzahl der Gruppen auf 16 erhöht.

Zug um Zug nahm der Hof Konturen an. "Von 1985 bis 2000 haben wir nur gebaut", weiß Mayer zu berichten. Seit 1986 ist der Hof Ausbildungsbetrieb. Das Angebot nutzten seither über 30 junge Menschen. 2000 folgte die Anerkennung als Demonstrationsbetrieb ökologischer Landbau im Bundesprogramm ökologischer Landbau. Jährlich besichtigen ihn rund 250 Besucher, inzwischen vorwiegend Schüler. Neben der Arbeit in der "Enklave", wo er zum Betriebsleiter avancierte, war Mayer auch im "Haupthaus" tätig. Er war von 1986 bis 2000 Teil des Geschäftsführungsgremiums, nahm regelmäßig an den Konferenzen teil.
Den Trägerverein geführt

Seine Zuständigkeiten lagen im technischen Bereich, Bauten und der Personalführung . Zudem war er sieben Jahre Vorstandsvorsitzender im Trägerverein. Daneben half er bei der Gründung der Arbeitsgemeinschaft biologisch-dynamischer Landwirtschaft Rheinland-Pfalz und Saarland (1986), wo er als Vorstandsmitglied bis 1998 die saarländischen Interessen vertrat. Vier Jahre gehörte er dem Bundesvorstand des Demeter Bundes an. Mayer, der mittlerweile in Altheim wohnt, war seit 2012 bis Dezember 2015 Bereichsleiter der Werkstätten in Walsheim und zuständig für 45 Mitarbeiter sowie 100 Werkstattbeschäftigte. Sie arbeiten in der Bäckerei, Gärtnerei, Hof, Kerzenwerkstatt, Papierwerkstatt, Schreinerei, Wäscherei und Weberei .

Auf dem Hof wird Anne Koch die verantwortungsvolle Funktion übernehmen. Sie stammt aus Edingen in Baden-Württemberg, absolvierte vor zehn Jahren ihre Ausbildung als Landwirtin im Haus Sonne. Nach einem sozialen Jahr in Polen, drei Alpsommer, wollte die 29-Jährige wieder zurück in die soziale Landwirtschaft , übernahm 2014 auf dem Neukahlenberger Hof einen Winterjob. Kurze Zeit später zog sie auf den Hof. Sie wird seit Oktober in die Betriebsleitung des Hofes eingearbeitet.

Mayer will sich weiter engagieren, sieht Aufgaben in Afrika-Projekten, die ihm schon angetragen worden seien. "Behindertenarbeit in Afrika ist sehr wichtig, da dort immer noch in manchen Gegenden Aberglaube anzutreffen ist, diese Menschen seien von Dämonen besessen", so Mayer.