Drei Ensembles traten bei der Juni-Matinee des Vereins "Begegnungen auf der Grenze" in der Taverne des Reinheimer Kulturparks auf. Sie war Teil der Veranstaltungsreihe "Musikfestspiele Saar " und wurde zum musikalischen Ausflug nach Polen Auf die Beine gestellt wurde sie in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Gersheim und der Stiftung Europäischer Kulturpark Bliesbruck-Reinheim.

Den Auftakt machten Monika Baran, Stanislaw Tadla, Lukasz Cycak, Tomasz Pyzik, die als Karczmarze, einer Folkgruppe aus Podkarpackie (Vorkarpatenland), auftraten. Die Geigerin, der Akkordeonist, der Kontrabass- und der Hackbrett-Spieler lernten sich während des Studiums kennen, spielen seit neun Jahren zusammen und gaben bisher rund 350 Konzerte in einigen europäischen Ländern. Im Repertoire fanden sich Stücke aus der lemkischen, ukrainischen, slawischen und ungarischen Musik, aber auch Klezmermusik und polnische Volksmusik.

Im Bliesgau keine Unbekannte war die zweite Gruppe, Sängerin Dorota Bebenek mit ihrer Formation Biesiada. Schon seit vielen Jahren kommen sie mit ihren Zigeunerballaden, Volksliedern und Kompositionen bekannter polnischer Liedermacher nach Gersheim, debütierten bei einer der ersten Veranstaltungen von "Begegnungen auf der Grenze". Dorota Bebenek, zeitweise an der Oper und Operette in Krakau engagiert, bis sie sich doch ganz dem Chanson und dem Folksong verschrieb, gründete 1997 die Gruppe mit drei weiteren Musikern. Vier Musik begeisterte ehemalige Schulfreunde bilden die Gruppe Cynamon. Sie waren schon des öfteren im Saarland vor begeistertem Publikum aufgetreten, gastierten mit Liedern der großen polnischen Liedermacher Grzegorz Turnau oder Marek Grechuta. Aber auch Vertonungen bekannter polnischer Poeten präsentierten sie mit ihrer jugendlich-frischen Ausstrahlung. Eines der größten Projekte von Kasia Rosolek (Geige und Gesang), Monik Glanowska (Gesang, Flöte) und Lukasz Cioch (Klavier), Michal Pyrek (Bass) war "Das magische Krakau" mit dem sie vor wenigen Jahren an die Saar gekommen waren.

Hommage an Krakau

Es war eine Revue und eine Hommage an ihre Heimatstadt Krakau mit Liedern, Gedichten und Szenen. Mit im Publikum der vollbesetzten Gaststätte war auch der ehemalige Dirigent des Gersheimer Musikvereins, Richard Anna. "Ich habe die Entwicklung der Reihe von Beginn an verfolgt und kenne auch viele der Auftritte von Biesiada." Diese hatte er auch als früherer Hausmeister der Gesamtschule miterlebt. Begeistert von der Vielfalt und dem Abwechslungsreichtum der gebotenen Musik war auch ein Frauentrio. Elvira Bodenstein, Theophile Rauch, beide aus Niedergailbach und Elfie Neumüller aus Walsheim, die auch Gästeführerin im Park ist, hatten sich die Stammgäste der Matineen, die seit etwa 15 Jahre stattfinden, zu einer Tischgemeinschaft zusammengefunden. "Wir genießen die gute Musik und das vor unserer Haustür. Dazu auch noch kostenlos", waren sie begeistert. Am Sonntag, 5. Juli, folgt die nächste Matinee. Ab 11 Uhr wird der Preisträger des "Prix de la Presse", Robert-Frank Jakobi, in der Taverne auftreten.