Blick auf die Geschichte des Weinbaus Der „Heimatminister“ ist beeindruckt

Geschichte des Weinbaus im südlichen Bliesgau: Landeskundliche Sommertour mit Reinhold Jost

 Andreas Stinsky (rechts), der Museumsleiter im Europäischen Kulturpark, führte Umweltminister Reinhold Jost unter anderem durch die Ausgrabungen in Reinheim.

Andreas Stinsky (rechts), der Museumsleiter im Europäischen Kulturpark, führte Umweltminister Reinhold Jost unter anderem durch die Ausgrabungen in Reinheim.

Foto: Peter Gaschott

Landeskundliche Sommertour – so die Überschrift für einen Besuch des Ministers für Umwelt und Verbraucherschutz in Reinheim. Reinhold Jost wollte sich in aller Ruhe informieren über saarländische Highlights, die man zwar kennt, denen thematisch auf den Grund zu gehen aber oft die Zeit fehlt. Start im Europäischen Kulturpark. Andreas Stinsky, der Museumsleiter im Kulturpark, konnte begeistern. Er spannte den Bogen von den Kelten über die Römerzeit bis zur Besiedlung durch die Franken. Und er stellte die herausragenden Chancen und Möglichkeiten der Tallage zwischen Bliesbruck und Reinheim heraus. „Hier, am Eingang zum Bliestal, bot sich eine hervorragende Möglichkeit, die Handelsströme in der Region zu steuern und zu kontrollieren“, so Stinsky.

Auch die Ausstellung, die derzeit unter dem Motto „Der Bliesgau. Natur – Menschen – Geschichte“ im keltischen Fürstinnengrab gezeigt wird, war Thema der Begegnung mit dem Minister. „Heimat kann man nur lieben, wenn man sie versteht“, so der Museumsleiter. Und zum Verständnis der Heimatgeschichte trägt diese Ausstellung leicht verständlich und gut illustriert bei. Sie zeigt, wovon die Menschen im Bliesgau über die Jahrhunderte lebten, wie sie sich kleideten, wie Landwirtschaft funktioniert und wie die Dörfer wuchsen. Viele anschauliche Infotafeln befassen sich mit Baukultur und Siedlungsstrukturen im Bliesgau. Unbedingt sehenswert, um die Region in ihrer Entwicklung zu verstehen.

Jost zeigte sich beeindruckt. „Ich verspreche Ihnen, dass ich mit meinem Ministerium Ihr Projekt unterstützen will, und das in Zukunft stärker als bisher“, sagte er zu. In der Öffentlichkeitsarbeit, aber auch, wenn es Projekte umzusetzen gelte.

Ein Abstecher führte auch in den französischen Teil der Ausgrabungen. Jean-Claude Cunat, der Vizepräsident des Rates des Départements, wartete dort mit dem Leiter der Ausgrabungen, Dimitri Mathiot und der Öffentlichkeitsarbeiterin Alexandra Vincent. Eindrucksvoll die Vorstellung des französischen Infozentrums, das die rekonstruierten Thermen sehr anschaulich dokumentiert.

Am Nachmittag ging es „in den Wein“. Die Weinbaufreunde zeigten ihre Regent- und Weißburgunder-Reben, das Weinbauteam die Sauvignon-blanc und – ganz neu – Grauburgunder-Anlage. Gut verspricht der 2020er zu werden, die Trauben haben einen sehr ordentlichen Öchslegrad erreicht, und in den nächsten Tagen wird die Ernte starten. Und auch mengenmäßig wird der aktuelle Jahrgang gut werden. Minister Jost, der sich selbst in der Einladung zum Termin als „Heimat-Minister“ bezeichnete, zeigte sich sehr beeindruckt von den zahlreichen Aktivitäten, die im südlichen Bliesgau entwickelt werden. „Mein Ministerium versteht sich als Ansprechpartner für den ländlichen Raum, wir sind auf Ihrer Seite. Wir wollen Sie unterstützen bei dem, was Sie für unsere Heimat tun“, so der Minister.

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