SZ-Serie Dorfspaziergang Vorbei an Kirchen und Kapellen

Medelsheim · Das Dorfleben hat seinen eigenen Reiz. Wir haben uns saarländische Dörfer angeschaut, in denen weniger als 1000 Menschen leben. Diesmal Medelsheim, Teil der Gemeinde Gersheim im Saarpfalz-Kreis.

 Blick von der Kapelle auf die Kreuzwegstationen und den Ort.

Blick von der Kapelle auf die Kreuzwegstationen und den Ort.

Foto: Iris Maria Maurer

Der Ort Medelsheim weiß sich zu inszenieren. Von Gersheim kommend führt die Landstraße zuerst leicht bergauf und kurvenreich durch einen Wald, der sich auf die weite, hügelige, liebliche Landschaft des südöstlichen Saarpfalz-Kreises öffnet. Dort, in einer Tallage liegt Medelsheim, schon von weitem an dem markanten Turm der Kirche St. Martin zu erkennen. Doch zuerst führt die Straße noch an der Kreuzkapelle zur Schmerzhaften Mutter vorbei, die rechter Hand auf einer kleinen Anhöhe, dem „Husarenberg“, steht. Die frühere Wallfahrtskapelle aus dem Jahr 1767 ist unbedingt einen Besuch wert, denn eine Pietà aus dem Jahr 1554 und ein Wandkreuz, sowie ein Türsturz mit der Kennzeichnung 1594 lassen vermuten, dass es hier schon einen Vorgängerbau gab. Auch  das gotische, vermutlich um 1430 geschaffene, farbige Altarretabel, das heute den Hauptaltar der Kirche St. Martin ziert, und auf das man in Medelsheim besonders stolz ist, wurde hier gefunden. Außerdem hat man von hier wohl den schönsten Blick in die „Parr“, die weite Landschaft. Die kleine Straße hoch zur Kapelle zeigt auch das bekannteste Fotomotiv von Medelsheim, denn hier stehen die 14 Kreuzwegstationen, die an das Leiden Jesus Christi erinnern. Auf Anregung des Speyerer Bischofs wurde 1920 der Kreuzweg angelegt, die Stationen bestehen aus schlichten weißen Pfeilern mit dunkelroten Satteldächern, in denen sich die bäuerlich gestalteten, szenischen Halbreliefs befinden.