Konzert Der Blueshimmel spannte sich über den Kulturpark Reinheim

Homburg/Reinheim · Die vier Musiker aus der Westpfalz sorgten an der Taverne des Kulturparks für viel Stimmung.

 Die Pfälzer Band „Blueshimmel“ mit Frontmann Michael Wack (zweiter von rechts) bestritt die Matinee vor der Taverne des Kulturparks.

Die Pfälzer Band „Blueshimmel“ mit Frontmann Michael Wack (zweiter von rechts) bestritt die Matinee vor der Taverne des Kulturparks.

Foto: Jörg Martin

Pfälzer Mundart und das im Saarland? Dazu noch Blues. Eine Beschreibung, die einem schnell aufhorchen lässt. Doch bei der dritten Matinee im Europäischen Kulturpark konnte man sich am Sonntagvormittag mehr als entspannt zurücklegen. Dort, wo vor vielen Jahren unter der Regie der Stiftung Europäischer Kulturpark, des Vereins Begegnungen auf der Grenze und der Gemeinde Gersheim alles begann.  Die Band Blueshimmel nahm aber nicht wie ganz früher in einem kleinen Zelt Platz, sondern unter freiem Himmel. Bei Temperaturen nahe der 40 Grad-Marke war das sowohl für die Zuschauer, die immer wieder nach Beginn eintrafen und wohl von der Musik magisch angezogen wurden, als auch für die Musiker eine Herausforderung. Da half auch der leichte Wind, der ab und an vom Blueshimmel kam, nicht viel, wie ein Besucher scherzte.

„Liebe, Lust und Laster - alles, was im Leben eine Rolle spielt“, beschrieb Gaby Schwartz, die Vize-Chefin des Vereins Begegnungen auf der Grenze, das Programm der Band. „Die geschlossene Zweierbeziehung“ ist auch das zentrale Thema von Michael Wack, dessen Wurzeln aus Reinheim herrühren und der heute in Zweibrücken beheimatet ist. Um die Westpfalz geht es oft in den Stücken. „Was hatt’ er dann gesaaht?“, fragte der rührige Musiker als er einen Liedtitel thematisierte und auf die Entfremdung innerhalb so mancher Paarbeziehung anspielte. „Für das Wetter können wir nichts. Aber für die gute Laune“, rief Wack einmal den Besuchern zu, als manche sich nach und nach versuchten, aus der Sonne in den Schatten zu begeben. Mit Musikern sei es um diese frühe Uhrzeit wie mit dem kleinen roten Hahn, den er kurz danach besang. Er ist einfach zu faul zum Krähen. Dafür gab es oft Mundharmonika-Einsatz bei Wack, was dem Ganzen einen ganz besonderen Touch verlieh. „Gibt es ein Leben vor dem Tod? Wir meinen ja. Ich komme in den Blueshimmel mit Freigetränken“, hofft Michael Wack.

Und dann gibt es die Solo-Auftritte etwa von Andrea Tognoli (Bass) oder Vincenz Woll (Gitarre), die richtig schön grooven. Und das Publikum singt schnell mit. „Das ist der Chor der Engel“, lobte Wack seine Fans. Immer wieder kommen Geschichten aus Zweibrücken zum Tragen. Etwa „Der Syndikus“, ein Notar, der bei den Frauen mangelnde Attraktivität mit Geld zu kompensieren versucht. „Das hat er jetzt devun“ sang das Publikum den Refrain mit. Als einer Frau beim nächsten Lied der Hut weggeweht wurde, bewies sie spontan Humor, in dem sie beim Hinterherrennen den gerade gespielten Liedtitel „Do fehlt ma was“ thematisierte.

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