Lob Gottes bewegt die Menschen

Medelsheim. Mit einem Festgottesdienst in der Medelsheimer Pfarrkirche St. Martin feierte der Katholische Kirchenchor St. Cäcilia sein 160-jähriges Bestehen. Er sang unter der Leitung von Rosel Engel, die das 27-köpfige Ensemble seit 1993 dirigiert, die Messe "Missa Ternis Vocibus" von Josef Butz

Medelsheim. Mit einem Festgottesdienst in der Medelsheimer Pfarrkirche St. Martin feierte der Katholische Kirchenchor St. Cäcilia sein 160-jähriges Bestehen. Er sang unter der Leitung von Rosel Engel, die das 27-köpfige Ensemble seit 1993 dirigiert, die Messe "Missa Ternis Vocibus" von Josef Butz. Pfarrer Günter Broy, Präses des Kirchenchors, sprach davon, dass Musik, insbesondere die "musica sacra" ein großes Geschenk sei, dass mit Singen Leid und Freud tiefer empfunden werden könne. Auch erinnerte er daran, dass die heilige Cäcilia vielen Orchestern und Chören ihren Namen gegeben habe und das Lob Gottes seit Jahrhunderten die Menschen bewege. So müsse man das Höchste wohl singen, weil man es nicht sagen könne, da man mit dem Ohr die Tür zur Seele öffne und mit dem Hören auch der Glaube wachse. Für einen Chor sei es wichtig, die drei Komponenten Melodie, Harmonie und Takt zu verinnerlichen. Imelda Frenzel, die seit 1992 den Verein führt, betonte bei der anschließenden Feier im Pfarrheim, dass der Chor seinen Beitrag zum Gotteslob bringe, dass neben der Freude und dem Spaß aber auch festzustellen sei, dass das Niveau des Chores nur dann erhalten bleibe, wenn auch in den Männerstimmen eine Blutauffrischung stattfinde. Ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte sei die Verleihung der Palestrina-Medaille vor zehn Jahren gewesen.Bürgermeister Lothar Kruft sprach bei seinen geschichtlichen Hinweisen davon, dass in Medelsheim die Sangestätigkeit wohl unter Pfarrer Schindelar begonnen habe, der 1793 seinen Dienst antrat. In dessen Bericht von einer Firmung durch den Bischof wird auch der Jungfrauenchor erwähnt, der den Gottesdienst gesanglich umrahmt hatte. Mündliche Überlieferungen wiesen zudem auf einen Lehrer Allgayer hin, der 1800 bis 1810 mit Kirchensängern gesungen habe. Nahe liegend wäre auch die These vom Beginn des Kirchengesangs in Medelsheim im Zusammenhang mit der Kirchenorgel, die 1801 auch von Schindelar erworben wurde.Historische MeilensteineEine solche Anschaffung sei sicherlich Motivation genug, auch mit der gesanglichen Umrahmung der Gottesdienste zu beginnen. In späteren Jahrzehnten sei die Existenz eines Chores sicher nachzuweisen. Auch Medelsheims Ortsvorsteher Rainer Lagall steuerte einige geschichtliche Meilensteine bei. So sei der Chor als ständiger Wegbegleiter und Mitgestalter wichtiger kirchlicher Ereignisse auch bei der Einweihung des weithin bekannten Kreuzweges (1920) dabei gewesen. Weitere Anlässe seien die Weihe der Pfarrkirche (1949), der vier neuen Glocken (1955) oder auch der neuen Orgel (1985) gewesen. Er erinnerte auch an beiden unermüdlich wirkenden Vorsitzenden Martin Klingler und Berthold Schreiber, an die erste Chorleiterin nach dem Zweiten Weltkrieg, Liesel Schöndorf, aber auch an ihre Nachfolger Egon Meyer und Walter Konrad. Ortsvorsteher Wolfgang Mann (Peppenkum/Utweiler) betonte, dass der Kirchenchor noch nie so wertvoll wie heute gewesen sei und ermunterte alle, engagiert weiter zu machen. Musikalisch wurde die "weltliche Feier" neben den Beiträgen des Chors von Gitarrist Jürgen Lothschütz sowie Lukas Braun (Klarinette) und Rosel Engel (Klavier) umrahmt.

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