Lastkraftwagen-Unfall als Übungsszenario

Medelsheim · Bei der Schauübung der Jugendwehr an der Medelsheimer Schule handelte es sich an dem Tag um einen von fünf Einsätzen, die die insgesamt 19 jungen Floriane absolvieren mussten. Die 24-Stunden-Übung fand zum vierten Mal statt.

 Rettung von „Verletzten“ durch die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Medelsheim bei der 24-Stunden-Übung. Foto: Wolfgang Degott

Rettung von „Verletzten“ durch die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Medelsheim bei der 24-Stunden-Übung. Foto: Wolfgang Degott

Foto: Wolfgang Degott

Schrilles Martinshorn unterbrach die Stille Medelsheims, als die Jugendwehr als Teil ihrer zum vierten Mal absolvierten 24-Stunden-Übung daran ging, eine Schauübung an der Medelsheimer Schule zu absolvieren. Simuliert wurde ein Lastkraftwagen-Unfall. Der Lkw hatte zudem Gefahrstoffe geladen. Sieben ,,Verletzte' - die Mimen waren von Gabi Hahn eindrucksvoll geschminkt worden - mussten geborgen und versorgt werden. Bevor zwei Jugendfeuerwehr-Mitglieder mit ihren von der Reinheimer Feuerwehr zur Verfügung gestellten Chemieanzügen (CSA) die Unfallstellen erreichten, das Leck orteten und schlossen, wurde in der eingerichteten Dekontaminationsstation gereinigt.

Mittlerweile hatte ein weiterer Trupp versucht, die Dämpfe mit Wasser zu löschen. Da dies nicht mehr gelang, kam der Wechselkader der Homburger Firma Bosch zum Einsatz. Mit Wassernebel wurden mit dem von Mario Kuhn gesteuerten Großlüfter aus seinem Abrollcontainer arbeitenden Ventilator die Dämpfe niedergeschlagen.

Die Übung, die von zahlreichen Zuschauern beobachtet wurde, war an dem Tag einer von fünf Einsätzen, die die 19 jungen Floriane, darunter acht, die erst kürzlich die Leistungsabzeichenprüfung erfolgreich ablegten, zu absolvieren hatten.

Verschiedene Schadenslagen

Rettung fünf gestrandeter Personen von einer Insel auf einem Weiher, Löschung einer in Brand geratenen Hecke, Waldbrand mit Wasserförderung über eine 800 Meter lange Wegstrecke, Suche einer vermissten Person in der Nacht, waren die übrigen Schadenslagen. Unterstützt wurden die Medelsheimer von ihrer eigenen aktiven Wehr sowie den Nachbarlöschbezirken.

So stellten Peppenkum/Utweiler, Seyweiler und Walsheim ihre Fahrzeuge zum Transport zur Verfügung. Löschbezirk Herbitzheim war mit Rüstwagen (RW), Breitfurt mit Schlauchwagen (SW 2000), Reinheim mit Katastrophenschutz (KATS) und Gerätewagen-Gefahrengut (GWG) Gersheim mit Tanklöschfahrzeug (TLF) und seiner Jugendwehr mit von der Partie. Die Jugendfeuerwehr Gersheim hatte ihr Zeltlager unterbrochen, um uns bei einem Einsatz mit ihrem Löschfahrzeug (LF 8) mit Schlauchanhänger zu unterstützen.

Kreisbrandinspekteur Uwe Wagner würdigte die Initiative der Medelsheimer Jugendfeuerwehrführung, man müsse, um die Wehr dauerhaft im ländlichen Bereich zu sichern, neue Wege gehen. Bestens geeignet sei ein solches Angebot, das auch aus Berufsfeuerwehrtag bezeichnet werde. Es sei sowohl für die Aktiven, die in Vorbereitung und Ablauf eingebunden seien, als auch die Nachwuchskräfte ein Motivationsschub und tolles Erlebnis, das noch lange nachwirke.

Ortsvorsteherin Imelda Frenzel zeigte sich stolz auf den Nachwuchs, dankte aber auch den Verantwortlichen, insbesondere Michael Hahn und Birgit Krämer für ihr außerordentliches Engagement zur Ausbildung der 23 Jugendfeuerwehrangehörigen Medelsheims. "Es war anstrengend, aber gut", lautete deren abschließendes Fazit.

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