Eine rundum gelungene Sache Diese Gastfreundschaft ist beispielhaft

Reinheim · Seit 25 Jahren kümmert sich der Verein „Saarländische Kinderhilfe – Leben nach Tschernobyl“ um Kinder aus Weißrussland.

 Mit Blick in den Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim freuten sich die Teilnehmer der Sommerfreizeit des Vereins Saarländische Kinderhilfe auf erlebnisreiche Stunden. Mit dabei in der Gruppe sind auch der Vorsitzende Peter Chodorski (sitzend vorne rechts) und viele Gasteltern zu sehen.

Mit Blick in den Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim freuten sich die Teilnehmer der Sommerfreizeit des Vereins Saarländische Kinderhilfe auf erlebnisreiche Stunden. Mit dabei in der Gruppe sind auch der Vorsitzende Peter Chodorski (sitzend vorne rechts) und viele Gasteltern zu sehen.

Foto: Wolfgang Degott

Nach einigen Wochen Abstand blickt der Verein „Saarländische Kinderhilfe – Leben nach Tschernobyl“ mit seinem Vorsitzenden Peter Chodorski auf drei erlebnisreiche Wochen. In den Sommerferien weilten 27 Kinder aus Weißrussland im Saarland. Und wieder hatte der Verein gemeinsam mit den Gasteltern und vielen Helfern dafür gesorgt, dass die jungen Leute sich fernab der strahlenverseuchten Heimat erholen konnten.

Diese Möglichkeit besteht nun schon seit 25 Jahren. „Die Anzahl der Kinder hat sich erhöht. Das ist ein kleiner Erfolg gegenüber den Vorjahren“, hatte Chodorski vor dem letzten Höhepunkt, dem Besuch im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim, geäußert. Er freute sich, dass fast alles geklappt hatte, wie es geplant gewesen war. Einzig der Aufenthalt im Kletterpark in Jägersburg fiel dem schlechten Wetter zum Opfer. Ansonsten sei alles, darunter der Besuch des Saarbrücker Flughafen und Zoos, die Eisenbahnfahrt organisiert vom Dampfbahnclub Namborn und das Abschlussfest auf dem Gelände des Obst- und Gartenbauvereins Wattweiler gut besucht gewesen. Er sprach von einer „rundherum gelungenen Sache“, zumal überall fröhliche Gesichter zu sehen waren.

„Wir versuchen jedes Jahr immer wieder andere Angebote in die Sommererholung aufzunehmen. Jedoch muss alles finanzierbar sein“, so Chodorski. Auch dass es sich bei fünf Gasteltern um russischsprachige Personen handelte, wertet der Vereinschef als sehr positiv. Zudem konnte er mit seinen Vorstandsmitgliedern zehn neue Gastfamilien begrüßen, was eine merkliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr gewesen sei.

Unter ihnen befand sich auch das Wallerfanger Ehepaar Margit und Hubert Bohr. „Wir haben in der Zeitung von dem Verein und der Sommerfreizeit erfahren. Mit der Aufnahme der Kinder wollten wir unter anderem einen kleinen Akt der Wiedergutmachung leisten im Hinblick auf das, was die Deutschen im Zweiten Weltkrieg dort angerichtet haben“, sagte Hubert Bohr. Auch erwähnten die beiden, dass sie vor Jahren schon ein Kind aus Georgien aufgenommen hatten.

In Hinblick auf die Kinder aus Weißrussland 2019 war, neben dem Vereinsprogramm, das Ehepaar in diesem Sommer mit ihren elf und 13 Jahre alten Jungen, mit denen sie sich in Englisch verständigten, auch in den Schlossberghöhlen in Homburg, dem Baumwipfelpfad auf der Cloef sowie dem Biodiversum Haff Réimech im luxemburgischen Remerschen, aber auch mehrmals im Dillinger Schwimmbad.

Peter Chodorski kündigte derweil an, dass vom Verein in diesem Herbst kein konventioneller Konvoi in die weißrussische Stadt Shitkowitschi und Umgebung stattfinden werde. Stattdessen würden von Vereinsmitgliedern Lebensmittel vor Ort eingekauft, um ältere Menschen in den Walddörfern, aber auch kinderreiche Familien zu versorgen: „Die Lebensmittelpakete werden dort zusammengestellt und an uns bekannte Menschen verteilt“. Gründe dafür so zu verfahren, seien zum einen, weil die letzten Lastwagen nicht voll ausgelastet und man die Kosten des Konvois mit Miete und Benzinkosten des Fahrzeugs und den Abfertigungsgebühren in Höhe von rund 3500 Euro einspare. Diese Summe könne dann für die Lebensmittelkäufe eingesetzt werden. Hinzu kämen noch Unterstützungsgelder, beispielsweise von Saarland-Sporttoto. Auch steuerten die Gasteltern noch ihr Scherflein bei, damit ihren Familien Nahrungsmittel zugute kommen. Im kommenden Jahr sollen wieder Kleider, Fahrräder und andere Utensilien zu einem Transport zusammengetragen werden.

Daten und Fakten rund um den Verein „Saarländische Kinderhilfe – Leben nach Tschernobyl“: gegründet im Dezember 1997; Der 1. Vorsitzende ist Peter Chodorski; 2. Vorsitzender ist Hartmut Meyer; Schatzmeisterin: Karina Schönfelder; Schriftführer: Peter Kanzliersch; Beisitzer: Klaus Gerstner, Uwe Leprich, Andreas Wack. Seit 1994 werden Sommerfreizeiten angeboten, in denen bisher 1033 Kinder betreut wurden; Vereinsadresse: Pfarrer-Stortz-Straße 22, 66399 Mandelbachtal; Infos beim Vorsitzenden unter Telefon (0177) 3200 884, oder Herbert Keilbach, Telefon (06803) 3438.

Weitere Informationen findet man im Internet: www.saarlaendische-kinderhilfe.de

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