Junge Dirigentin mit viel Charme

Wolfersheim/Herbitzheim. Die Jüngste von allen gibt den Ton an: Ines König leitet seit kurzem den Bliestalchor. Die 32-jährige gebürtige Schwarzwälderin aus Gengenbach löste Alexander Ghobrial ab, der aus familiären Gründen - er wurde im Dezember Vater von Drillingen - einen Großteil seiner Chorleiter-Tätigkeiten aufgegeben hat

 Der Bliestalchor vor der Wolfersheimer Kirche. In der dritten Reihe von unten ist Ines König zu sehen. Foto: SZ

Der Bliestalchor vor der Wolfersheimer Kirche. In der dritten Reihe von unten ist Ines König zu sehen. Foto: SZ

Wolfersheim/Herbitzheim. Die Jüngste von allen gibt den Ton an: Ines König leitet seit kurzem den Bliestalchor. Die 32-jährige gebürtige Schwarzwälderin aus Gengenbach löste Alexander Ghobrial ab, der aus familiären Gründen - er wurde im Dezember Vater von Drillingen - einen Großteil seiner Chorleiter-Tätigkeiten aufgegeben hat. Ines König, die in Blieskastel lebt, ist ein musikalisches Naturtalent. Ursprünglich wollte sie Lehrerin werden, studierte für das Lehramt und besserte sich nebenbei durch Klavierunterricht ihr Taschengeld auf. Als man sie fragte, ob sie nicht einen Chor übernehmen wolle, stellte sie sich dieser neuen Herausforderung mit Erfolg. Aus dem einen Chor wurden mehrere, und als sie dann vor fünf Jahren ins Saarland kam, baute sie sich auch hier eine Existenz als Dirigentin auf. Neben dem Bliestalchor leitet sie weitere sechs Gesangsformationen: den MGV Liederkranz Ensheim, den Gemischten Chor Einöd-Ingweiler, den Kinderchor Füchse Einöd, den Männerchor Lyra Oberbexbach, den Gemischten Chor Rubenheim und die Musik-AG der Grundschule Einöd. Der Bliestalchor ist eine neue Erfahrung für Ines König, denn die rund 45 Sängerinnen und Sänger bilden keine homogene Gruppe, wie dies bei anderen Chören der Fall ist. Sie kommen vielmehr aus insgesamt elf verschiedenen Orten, aus Breitfurt, Herbitzheim, Mimbach, Bierbach, Hassel, Niederwürzbach, St. Ingbert, Einöd, Zweibrücken, Ensheim und Wolfersheim. Diese Besonderheit ist darauf zurück zu führen, dass der Bliestalchor ursprünglich ein Projektchor war, der 1996 aus Mitgliedern verschiedener Chöre innerhalb des Sängerkreises Blies eigens für eine musikalische Reise nach Saint-Malo in der Bretagne gegründet wurde. Seither findet alle fünf Jahre eine solche Saint-Malo-Tour zu einem Sänger-Treffen am dortigen Ehrenmal statt. Wenn auch das Durchschnittsalter der Bliestal-Sänger und -Sängerinnen deutlich höher liegt als das ihrer jungen Dirigentin, sind die Mitglieder des Chores Neuem gegenüber durchaus sehr aufgeschlossen, wie Ines König erfreut feststellt: "Ich finde es gut, dass wir hier mit vielen Stilrichtungen experimentieren können, vom klassischen Volkslied bis zu moderner Filmmusik oder anderen Kompositionen aus jüngerer Zeit." Insbesondere Frauen seien im Allgemeinen schneller bereit, in einen Chor einzutreten und Ungewohntes auszuprobieren. Dies spiegelt sich auch im Verhältnis der Geschlechter innerhalb des Bliestalchores wieder: Die Sopran- und Alt-Stimmen überwiegen. Vor allem bei den Bässen fehle es an Nachwuchs, erklärt Jürgen Juhlke, der Sprecher des Chors. Gerade mal vier Bässe hielten bei der jüngsten Probe die Stellung. Eingeübt wurden unter anderem "Die Dornenvögel", die Titelmusik zum gleichnamigen Fernsehfilm. Bei der Probe ging es ungezwungen zu, alle hatten Spaß am Singen und ließen sich willig korrigieren, denn ihrer neuen Chorleiterin gelingt es, fachliche Qualität mit viel Charme zu verbinden.

Auf einen BlickDie Chorproben finden alle zwei Wochen samstags um 16 Uhr abwechselnd in Herbitzheim und Wolfersheim statt. Neue Sänger und Sängerinnen sind willkommen. Informationen gibt es bei Jürgen Juhlke: Tel. (0 68 42) 5 13 39 und E-Mail: juergen@juhlke.de. zal

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