In Gersheim herrscht ein sicheres Gefühl

Gersheim · Rückläufige Zahlen bei Einbrüchen, wachsame Bürger und ein subjektiv guter Eindruck bei der Gemeinde geben ein gutes Bild der Sicherheit.

 Gersheim ist nach wie vor relativ sicher. Das sagt die Statistik über Straftaten und Verkehrsunfälle, die Markus Müller und Gernot Scheller im Rathaus Gersheim Bürgermeister Alexander Rubeck (von links) vorstellten. Foto: Cornelia Jung

Gersheim ist nach wie vor relativ sicher. Das sagt die Statistik über Straftaten und Verkehrsunfälle, die Markus Müller und Gernot Scheller im Rathaus Gersheim Bürgermeister Alexander Rubeck (von links) vorstellten. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Markus Müller und Gernot Scheller von der Polizeiinspektion (PI) Blieskastel stellten jetzt im jährlichen Sicherheitsgespräch die Statistik zu Straftaten und Verkehrsunfällen für die Gemeinde Gersheim im dortigen Rathaus vor. Dabei zogen der PI-Leiter Müller und sein Stellvertreter Scheller eine positive Bilanz. Die Zahl der gemeldeten Straftaten sank im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2015 von 173 auf 167. Auffällig war dabei, dass Diebstahlsdelikte rückläufig waren, während die Körperverletzungsdelikte und Sachbeschädigungen leicht anstiegen. Als besonders positiv stellte Markus Müller heraus, dass die Zahl der Wohnungseinbrüche um 68,4 Prozent sank. Wurde 2015 bei den 6600 Einwohnern Gersheims noch 19 Mal eingebrochen, wurde die Polizei 2016 bei lediglich sechs Einbrüchen hinzugezogen.

Eindeutig erklären lässt sich dieser Rückgang nicht, doch man habe viele Aufklärungsveranstaltungen gemacht und Präventionsgespräche geführt. "Auch die Wachsamkeit der Bürger hat dazu beigetragen", sagte Müller. Außerdem habe sich die Polizei strukturell angepasst, biete Aktions- und Schwerpunkttage an, bei denen jede Woche drei Kommandos mit Bereitschaftspolizisten unterwegs seien, um als Fußstreife mit Bürgern ins Gespräch zu kommen. "Wir ermuntern dazu, verdächtige Dinge zeitnah bei der Polizei zu melden. Denn der Bürger ist derjenige, der in seinem Wohngebiet der Fachmann ist", sagte der PI-Leiter, "er kennt sich aus, und wenn man bei verdächtigen Personen und Fahrzeugen ein beklemmendes Gefühl hat, sollte man sich ruhig das Gesicht merken oder das Nummernschild notieren. Die Leute denken vielleicht, dass sie mit solchem Kleinkram die Polizei belästigen, doch genau diese Kleinigkeiten sind es manchmal, die wir für die Aufklärung von Straftaten brauchen." Das Prinzip "Wachsamer Nachbar" sei da gefragt, denn nichts würden die Täter mehr hassen als solche aufmerksame Zeitgenossen. Wenn man es hinbekomme, dass die Menschen nicht wegschauen, sei das schon ein "großes Pfund". "Wir werben dafür, wachsam zu sein, aber nicht ängstlich." Dabei gehe es nicht um Denunziation, sondern lediglich darum, die Polizei zu informieren. Die strukturellen Änderungen der Organisation bei der Polizei sollen nicht auf Kosten der Sicherheit gehen, weshalb sich die Blieskasteler Inspektion mit ihren 34 Mitarbeitern wöchentlich während einer telefonischen Schaltkonferenz mit den anderen Polizeiinspektionen kurzschließe und austausche. Der Polizeiposten Gersheim sei täglich mit zwei Mitarbeitern besetzt.

In einer Rankingliste der 52 saarländischen Kommunen, in der gemessen an 100 000 Einwohnern das Risiko eingeschätzt wird, Opfer einer Straftat zu werden, stünde Gersheim auf einem sehr guten Platz 49. "Diese Zahlen haben uns nicht überrascht, denn das ist auch mein subjektives Gefühl, dass es bei uns relativ sicher ist", so Bürgermeister Alexander Rubeck, "toll, dass die Wohnungseinbrüche rückläufig sind, denn das sind Dinge, die die Leute direkt betreffen". Gernot Scheller stellte beim Sicherheitsgespräch auch die Verkehrsunfallstatistik vor. 159 Verkehrsunfälle 2015 stünden 166 im vergangenen Jahr gegenüber, in dem 16 mit Personenschaden zu verzeichnen waren. Unter 19 verletzten Personen seien vier Schwerverletzte gewesen. Von 40 Unfallfluchten in 2016 seien zwölf aufgeklärt worden. Scheller betonte, dass dies kein Kavaliersdelikt sei.

Bei den Unfallfluchten habe es gegenüber dem Jahr 2015 massive Steigerungen gegeben. "Da lässt die Moral zu wünschen übrig", so Scheller, der bei Ermittlung der betreffenden Fahrer häufig auf Uneinsichtigkeit treffe. So eine Flucht könne nicht nur für den Geschädigten enorme wirtschaftliche Folgen haben, sondern auch für den Verursacher, der unter Umständen seinen Führerschein abgeben müsse. Die Unfälle unter Alkoholeinfluss hätten ebenfalls zugenommen. Unfallursachen seien dabei der Verstoß gegen das Rechtsfahrgebot, überhöhte Geschwindigkeit und Fahrfehler beim Abbiegen oder Wenden. Die Unfallstatistik sei im Vergleich zu anderen Orten "unauffällig".

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