„Ich will mehr statt weniger Dauercamper“

Gersheim · Er will aus dem Platz einen wirtschaftlich rentablen Betrieb machen und liegt im Clinch mit Bürgermeister Alexander Rubeck: Der neue Besitzer des Walsheimer Campingplatzes, Jeroen Söhngen, hat klare Vorstellungen. Er strebt bis zu 130 festen Campern an. Aktuell sind es 95.

 Der neue Campingplatz-Eigner will in Walsheim mehr Dauercamper, nicht weniger, wie es die Gemeindeverwaltung Gersheim in der Ratssitzung erläutert hatte. Foto: Erich Schwarz

Der neue Campingplatz-Eigner will in Walsheim mehr Dauercamper, nicht weniger, wie es die Gemeindeverwaltung Gersheim in der Ratssitzung erläutert hatte. Foto: Erich Schwarz

Foto: Erich Schwarz

Es scheint zwar weiterhin "vielversprechende Ansätze" beim Campingplatz in Walsheim zu geben, wie das SPD-Fraktionsvorsitzende Christine Streichert-Clivot in der letzten Gemeinderatssitzung festgestellt hatte (wir berichteten). Aber es scheint gleichwohl auch Dissonanzen zwischen der Gemeinde Gersheim und dem neuen Campingplatz-Eigner zu geben. Der holländische Besitzer, Jeroen Söhngen, widerspricht den Aussagen aus der letzten Ratssitzung: "Ich will nicht weniger Dauercamper, ich will mehr", so sein klarer Widerspruch zum Bericht unserer Zeitung über die Sitzung. Hier habe Sachbearbeiter Wolfgang Degott wohl etwas falsch verstanden: "Ich will aus diesem Campingplatz einen wirtschaftlich rentablen Betrieb machen. Deshalb bin ich aus Holland emigriert. Und deshalb brauche ich nicht weniger, sondern mehr Dauercamper", unterstreicht der Holländer. Bisher seien es 95, er strebt mindestens 120 bis 130 feste Camper an.

Es seien nach der Gemeinderatssitzung schon bisherige Dauercamper besorgt zu ihm gekommen, weil sie sich Sorgen um die Zukunft ihres jahrelangen Standplatzes in Walsheim machten. Und einmal in Fahrt gekommen, schildert der Wahl-Walsheimer seine Sicht der Dinge: "Die Gemeinde muss überhaupt nicht in irgendwelche Entscheidungen einbezogen werden", widerspricht er auch Aussagen von Bürgermeister Alexander Rubeck aus der letzten Ratssitzung: "Die einzige Auflage seitens der Gemeinde ist die Tatsache, dass der Campingplatz weiter bestehen muss. Aber alles andere ist mein Eigentum, da kann ich machen, was ich will", unterstreicht Söhngen. Und was die "angemahnten Mängel" angehe, so seien diese noch lange nicht abgearbeitet, beharrt der neue Campingplatz-Chef. Man habe sogar einen Anwalt eingeschaltet und gehe gerichtlich gegen die Gemeinde vor.

"Die Beziehungen zur Gemeine sind nicht die besten", beschreibt Söhngen die derzeitige atmosphärische Lage zur Verwaltung. Als Beispiel nannte Söhngen den Zustand der Küche bei seinem Antritt in Walsheim: "Dort konnten wir wochenlang nichts kochen, weil wir die Küche in einem solch schlechten Zustand vorgefunden hatten. Da war Dreck in der Küche", ärgert sich der neue Besitzer. Die Zusammenarbeit mit dem zuständigen Sachbearbeiter Wolfgang Degott beschreibt der Holländer zwar als "ganz gut", aber auf den Bürgermeister ist er nicht gut zu sprechen: "Der Bürgermeister ist hier auf dem Campingplatz bei mir eigentlich nicht mehr willkommen", geht Söhngen noch einen Schritt weiter.

In seinen Augen ist Alexander Rubeck "kein guter Bürgervater", wie es der Holländer ausdrückt. Alexander Rubeck ist derzeit im Urlaub und war für eine Stellungnahme in Sachen Campingplatz Walsheim nicht erreichbar.

gersheim.de

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