Heilige Drei Könige kamen mit echtem Kamel

Herbitzheim · 25 Fünf- bis Elfjährige aus Bliesdalheim, Breitfurt, Herbitzheim und Rubenheim waren beim Krippenspiel in der St. Barbara-Kirche dabei. Die neunjährige Anna war Maria und der achtjährige Hannes Josef spielte den Josef.

 Die Akteure des Herbitzheimer Krippenspiels während der Predigt von Pastoralreferent Klaus Scheunig. Foto: Wolfgang Degott

Die Akteure des Herbitzheimer Krippenspiels während der Predigt von Pastoralreferent Klaus Scheunig. Foto: Wolfgang Degott

Foto: Wolfgang Degott

"In dieser Nacht gebar Maria ihren ersten Sohn, wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe", verkündete Erzähler Hendrik Flierl während der Kinderweihnacht in der voll besetzten St. Barbara-Kirche in Herbitzheim . Pastoralreferent Klaus Scheunig freute sich, dass es wieder gelungen war, ein lebendiges Krippenspiel mit 25 Kindern, darunter auch der Ausrufer Felix Ortega, der erste Engel Franziska Kruft und Hanna Flierl als Bethlehemstern, zu inszenieren, denn "von wem als den Kindern selbst ist es schöner zu hören, was damals geschah und sich bis heute auswirkt".

Herbergssuche, die Verkündigung und erstmals auch die Beteiligung der Heiligen Drei Könige, die mit einem leibhaftigen Kamel ins Gotteshaus einzogen, um vor der Gottesmutter, erstmals dargestellt von der neunjährigen Anna Müller, und Josef, gespielt vom achtjährigen Hannes Josef Rabung, dem Erlöser zu huldigen, waren Fixpunkte in der knapp einstündigen Aufführung. Zu Beginn sangen die Besucher das Lied "Fröhliche Weihnacht überall" und wurden dabei vom Musikverein Rubenheim mit dem Dirigenten Volker Kaufmann begleitet. Beim Wortgottesdienst an Heiligabend gestaltete auch die Gitarrengruppe Saitenklänge mit der Leiterin Susanne Hunsicker mit und spielte unter anderem "Was ist das für eine Nacht", oder "Jedes Kind braucht einen Engel". In Herbitzheim hatten Fünf- bis Elfjährige aus Bliesdalheim, Breitfurt, Herbitzheim und Rubenheim seit den Herbstferien gemeinsam unter anderem mit Heike und Hendrik Flierl sowie Christine Rabung ihre Rollen als Engel und Hirten einstudiert, sich intensiv auf den Auftritt vorbereitet.

Das Bühnenbild mit den Häusern und Marktstraßen kreierte Johanna Matheis. Zita Matheis, die wie Marita Nagel von Beginn an zum Organisations- und Betreuerteam gehört, hatte die Idee zum Krippenspiel, das erstmals 1995 szenisch umgesetzt worden war. Weitere Helfer waren diesmal Helmut Nagel (Orgel) und Sakristan Hubert Erlenkämper. Während der Aufführung wurde darauf hingewiesen, dass das Friedenslicht von Bethlehem, vor Wochen an der Geburtsstätte des Erlösers entzündet, die Pfarrei Heilig Kreuz Gersheim erreicht habe. In der Pfarrkirche St. Alban war es unter dem Jahresmotto "Friede sei mit dir - shalom - salam" angekommen, von Sybille und Lennart Matheis aus Rubenheim , Marita Nagel und Lea Haugwitz (Herbitzheim ) sowie Christine und Hannes Rabung (Bliesdalheim) in Empfang genommen und mit zur Kinderchristmette gebracht worden.

Schnell verteilte sich der flackernde Lichtschein in die auf den Bänken aufgestellten Kerzen. In der Predigt erinnerte Scheunig an die Botschaft der Bergpredigt, in der Feindesliebe und Gewaltlosigkeit propagiert worden waren. Den Demonstranten dieser Tage, die meinen, die Werte des christlichen Abendlandes vertreten zu müssen und Weihnachtslieder singen, müsse klar sein, dass die Botschaft von Weihnachten eindeutig sei: "Gewährt Gastfreundschaft, schafft Platz, seid tolerant, führt Menschen, Religionen und Kulturen zusammen". Es sei kein Platz dafür, Vorurteile zu verbreiten und Ängste zu schüren, hieß es in der Predigt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort