Kartoffeltest Grumbeer aus der Heimat holt den Sieg

Gersheim · Im Kulturhaus in Gersheim waren gut 150 Kartoffel-Freunde zusammen gekommen, um den Geschmack der Knollen zu bewerten.

 Katoffeltestessen: Waltraud Oberinger legt eine Kartoffel auf den Teller. Sitzend zu sehen (von links) Bernhard und Martina Welsch, Martina Geble und Wolfgang Lava. Foto: Wolfgang Degott

Katoffeltestessen: Waltraud Oberinger legt eine Kartoffel auf den Teller. Sitzend zu sehen (von links) Bernhard und Martina Welsch, Martina Geble und Wolfgang Lava. Foto: Wolfgang Degott

Foto: Wolfgang Degott

Fast 150 Teilnehmer waren Rekordbeteiligung beim zwölften, vom Obst- und Gartenbauverein Gersheim ausgerichteten, Kartoffeltestessen im Kulturhaus. Darunter befanden sich als größte Gruppe 25 Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins Kirrberg. Am Ende siegte im von Christine Weisang wunderschön herbstlich geschmückten Saal, mit der Sorte Allians überlegen eine heimische „Grumbeer“.

Landwirtschaftskammerpräsident und Landwirt auf dem Kirchheimer Hof in Breitfurt, Richard Schreiner, sprach von einem gesellschaftlichen Ereignis: „Hier trifft man sich zu einem gemütlichen Abend, an dem etwas geboten und an sich selbst wenig Ansprüche gestellt werden.“ Auch mache den Reiz aus, dass man am Wettbewerb teilnehmen könne. Er freute sich, dass das Interesse in den vergangenen Jahren angestiegen sei, was unterstreiche, dass die Menschen Freude am Verkosten der sieben angebotenen Kartoffelsorten hätten.

Auch der Vorsitzende der saarpfälzischen Obst- und Gartenbauvereine, der Kirkeler Bürgermeister Frank John, freute sich, dass bei dem so gut besuchten Abend mit Teilnehmern aus allen Teilen des Kreises die Kartoffel als regionales Produkt in den Mittelpunkt gestellt werden könne. In der Küche wirkte der Verbands-Geschäftsführer Harry Lavall, bereitete gemeinsam mit den 15 Helfern des Gersheimer Vereins die Verkostung der leckeren Knollen vor. „Wir sind bei der hohen Teilnehmerzahl an unsere Kapazitätsgrenzen gestoßen“, erläuterte er. Zugleich dankte er dem stellvertretenden Kreisvorsitzenden Bernhard Rath, der gemeinsam mit den Kartoffelspendern, dem Schreiner-Hof in Breitfurt und Heinz Angné in Böckweiler, sowohl auf bekannte, als auch nicht so bekannte Sorten zurückgegriffen hat.

Immerhin macht die typisch saarländische Küche immer noch Kartoffelgerichte wie Dibbelabbes, Geheiratete, Schneebällchen, Mehlknepp oder Lyonerpfanne, aus, so dass dem Erdapfel immer noch eine zentrale kulinarische Rolle zukomme. Rath vermittelte in seinem einführenden Referat interessante Einblicke in die Welt der Kartoffeln.

Derweil vergaben die Gäste auf ihrem Bewertungsbogen jeweils bis zu zehn Punkte für Knollenform, Augentiefe, Schalenbeschaffenheit, Fleischfarbe. Für den Geschmack konnten bis zu 20 Wertungspunkte erreicht werden. Gemeinsam mit Frank John führte Schreiner nach dem „letzten Gang“ gemeinsam die Auswertung durch, listeten alle Ergebnisse auf. Auf dem zweiten Platz landete Otolia, dahinter die neue Sorte Goldmarie.

„Mit der Allians hat eine alteingesessene Sorte gewonnen, während Belana mit dem fünften Platz überraschend schlecht weggekommen ist“, meinte Schreiner nach Bekanntgabe des Resultats. Zur Erntesituation der heimischen Kartoffeln sprach Schreiner von guten Ergebnissen. Bei idealen Bedingungen habe im Frühjahr die Aussaat vorgenommen werden können. Da brachten die nächsten Monate zwar wenig Wasser, doch das änderte sich Mitte des Jahres. Am Ende kamen auf den 19 bewirtschafteten Hektar Anbaufläche des Saarpfalz-Kreises alles gut durch, so dass reichlich Ernte bei guter Qualität eingefahren werden konnte.

 Waltraud Oberinger (grünes Shirt links) und Tanja May-Wack (grünes Shirt rechts) servieren dem Ehepaar Annet und Rolf Ewen aus Frankenholz beim Kartoffeltestessen ihre „Test-Kartoffeln“.

Waltraud Oberinger (grünes Shirt links) und Tanja May-Wack (grünes Shirt rechts) servieren dem Ehepaar Annet und Rolf Ewen aus Frankenholz beim Kartoffeltestessen ihre „Test-Kartoffeln“.

Foto: Wolfgang Degott

Die Kartoffeln, so Schreiner, würden zumeist im Direktverkauf, aber auch regional in den Märkten den Besitzer wechseln. Zumeist würden mit Arabell, Belana und Laura festkochende Sorten angepflanzt. Dazu kämen noch neue Sorten und bewährte Winter-Einkellerungssorten, die jedoch nur einen geringen Anteil ausmachten. Am Ende der Veranstaltung konnten alle vom Ausrichter zur Verfügung gestellten Kartoffel-Kuchenbüffet kosten. Darunter befanden sich sowohl Käse- und Schokoladenkuchen, Torten und Hörnchen, aber auch Waffeln.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort