Film-Kursus Großes Kino bei den kurzen Filmen

Niedergailbach · Einige besondere Kurzfilme gab es bei der fünften Auflage des Filmabends in der Gemeinschaftshalle Niedergailbach zu sehen.

 Die Protagonisten des 5. „Freierabends“ in der voll besetzten Gemeinschafthalle (von links) Jan-Luca Blaß, Sebastian Franz, Wolfgang Freier, Birgit und Jürgen Bergmann, Jürgen Baquet, Vorsitzender des BDFA-Saarland, freuten sich über viel Applaus und zeigten beeindruckende Werke.

Die Protagonisten des 5. „Freierabends“ in der voll besetzten Gemeinschafthalle (von links) Jan-Luca Blaß, Sebastian Franz, Wolfgang Freier, Birgit und Jürgen Bergmann, Jürgen Baquet, Vorsitzender des BDFA-Saarland, freuten sich über viel Applaus und zeigten beeindruckende Werke.

Foto: Wolfgang Degott

Der „Freierabend“ kann sich auf eine treue Fangemeinde verlassen. Selbst schlechtes Wetter hielt die Besucher nicht ab, bei der fünften Auflage des Filmabends in der Gemeinschaftshalle Niedergailbach dabei zu sein. Auf sie wartete ein tolles Programm mit sehenswerten Kurzfilmen. Nach dem musikalischen Entrée durch die Sopranistin Barbara Buhr und Jürgen Rabung am Klavier, die mit Melodien aus Tonfilmen, unter anderem „Für eine Nacht voller Seligkeit“ aus Kora Terry oder „Reality“, Track aus La Boom 1 ins Thema einstimmten begrüßte Gastgeber, der Kameramann Wolfgang Freier neben Gersheims Bürgermeister Alexander Rubeck, auch seine Blieskasteler Amtskollegin Annelie Faber-Wegener und Niedergailbachs Ortsvorsteher Martin Vogelgesang in der voll besetzten Halle.

Saarländische Nachwuchsautoren bestritten traditionsgemäß den ersten Teil des zweistündigen Filmprogramms. Jürgen Baquet, Vorsitzender des Bundesverbands Deutscher Film-Autoren (BDFA) im Saarland, moderierte und informierte, dass es sich bei allen Filme um Preisträger des letztjährigen Landesfilmfestivals handele. Marius Mülhaupt aus Saarbrücken rückte in seinem Film „Scherbenhaufen“ einen jungen Menschen in den Mittelpunkt, der durch die Scheidungsabsicht seiner Eltern in einen schweren inneren Konflikt gerät.

Ein hochaktuelles Thema hatte sich Patrick Müller (Ottweiler) für seinen Film „Naiv“ ausgesucht. Es ging um die aufkeimende Fremdenfeindlichkeit in unserer Gesellschaft. Locker im Youtube-Stil drehte der 15-jährige Blieskasteler Sebastian Franz seinen Streifen „Haste mal ne Idee?“. In den Sendeminuten sucht ein junger Autor verzweifelt nach einer Idee für einen Film, mit dem er sich für den Jugendfilmpreis bewerben kann. Fazit war, dass Franz mit dem außergewöhnlichen Film auch den saarländischen Jugendfilmpreis gewann. Einem ernsten Thema widmete sich Jan-Luca Blaß aus Riegelsberg. Er beeindruckte die Zuschauer mit seinem Film „Ballons“, in dem es um die Bewältigung des Todes des Vaters mit all den Phasen der Trauer ging. Langanhaltender, kräftiger Applaus der Zuschauer belohnte die Leistungen, die die wenigsten den jungen Nachwuchsautoren zugetraut hatten.

Der zweite Teil des Abends stand ganz im Zeichen der Ehrengäste, dem filmenden Ehepaar Bergit und Jürgen Bergmann aus Berghaupten in der Ortenau. Ihre fünf Filme waren jeder auf seine besondere Art herausragend. Grandiose Tieraufnahmen im Beitrag „Digiscoper of the year“ der Siegerfilm unter 2000 Bewerbern im weltweiten Filmwettbewerb der Swarovski Optik. Im Reisefilm „Assalamu’aleikum entstanden im Wüstenstaat Marokko faszinierende Aufnahmen abseits der Touristenpfade. Der im letzten Jahr beim Blieskasteler Bundesfilmfestival Natur mit einem „Silbernen Schmetterling“ ausgezeichneten Naturfilm „Giganten der Lüfte“ beinhaltete ein starkes Plädoyer für eine verkannte und wenig geliebte aber in der Natur eine wichtige Rolle spielenden Tierart, den Gänsegeier.

Zuletzt war dann noch „Im Reich des Steinbockes“ zu sehen, der den Zuschauer den Atem stocken ließ. Nicht wie erwartet ein Tierfilm, sondern ein Kletterfilm zeigte Steilhänge der Schweizer Alpenwelt und ließ die Betrachter unter starker Nervenbelastung mit hoch auf den Gipfel steigen. Alle waren sich einig, dass sie dabei nicht nur eine alpinistische Hochleistung, sondern auch ein filmisches Meisterwerk gesehen hatten, das mit nicht enden wollendem Applaus quittiert wurde. Noch lange diskutierten die Besucher über das Gesehen und zeigten sich sehr dankbar, dass ihnen durch das Engagement von Wolfgang Freier mit seinen Filmfreunden aus dem Flimclub (AFW) Blieskastel im kleinen Bliesgaudorf Niedergailbach ein solch außergewöhnlicher Filmgenuss zuteil geworden war.

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