Traditionsveranstaltung Großer Andrang vor und hinter den Ständen
Medelsheim · 132 Händler trafen sich zum 19. Jakobsmarkt. Dieser präsentierte sich auf einer Länge von 1200 Metern um die St. Martin Kirche.
„Wenn ich alle annehmen würde, wäre Medelsheim zu klein“, umschrieb Marktmeister Albert Wack, 53 Jahre, die Attraktivität des Jakobsmarktes von Medelsheim. Zum 19. Mal fand er statt und erfreute sich einer großen Resonanz. 132 Händler aus der Region, aber auch weit angereist, beispielsweise aus Leipzig, dem Großraum Stuttgart oder aus Frankreich, belebten rund 1200 Meter Marktlänge rund um die St. Martin Kirche, deren Glocken Punkt 10 Uhr das Treiben eröffneten. Schon seit kurz vor 6 Uhr morgens war Albert Wack unterwegs, wies die Händler ein, zeigte auch den neuen ihren Platz. Die meisten gehören schon zum „Stammpersonal“. Rund 80 Prozent kommen immer wieder, so Wack. Von Anbeginn an, auch schon zu Zeiten, als der MGV den Markt organisierte, steht der Bexbacher Wolfgang Spengler mit seinen pflegeleichten, waschbaren Tischdecken, aber auch Läufern und Decken, in der Nähe des Schulhauses. Roswitha Schneider, die von vielen netten Kunden sprach, darunter auch viele Stammkunden, betonte, dass sie mit ihrem Stand rund 200 Märkte alljährlich bestücken. Dazu gehören Krammärkte in Bell im Hunsrück, St. Vieth in Belgien oder in Luxemburg-Stadt. „Wir fahren von der Schweizer Grenze bis hinauf nach Niedersachsen“, so Schneider. Auch die aus Hornbach kommende Firma Gewürze Schneider hat bei den bisherigen Ausgaben noch nicht gefehlt. Geschäftsführer Heinrich Gab sprach von einer recht gleichbleibenden Resonanz und damit von guten Absätzen seiner Gewürzen, Kräuter, Tees und Wela-Produkten.
„Wir werden auch in den nächsten Jahren wieder da sein, ist es doch für uns ein Heimspiel“, so Gab. Der Saarwellinger Marco Calcagno, seit dem zweiten Markt mit dabei, goss etwas Wasser in den Wein der Begeisterung. „Mir ist der Markt mittlerweile zu groß, so dass die Umsätze auch in den letzten Jahren zurückgegangen sind“. Mit seinen Handtaschen und Geldbeuteln hat er aber trotzdem noch einige Abnehmer, und so wird er zum Jubiläum im nächsten Jahr wohl auch wieder dabei sein. Ihren Stammplatz hat die Oldtimer-Ausstellung im Hof der ehemaligen Gaststätte Jakobi. Unter der Leitung von Siegmund Klingler und Peter Schreiber finden dort alljährlich einige Autobesitzer den Weg in die Parr. Darunter auch Anton Schneider. Er stellte mit dem DKW sein erstes Auto und dem Ford Capri ein Modell aus dem Jahr 1972 aus. „Mit den Autos verbinde ich Erinnerungen an meine Jugendjahre“. Auch ein schmucker Mercedes 220 SEB, der „Barockengel“, ein Acht-Zylinder-BMW der Baureihe 501/502 oder auch ein aus dem Jahr 1939 stammender Adler Triumph gehörten zu den „Zeitzeugen“ automobiler Baukunst. Seit 15 Jahren führt Peter Krämer den Förderverein der Feuerwehr, unter dessen Regie der Markt alljährlich abläuft. „Er ist mittlerweile zu einem Selbstläufer geworden, so dass wir auch die Werbung zurückschrauben konnten“, so Krämer. Gemeinsam mit seinen rund 60 Helfern wird die Aufgabe bewältigt.
Auch freut er sich, dass viele Einheimische das Marktgeschehen aufwerten. So waren erstmals die St. Martin-Singers des MGV vertreten. Auch hatte in „Bingers Eck“ Wolfgang Schreiber mit seinen Angeboten wie Champignon-Pfanne offeriert. Bruder Dietmar bot mit seinem Team einen reichhaltigen Mittagstisch, während beim „Wirtsche“ der Biergarten zeitweise aus allen Nähten platzte. Auch die Landfrauen, der katholische Kirchenchor, der Weinstand „Weinseliger Jakob“ am Hause Frenzel, oder der „Holzkünstler“ Günther Rubly sind wichtige Bausteine der Erfolgsgeschichte Jakobsmarkt. „Ich gehe davon aus, dass der Markt auch im kommenden Jahr stattfindet“, meinte Krämer im Hinblick auf die 20. Ausgabe. Nach dem Markt wird Resümee gezogen und dann mit der Planung begonnen, wobei auch Löschbezirksführer Jörg Welsch mit seinen Feuerwehrleuten eine wichtige Rolle spielen wird. Sie haben diesmal wieder erfolgreich das Zelt bewirtschaftet und die Jugendwehr mit der hölzernen Kegelbahn und Kinderschminken wichtige Angebote für die kleinen Besucher geschaffen.