Große Solidarität mit einem an Leukämie erkrankten Mann in Reinheim Weiter Suche nach Stammzellenspendern

Reinheim · Das Schicksal des ehemaligen Ortsvorstehers von Reinheim, der an Leukämie erkrankt ist, berührt viele. Freiwillige sind im ganzen Land unterwegs, um für die Knochenmarkspender-Datei zu werben.

 Die beiden Söhne des erkrankten Jürgen Wack, Jonas (Vierter von links) und Manuel (Zweiter von rechts), versorgen Helfer am Sportheim in Reinheim mit Infomaterial, das später in Einkaufsmärkten und Fußgängerzonen verteilt werden wird.

Die beiden Söhne des erkrankten Jürgen Wack, Jonas (Vierter von links) und Manuel (Zweiter von rechts), versorgen Helfer am Sportheim in Reinheim mit Infomaterial, das später in Einkaufsmärkten und Fußgängerzonen verteilt werden wird.

Foto: Wolfgang Degott

Große Solidarität und selbstlose Hilfe charakterisieren die Aktionen, die zielgerichtet darauf hinarbeiten einen Stammzellenspender, für den an Leukämie erkrankten, ehemaligen und langjährigen Reinheimer Ortsvorsteher Jürgen Wack zu finden. Gemeinsam mit den beiden Söhnen Jonas und Manuel waren in den letzten Tagen rund 40 Freiwillige im ganzen Saarland unterwegs. Sie verteilten Flyer, baten Geschäftsleute darum, dass Plakate aufgehängt werden, sprachen in Fußgängerzonen von Saarbrücken, St. Ingbert und Homburg Passanten an.

Immer wieder warben sie darum, dass sich Menschen auf der Plattform www.dkms.de/juergen der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) in Köln registrieren, um sich zu potenziellen Stammzellenspender zu erklären. Mittlerweile haben das dort fast 500 Menschen getan. In einer gut organisierten und vorbereiteten Gemeinschaftsaktion wurden beispielsweise alle Globusmärke im Saarland, aber auch viele Apotheken besucht auch in der Westpfalz. Großartig unterstützt wurden die Helfer, die zumeist aus Reinheim und der Umgebung stammen, von der Walsheimer Grafikfirma Ideenzentrum Schütz unterstützt.

Dort wurden neben Plakaten auch 15 000 Flyer hergestellt und kostenlos zur Verfügung gestellt. Viele Vereine und Firmen, aber auch Fanclubs von Fußballvereinen oder Eishockey Mannschaften veröffentlichten den Aufruf auf ihren Webseiten oder in den Sozialen Medien. Jetzt hoffen alle, dass dem 62-jährigen Reinheimer Jürgen Wack, der seit Aschermittwoch im Homburger Universitätsklinikum behandelt wird, bald eine gute Nachricht zukommen wird.

Jonas Wack unterstrich, dass mit der Aktion nicht nur seinem Vater, sondern auch den vielen Menschen geholfen werden soll, die auf den für sie lebensrettenden Spender warten. Dabei sei das so einfach, sich erfassen zu lassen, betont er im Gespräch mit unserer Zeitung. Zuerst werden die Fragen beantwortet, die mit der Post inklusive dem Registrierungsset mit drei Wattestäbchen zugeschickt werden. Dann wird zu Hause der sogenannte Wangenabstrich vorgenommen und an die DKMS zurückgeschickt. Dieser gibt Aufschluss darüber, ob Gewebemerkmale zu denen eines Patienten passen.

Sollte das der Fall sein, werden die Stammzellen beim Großteil der Spender aus dem Venenblut des Spenders entnommen, nachdem zuvor die Zahl der Stammzellen im Blut gesteigert wurde, um die Anzahl dieser Zellen zu erhöhen. Die Spende dauert zwischen vier und acht Stunden. Eine Operation oder Narkose ist nicht nötig. Nur wenige Spenden werden noch aus dem Knochenmark entnommen. Helfen kann jeder Gesunde zwischen 17 und 55 Jahren.

Auch Geldspenden helfen Leben retten, da der DKMS für die Neuaufnahme eines jeden Spenders Kosten von 35 Euro entstehen. Die IBAN des DKMS-Spendenkontos lautet DE 64641500200000255556, Verwendungszweck: LPS 727.

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