Haus Sonne Walsheim Nachträgliche Bescherung in „Haus Sonne“

Walsheim · Der Verein „Grenzenlos, Verein für Inklusion und Barrierefreiheit“ übergab Geschenke in der Behinderteneinrichtung.

 Der Vorsitzende von „Grenzenlos, Verein für Inklusion und Barrierefreiheit“, Horst Friedrich (links), brachte die Geschenke ins „Haus Sonne“ in Walsheim, die dann von (von links) Franziska Theobald, Martin Wallich, stellvertretend für alle Bewohner, und Geschäftsführer Bernd André in Empfang genommen wurden.

Der Vorsitzende von „Grenzenlos, Verein für Inklusion und Barrierefreiheit“, Horst Friedrich (links), brachte die Geschenke ins „Haus Sonne“ in Walsheim, die dann von (von links) Franziska Theobald, Martin Wallich, stellvertretend für alle Bewohner, und Geschäftsführer Bernd André in Empfang genommen wurden.

Foto: Wolfgang Degott

Eine nachträgliche Bescherung erlebte die Walsheimer Behinderteneinrichtung „Haus Sonne“, als Horst Friedrich, Vorsitzender von „Grenzenlos, Verein für Inklusion und Barrierefreiheit“ in den Werkstätten in der Brühlgasse den Kofferraum seines Autos leerte. Mitgebracht hatte er beispielsweise schön verpackte Radios, Trommeln, CDs, Mikrofone, Kopfhörer, aber auch CD-Player. Empfänger waren 17 Bewohner aus allen Bereichen der Einrichtung. Sie hatten sich ihre „Belohnungen“ zuvor selbst ausgesucht.

„Wir führen viele Aktionen unter dem Leitsatz „Inklusion durch Musik“ durch,“ so der Chef der 2019 in Dillingen gegründeten und 25 Mitglieder zählenden gemeinnützigen Gemeinschaft. Normalerweise seien es Konzerte oder auch Gesangswettbewerbe, an denen Menschen mit Handicap teilnehmen können. Diesmal, und das war der Corona-Pandemie geschuldet, wurde digital über YouTube transportiert, eine „grenzenlose Weihnacht“ veranstaltet, in der die Geschenke auch vorgestellt wurden. Bei der von einigen  Sponsoren finanzierten Aktion wurden Artikel bis zu einem Wert von  100 Euro gekauft.

Etwas enttäuscht zeigte sich Friedrich über das „überschaubare“ Interesse der Einrichtungen im Saarland. „Wir haben insgesamt 40 angeschrieben, auch über Facebook aufgerufen. Doch lediglich Haus Sonne und ein Haus in Saarburg meldeten sich.“ So konnte die Walsheimer Behinderteneinrichtung fast exklusiv von der nachahmenswerten Aktion profitieren.

Geschäftsführer Bernd André zeigte sich dementsprechend glücklich, sprach von einer „klasse Geschichte“, hob aber auch das Engagement von Franziska Theobald heraus. Sie arbeitet erst seit einem halben Jahr in Walsheim, hat die Sozialarbeit in den Werkstätten übernommen, und reagierte direkt. Der Dillinger Musiker Horst Friedrich war erst über Umwegen zum Verein gekommen. Als Mitglied einer Jury verfolgte er vor Jahren im Landkreis Saarlouis einen inklusiven Wettbewerb. Dabei fing er Feuer für die Behindertenarbeit. Mittlerweile leitet er gemeinsam mit Lena Schwarz den „Reha-Chor – Wir sind wir“ der Reha gmbh – Werkstatt für behinderte Menschen in Saarbrücken. Auch organisierte er das inklusive Festival „Einklang“ im Dillinger Lokschuppen, das am 9. Oktober wieder stattfinden soll. Er kündigte an, dass der Verein bald eine „musikalische Kleiderkammer“ anbieten werde. Dabei werden im ganzen Land alte Musikinstrumente eingesammelt und anschließend renoviert oder restauriert, um sie dann an bedürftige Menschen weiterzugeben, die sich  kein Instrument leisten können oder keinen Zugang dazu haben. So will sich „Grenzenlos“ zu einem richtigen Ansprechpartner entwickeln, wenn es um Musik geht.

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