Gersheimer Schüler und Eltern helfen Kindern in Thailand

Gersheim · Soziales Lernen, praktisch umgesetzt: Auf diese kurze Formel lässt sich der Weihnachtsmarkt an der Gersheimer Gemeinschaftsschule bringen. Im besten Sinn, denn die Kinder und Eltern unterstützen damit ein Sozialprojekt.

 An der Gersheimer Schule ist der Weihnachtsmarkt schon eine gute Tradition geworden. Foto: Oliver Clemens

An der Gersheimer Schule ist der Weihnachtsmarkt schon eine gute Tradition geworden. Foto: Oliver Clemens

Foto: Oliver Clemens

An der Gersheimer Schule zählt der Weihnachtsmarkt zu den Traditionen, die aus dem Schulalltag nicht wegzudenken sind. Bereits kurz nach den Herbstferien beginnen die Planungen und die Vorbereitungen. In Klassen wird gesägt, gehämmert und geleimt, es wird getöpfert und gestrickt, um nützliche und dekorative Utensilien herzustellen, die das Weihnachtsfest verschönern. Wenn die Adventszeit näher rückt, duftet es aus der Schulküche verführerisch nach Zimt und Anis - die Weihnachtsbäckerei ist in Gang gekommen.

Wenn dann der Markt am Samstag vor dem ersten Advent seine Pforten öffnet, ist die Aula der Schule nicht wiederzuerkennen (wir berichteten). Verkaufsstände, liebevoll geschmückt und reich ausgestattet, reihen sich aneinander und bieten den Besuchern ein verlockendes Angebot. Und das alles ist selbst hergestellt und zu kleinen Preisen zu erstehen. Damit der Einkaufsbummel nicht zum Stress wird, ist auch für Entspannung bestens gesorgt: Hungrige finden Kaffee und Kuchen im Elterncafé "Zum Lehrer Lämpel", in der Flammkuchenbäckerei oder an einem der zahlreichen Stände, an denen einige Klassen leckere Gerichte anbieten. Für weihnachtliche Stimmung sorgen junge Musikanten.

"Der Markt ist kein nettes Accessoire, nicht nur eine kleine Abwechslung im schulischen Leben. Er stellt vielmehr einen Teil des sozialen Lernens dar, das - auch wenn es im Lehrplan tatsächlich vorgegeben ist - für die Schule nicht einfach ein Fach ist. Vielmehr wird das soziale Miteinander in die Praxis umgesetzt", teilt die Schule weiter mit. Gemeinsam wird angepackt und etwas auf die Beine gestellt, wovon man nicht selbst profitiert, aber andere, die es bitter nötig haben. Die gesamte Schulgemeinschaft - Schülerinnen und Schüler , das Lehrpersonal und die Elternschaft - sorgt mit dafür, dass Kinder eine faire Chance für die Zukunft bekommen. Der Erlös des Weihnachtsmarktes ist nämlich immer für das Patenschaftsprojekt der Schule bestimmt. Seit 16 Jahren unterstützt die Gesamt- und Gemeinschaftsschule Gersheim das Sarnelli House in Thailand. Dort leben verlassene Kinder, deren Eltern an Aids erkrankt oder bereits gestorben sind. Ihnen fehlt das Wichtigste im Kinderleben: eine Familie, die für sie sorgt. Im Sarnelli House finden sie ein liebevolles Zuhause. Im Rahmen des Möglichen übernehmen die Gersheimer Schulkinder und ihre erwachsenen Helfer für andere Kinder Verantwortung. Dass der Erlös auf Heller und Pfennig dort ankommt, wo er benötigt wird, dafür sorgen persönliche Kontakte. Dabei wird ganz nebenbei auch noch Englisch geübt, so die Schule abschließend.

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