Gersheimer Rathaus heizt jetzt modern

Gersheim · Die alte Anlage war zum Teil defekt und arbeitete schon seit Jahrzehnten im Rathaus von Gersheim. Es wurde Zeit für eine neue, die umweltgerechter und günstiger heizt. Jetzt sorgen Hackschnitzel für Wärme.

 Bei der Übergabe dabei waren (von links) Hans-Gerd Eisenbarth und Dominik Klein von der ausführenden Firma, Bürgermeister Alexander Rubeck, Gerhard Mörsch, Hans-Henning Krämer und Stefan Gebhart mit Hackschnitzel vor der neuen Heizanlage. Foto: Hans Hurth

Bei der Übergabe dabei waren (von links) Hans-Gerd Eisenbarth und Dominik Klein von der ausführenden Firma, Bürgermeister Alexander Rubeck, Gerhard Mörsch, Hans-Henning Krämer und Stefan Gebhart mit Hackschnitzel vor der neuen Heizanlage. Foto: Hans Hurth

Foto: Hans Hurth

Die neu errichtete Hackschnitzel-Heizung, die ökologisch und vollautomatisch die alte Anlage ersetzt, wurde jetzt im Gersheimer Rathaus übergeben. Das Projekt wurde als beispielhaft im Biosphärenreservat herausgestellt. Bürgermeister Alexander Rubeck freute sich im Beisein von Ortsvorstehern und Ratsmitgliedern, dass rechtzeitig zur Heizperiode die neue Heiztechnik in Betrieb gehen konnte.

"Die Anlagentechnik im Rathaus war nämlich stark veraltet, im Heizraum arbeitet ein Kessel Baujahr 1975 mit Gas-Gebläse-Brenner, die Regelungstechnik war größtenteils defekt und der Heizkreisverteiler wurde mehrmals umgebaut und besitzt einige nicht mehr benötigte Anschlüsse." Hans-Henning Krämer, Klimaschutzmanager der Biosphäre Bliesgau, dankte Stefan Gebhart, Leiter des Bauamtes der Gemeinde.

"2013 fiel bei der Suche nach einem geeigneten Gebäude im Rahmen des Masterplans 100 Prozent Klimaschutz nach Gebharts Idee die Wahl auf das Rathaus, um mit einer neuen Hackschnitzelheizung neue Maßstäbe in Punkten Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz zu setzen. Hackschnitzel gehören seit Jahren zu den günstigsten Brennstoffen. Das Projekt ist beispielhaft im Biosphärenreservat", betonte Krämer, der das Vorhaben von Beginn an begleitete.

Zudem sei die neue Anlage mit ihrem Feuerungskonzept und einem hervorragenden Wirkungsgrad von bis zu 94 Prozent günstiger als die alte Heizung. Ralf Schröder von der ausführenden Firma erläuterte die neue Wärmeversorgung, die aus zwei Hackschnitzel-Kesseln besteht.

"Es ist nun eine höhere Ausfallsicherheit gegeben. Fällt ein Kessel aus, kann der andere auch mit eingeschränkter Leistung das Gebäude weiterhin versorgen. Auch die Heizleistung ist gerade in der Übergangszeit deutlich verbessert. Die eingesetzten Kessel können bis zu 30 Prozent ihrer Leistung herunter modulieren", so der Experte. Die Austragung der Holzschnitzel erfolgt je Kessel über ein eigenes Beschickungssystem. Die Hackschnitzel werden im Lagerraum durch ein Federrührwerk auf die Austragungsschnecke geschoben.

Diese führt den Brennstoff über die Rückbrandschutzeinrichtungen der Verbrennungskammer zu, wobei das Brennstofflager durch eine Sprinklereinrichtung und eine Temperaturüberwachung geschützt ist. Jede Anlage habe einen separaten Schornstein. "Die Erneuerung der Heizungsanlage im Rathaus war längst überfällig, diese zukunftsweisende Lösung ist eine perfekte, hocheffiziente Wahl", fasste Bliesdalheims Ortsvorsteher Bernhard Welsch seinen Eindruck zusammen.

Welsch war auch der erste, der die Reste der veralteten Heizrohre entdeckte. Denn die Rohrführung im Heizraum wurde abgeändert, die Leitungen sind nun nach den aktuellen Vorgaben gedämmt.

gersheim.de

Zum Thema:

Auf einen Blick Die neue Hackschnitzelheizung im Rathaus Gersheim kostete 180 000 Euro, sie wurde mit 40 Prozent bezuschusst. Mit einer Steuerungs-App lässt sich die Anlage bequem von überall aus steuern. hh

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort