Gemeinschaftsschule Gersheim Gemeinschaftsschüler pflegen Schulgarten

Gersheim · Auf dem 100 Quadratmeter großen Gelände in Gersheim sollen dutzende von Gemüsesorten wachsen.

Bei der Nachsaat im Schulgarten der Gemeinschaftsschule Gersheim wird der Schüler Lennard Schäfer beobachtet (von links) vom Gartencoach Renate Schättgen, Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot, Sandra di Toro von der AOK, Dominik Nagel, und die beiden Pädagoginnen Svenja Naumann und Chantal Breyer.

Bei der Nachsaat im Schulgarten der Gemeinschaftsschule Gersheim wird der Schüler Lennard Schäfer beobachtet (von links) vom Gartencoach Renate Schättgen, Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot, Sandra di Toro von der AOK, Dominik Nagel, und die beiden Pädagoginnen Svenja Naumann und Chantal Breyer.

Foto: Wolfgang Degott​

Auf rund 100 Quadratmetern beackern die Schüler des neu eingerichteten Wahlpflichbereiches Bildung/Nachhaltige Entwicklung an der Gemeinschaftsschule Gersheim ihren Schulgarten. Woher kommt unser Gemüse, und wie wird es angebaut? Diesen Fragen gehen sie auf den Grund.

Mit dem Projekt, das von den beiden Pädagoginnen Chantal Breyer und Svenja Naumann betreut wird, nimmt die Schule an der „Gemüse-Ackerdemie“ teil. Dabei handelt es sich um ein vierjähriges Präventionsprogramm des gemeinnützigen Vereins Acker. Gefördert wird es zudem von der Krankenkasse AOK Rheinland-Pfalz/Saarland. Gepflanzt und gesät werden von den Schülern dutzende Gemüsesorten, etwa Salat, Mangold, Bohnen, Möhren, Kohlrabi und Chinakohl.

Bei der Nachsaat für das Herbstgemüse erhielt die Gemeinschaftsschule Gersheim prominente Unterstützung von der saarländischen Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot, die selbst einmal hier die Schulbank gedrückt hatte. Sie ist auch die Schirmherrin für die Schulen im Saarland, die sich ebenfalls der Initiative angeschlossen haben. „Wer selbst einmal Gemüse gezogen hat, weiß, wie viel Freude das machen kann. Die ‚Gemüse-Ackerdemie‘ ist ein klasse Projekt, um Kindern Wertschätzung von Lebensmitteln, gesunder Ernährung und Nachhaltigkeit zu vermitteln. Besonders gut gefällt mir daran, dass sie selbst Verantwortung übernehmen, sich aktiv um ihren Acker kümmern und unmittelbar erleben können, welche Wirkung ihr Handeln hat“, so Streichert-Clivot. „Ein Schulacker ermöglicht den Schülern, Lebensmittel in ihrer Ursprünglichkeit kennen und schätzen zu lernen. Das Konzept trägt so zu einer gesunden und nachhaltigen Ernährung bei. Darüber hinaus kann die Vermittlung von naturkundlichem Wissen durch die praktische Arbeit auf einem Acker das Bewusstsein für die natürlichen Lebensmittel und die Verantwortung im Umgang mit Pflanzen und Natur fördern“, unterstrich Udo Hoffmann, Beauftragter des Vorstandes der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland bei seinem Besuch in Gersheim. Mit dem Bildungsprogramm „Gemüse-Ackerdemie“ sollen praxisnah die Themen gesunde Ernährung, nachhaltiger Konsum und Wertschätzung von Lebensmitteln vermittelt werden. Die Ackerzeit von April bis Oktober ist dabei das Herzstück. Begleitet werden die Gersheimer von einem ehrenamtlichen „Ackerbuddy“, der ausgebildeten Gartentherapeutin Renate Schättgen aus Saarbrücken. Sie war zu allen drei Pflanzzeiten des Jahres vor Ort und hatte vor der Bestellung auch mit den Pädagogen einen Workshop durchgeführt. Nach dem gemeinsamen Bepflanzen des Ackers ging es wöchentlich für eine Doppelstunde in den Schulgarten, um die die gesamte Wertschöpfungskette Anbau, Pflege, Ernte, Vermarktung und eigener Verzehr kennenzulernen. Eine aktuelle Evaluation des Bildungsprogrammes „Gemüse-Ackerdemie“ zeige, dass teilnehmende Schulkinder nicht nur ihr Wissen zum Gemüseanbau und gesunder Ernährung signifikant erhöhen, sondern auch den Zusammenhalt in der Klasse durch „ackern“ in Teams steigern und nicht zuletzt ihr Selbstwertgefühl und ihre Sozialkompetenz stärken.