Gemeinsame ABC-Schutzübung

Gersheim · Zügig, strukturiert und am Ende erfolgreich stellt sich die ABC-Übung des Schutzzuges Saarpfalz-Süd im Gersheimer Industriegebiet dar. Es galt, im Szenario eine auslaufende Flüssigkeit, angenommen war Natronlauge, zu identifizieren und eine eingeklemmte Person zu retten und zu versorgen.

 Schutzanzugträger bei der ABC-Übung des Süd-Zuges der saarpfälzischen Feuerwehr im Gersheimer Industriegebiet zeigten vollen Einsatz. Foto: Wolfgang Degott

Schutzanzugträger bei der ABC-Übung des Süd-Zuges der saarpfälzischen Feuerwehr im Gersheimer Industriegebiet zeigten vollen Einsatz. Foto: Wolfgang Degott

Foto: Wolfgang Degott

Sirenen heulen auf. Martinshörner sind zu hören. Wenig später: gespenstische Szenerie im Industriegebiet Gersheim . Feuerwehrfahrzeuge biegen in die Zufahrtsstraße ein, passieren einige Firmenhallen, postieren sich. Die erste Wehr, aus Herbitzheim, beginnt bei der Übung ABC-Schutzzug Saarpfalz-Süd. Der Angriffstrupp formiert sich, untersucht das Gebiet. Emsiges Sprechfunken beginnt. Danach Flatterband, das Gelände wird abgegrenzt. Katastrophenschutz rückt nach. Lagebesprechung. Feuerwehrangehörige streifen sich CSA-Schutzanzüge über. Die Übung des Katastrophenschutz-Zuges Süd nimmt ihren Lauf.

"Eingeklemmte Person, auslaufende ätzende Flüssigkeit, womöglich Natronlauge ", so skizziert Manuel Langenbahn die Schadenslage, die es abzuarbeiten gilt. Der Reinheimer Feuerwehrmann ist der einzige Gersheimer Angehörige des ABC-Zuges-Süd im Saarpfalz-Kreis. Er hat sich die Struktur der gemeinde- und organisationsübergreifenden Übung ausgedacht. Wehren aus Reinheim und Herbitzheim sind da.

"Die Alarmierung erfolgte um 18.58 Uhr, um 19.24 Uhr ist die Person befreit, gerettet, befindet sich in Sicherheit", wird ins Übungstagebuch eingetragen. Einsatzleiter Jens Buhr (Herbitzheim) wird mittlerweile vom Blieskasteler Kreisbrandmeister Steffen Rastetter unterstützt. Die ABC-Abwehrformation beginnt mit ihrer Arbeit. Es gilt ein Leck abzudichten, um das Eindringen in die Kanalisation und ins Grundwasser zu vermeiden. Die ausgelaufene Flüssigkeit, mittlerweile als Natronlauge identifiziert, wird in Kunststoffbehälter umgefüllt. Alles läuft. Nach einigen Minuten nimmt auch die Dekontaminierungseinheit ihre Arbeit auf. Trupps lösen sich ab. Mittlerweile sind Feuerwehren aus Mandelbachtal, Gersheim , Blieskastel und St. Ingbert im Einsatzgebiet. 59 Personen, 13 Fahrzeuge, sechs CSA-Träger sorgen für eine zügige Abwicklung. Bei der Manöverkritik, mittlerweile ist es 21.45 Uhr, unterstreicht Rastetter, dass die örtlichen Löschbezirke für erfolgreiche Erstmaßnahmen eminent wichtig seien. Alle übrigen Einheiten hätten einen langen Anfahrtsweg zu absolvieren. Er lobte die Zusammenarbeit der verschiedenen Strukturen. Eine solche Übung fördere die Abläufe, zeige aber auch Schwachstellen auf. Er kündigte an, dass im Herbst im Kreis eine große, im Sommer nochmals eine des Süd-Zuges stattfinden werde.

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