Weinwanderung in Reinheim Mehr als 500 Teilnehmer bei der Weinwanderung in Reinheim
Reinheim · Kaiserwetter begleitete die rund 560 Teilnehmer bei der fünften kulinarischen Weinwanderung in Reinheim. Die Wanderung war restlos ausgebucht. Die Gruppen wurden im Viertelstundentakt auf die elf Kilometer lange Rundstrecke geschickt.
Die Helfer des Kleintierzuchtvereins Reinheim hatten am Start, dem Sportheim im Grenzlandstadion, gemeinsam mit Vorstandsmitgliedern der veranstaltenden Arbeitsgemeinschaft (AG) alle Hände voll zu tun, die „Wandersleut“ mit ihren Accessoires zu versorgen.
Zuerst wurden die Angereisten mit einem Glas Crémant verwöhnt, danach mit einem dekorativen Umhänge-Weinglas, den notwendigen Essens-Chips, einem Snack und einer Flasche Wasser ausgestattet. Um 10.30 Uhr machte sich auch Schirmherr Manuel Andrack, ein erfolgreicher Wanderbuchautor, zweifacher Träger des deutschen Fernsehpreises, der vor allem durch seine langjährige Zusammenarbeit mit Harald Schmidt als dessen Redaktionsleiter bekannt wurde, auf die Strecke. Begleitet wurde er von der Walsheimer Malerin Mane Hellenthal, Ulrich Behr, dem AG-Vorsitzenden Bernd Jung und Bürgermeister Michael Clivot. Der hatte den Kontakt hergestellt, und Andrack freute sich auf erlebnisreiche Stunden. Er nutzte den Tag aber auch, um Kontakte zu knüpfen, da er beabsichtigt, im Bliesgau selbst einmal Wein anzubauen, Winzer zu werden. So konnte er sowohl bei der Station am Weinberghäuschen „Trullo“, den Weinbaufreunden mit ihrem Vorsitzenden Alexander Nagel, als auch beim Weinbauteam, das zwischen Reinheim und Gersheim zwei Wingerte des Moselwinzers Ralf Steffen mit der Rebsorte Sauvignon betreut, wichtige Tipps für sein Vorhaben bekommen, aber auch den einheimischen Wein zu verkosten.
Andrack bezeichnet den traditionsreichen grenznahen Weinanbau an der Blies als spannendstes Weinbauprojekt Deutschlands. Er selbst befasst sich hauptsächlich mit dem Thema Wandern, schreibt auch für Kooperationspartner und gehört zudem zu den Kontrolleuren der Premiumwanderwege des deutschen Wanderinstituts. Vor 15 Jahren ist der eingefleischte Fan des 1. FC Köln von der Millionenstadt an die Saar „umgesiedelt“ und fühlt sich hier sehr wohl. „Das Saarland mit seinen großartigen Landschaften, Menschen und Essen ist lebenswert“, so Andrack. Am höchsten Punkt der Wanderung, am Bannholz mit herrlichem Panoramablick, bei der Reinheimer Jagdgenossenschaft, erfuhr er gemeinsam mit der seit fünf Jahren regierenden Reinheimer Weinkönigin Anna Huppert und ihrer Prinzessin Jenny Schmitz, die vom Niedergailbacher Michael Gros mit Traktor und Anhänger chauffiert wurden, auch Hintergründe der Reinheimer Jagd. Sie ist seit 1935 mit der St. Ingberter Familie Steinfeltz verbunden. Die bejagbare Fläche von rund 450 Hektar teilt sich die Familie mit ihren langjährigen Partnern Frank Dohn und Christoph Becker. Georg und Anne-Rita Steinfeltz haben sie kürzlich an ihren Sohn Markus und damit in die vierte Generation übergeben. Über den „schwarzen“ Weg ging es dann hinab zur Grenzlandhalle. Dort kümmerten sich die Helfer desCarneval-Clubs um das leibliche Wohl. Beim Weinbauteam im Weinberg zwischen Reinheim und Gersheimgab’s die Weißwein-Rebsorte Sauvignon zu verkosten.
Zu dieser Gruppe gehörte ursprünglich auch der Initiator der Weinwanderung, Reinheims ehemaliger Ortsvorsteher Jürgen Wack. Er war vor zwei Jahren gestorben. Die kulinarische Runde wurde auch zu seinem Gedenken durchgeführt. Jetzt warteten noch die letzten Stationen am Laffe-Club und auf dem legendären kreisrunden Fürstensitz Humerich auf dem Galgenberg, auf dem der Tennisclub Eisspezialitäten ausgab, auf die Wanderer. Dazu mussten sie jedoch zum zweiten Mal die Blies überqueren. Ermöglicht wurde das, da die THW-Ortsgruppe Saarbrücken wieder eine Pontonbrücke (schwimmende Brücke) über den Fluss errichteten.
Herzhafte Wildvesper gab es für die Wanderer bei der Jagdgenossenschaft: (von links) Johannes Couturier, Pedro Steinfeltz, Luisa Florsch, Markus Steinfeltz, Isabelle Rohr, Frank Couturier, Marion Kreis, Katja Couturier und Anne-Rita Steinfeltz kümmerten sich darum, dass alle versorgt wurden.
Foto: Wolfgang DegottWieder angekommen am Ausgangspunkt waren alle zufrieden. So auch Bernd Jung, der neben AG-Schriftführerin Gabi Schwerdtfeger, Kassierer Hans Jank und sein Stellvertreter Axel Ruth zum engeren Kreis des rund 20-köpfigen Organisationsteams gehört.