So werden die Pflanzen wirksam geschützt Frostschutz für die Reben

Reinheim · Die Weinernte zwischen Gersheim und Reinheim soll nicht gefährdet werden.

 Mit vereinten Kräften von (vorn von links) Peter Becker, Manuel Wack, Peter „Lolli“ Wack und Jürgen Wack wird das Kälteschutz-Vlies über die Rebstöcke gestülpt.

Mit vereinten Kräften von (vorn von links) Peter Becker, Manuel Wack, Peter „Lolli“ Wack und Jürgen Wack wird das Kälteschutz-Vlies über die Rebstöcke gestülpt.

Foto: Wolfgang Degott

In den ersten Maitagen des letzten Jahres beeinträchtigte kurzzeitig auftretender Frost die Ernte des Weinbergs „Auf dem Griesbrunnen“ zwischen Gersheim und Reinheim. Das soll diesmal verhindert werden. Für rund 500 Euro wurde weißes Kälteschutz-Vlies gekauft, das auch Landwirte verwenden. In einer spontanen Aktion des Weinbau-Teams, das den Wingert gemeinsam mit dem Moselwinzer Ralf Steffen bewirtschaftet, wurde es über die rund 1000 Weinstöcke in fünf Reihen auf einer Länge von 1,7 Kilometern ausgerollt, gestülpt und festgetackert. Einen Tag später wurde es wieder entfernt, blieb aber, am Boden gelagert, auf dem Grundstück. Grund dafür sind die nun kalendarisch und reell herrschenden sogenannten „Eisheiligen“. Dabei könnte es unter anderen die gefürchtete „Kalte Sophie“ wieder schaffen, die Reinheimer Weinernte zu „verhageln“.

In der prognostizierten Wetterlage wird davon gesprochen, dass die Eisheiligen noch bis zum 15. Mai (Freitag) ihre Muskeln spielen lassen. Die fünf Heiligen des Eises sind Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophie, deren Namenstage in dem Zeitraum liegen. Dabei handelt es sich um Bischöfe und Märtyrer aus dem vierten und fünften Jahrhundert, die an diesen Tagen geehrt werden sollten.

Jürgen Wack, einer der Initiatoren, freute sich, dass das Weinbau-Team so gut funktioniert und harmoniert, die Aktion, die erstmals seit dem Start vor sieben Jahren mit der notwendigen Schnelligkeit und Effizienz ablief. Neben dem Weinberg wurden im letzten Jahr auch gemeinsam mit Ralf Steffen in direkter Nachbarschaft auf einem halben Hektar Fläche weitere 2300 Rebstöcke gepflanzt. Weißer Burgunder wird dort geerntet werden. Wack, der auch mitverantwortlich für die schon dreimal erfolgreich durchgeführte kulinarische Weinwanderung zeichnet, sprach auch über deren Zukunft. Wegen der Corona-Pandemie und ihrer Beschränkungen könne derzeit noch nicht mit Sicherheit gesagt werden, ob die Veranstaltung am 6. September ablaufen könne. Man werde sich demnächst zusammensetzen, um eine Entscheidung zu treffen. Gleiches gelte auch für die anstehende Wahl der Weinkönigin. Bereits abgesagt sei die traditionelle Pfingstfahrt nach Trittenheim an der Mosel.

Neben Weinberg, Weinwanderung und Weinkönigen werde derzeit auch das Projekt „Weinbuch“ vorangetrieben, so Wack. Die Geschichte des Weinbaus ab der Römerzeit sowie die aktuellen Entwicklungen seien dabei die Kapitel. Erscheinen soll das Werk im Laufe des Sommers 2020.

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