„Frankreich ist attraktiv und interessant, für uns ist dieses Land ganz nah und deshalb wollen wir seine Sprache auch anwenden“. Das ist eine der zentralen Botschaften, die das FranceMobil vermittelt. Die Bilingualbeauftragte und Französisch-Lehrerin Vera Leinenbach der Gemeinschaftsschule Gersheim hatte das Mobil zum wiederholten Male nach Gersheim geholt. Die Schüler und Schülerinnen sollen Lust auf eine internationale Mobilitätserfahrung verspüren dürfen. Damit wird auch das Kampagnen-Motto der Europäischen Union „Sprachen öffnen Türen“ umgesetzt.

Erstmals seit der durch die Pandemie geschuldeten Pause gastierte das FranceMobil wieder in der Gemeinschaftsschule Gersheim, die stolz ist auf ihr langjähriges, stetig gewachsenes bilinguales Profil. „Animateur“ Hugo Duesner aus Nancy verbrachte einen Morgen in der Schule. Er besuchte zuerst die Fünft- und Sechstklässler, danach die Zehntklässler jeweils für eine besondere Französisch-Stunde. Mit gemeinsamen Spielen und Übungen brach er das Eis. Man lernte sich kennen, lachte zusammen und verständigte sich – manchmal mit Händen und Füßen – auf Französisch. Duesner ist einer von zwölf französischen Lektoren zwischen 20 und 30 Jahren, die sich dafür einsetzen, ein attraktives, aktuelles und authentisches Frankreichbild zu vermitteln. Sie verdeutlichen damit anschaulich die Vorteile des Französischlernens.

In der Gemeinschaftsschule Gersheim werden neben Französisch natürlich noch zwei weitere Fremdsprachen angeboten, jedoch ist in jeder Klassenstufe von fünf bis zehn eine Französisch-Bilingualklasse fest installiert. Hier haben insgesamt rund 150 Kinder besonders intensiven Kontakt mit der französischen Sprache und Kultur. Sie haben nicht nur den klassischen Fremdsprachenunterricht, sondern auch noch den „Club de français“ und ein anderes Sachfach (Musik, Bildende Kunst oder Kochen), in dem soweit möglich auf Französisch gesprochen wird.

Weitere Aktivitäten der Gersheimer Schule zur Förderung der Fremdsprache Französisch sind die Kontakte zu drei französischen Partnerschulen. Seit fast 40 Jahren lebt man in Gersheim eine lebendige Verbindung zur Partnergemeinde Bazancourt in der Champagne. Mit dem dortigen Collège Georges Charpak finden jährlich zwei jeweils wöchentliche Austausche statt. Beteiligt sind Schüler ab der siebten Klasse. In Grenznähe besteht ein reger Austausch mit dem Collège Jean Seitlinger in Rohrbach-lès-Bitche und der zweisprachigen Ecole de la Blies in Sarreguemines. Zu ihr pflegt auch die Grundschule Reinheim, ebenfalls eine bilinguale Schule, enge Kontakte. So treffen sich die Fünft- und Sechstklässler mehrmals jährlich, um gemeinsame Aktivitäten oder auch Ausflüge zu unternehmen, aber auch gemeinsam Feste zu feiern.

Komplettiert wird das Bilingualangebot noch durch besondere „Bonbons“. So werde einmal jährlich ein sogenanntes „Bili-Event“ angeboten, wozu beispielsweise ein Tagesausflug nach Metz, Strasbourg und Paris gehört. Beliebt sei auch das abschließende Bilingual-Zertifikat, das in Gersheim am Ende der Bilinguallaufbahn erworben werden könne. Insgesamt sieht Leinenbach ein stetig wachsendes Interesse an Französisch. Sie belegt es damit, dass sich in diesem Schuljahr wieder viele Kinder für die bilinguale Klasse angemeldet haben, weil man hier eben nicht „nur“ die Sprache des Nachbarn lernen kann, sondern auch sehr viel über Land und Leute erfahren und erleben kann. Eine weitere Besonderheit sei, so Leinenbach, sei, dass in diesem Schuljahr in den Klassen auch wieder ein Fremdsprachen-Assistent wöchentlich sechs Stunden als „Kulturvermittler“ unterwegs ist.

Ugo Le Vourch aus Brest in der Bretagne vermittelt dabei Landeskunde, singt und spielt mit den Schülern französische Lieder und Spiele. Manchmal kocht er auch mit den Kindern kulinarische Spezialitäten aus Frankreich. Das gleiche absolviert er darüber hinaus auch in der Burgschule Medelsheim-Altheim.