Walsheim könnte ein touristischer Anzehungspunkt werden Hier schlummert erhebliches Potenzial

Gersheim · Es gibt verheißungsvolle und auch schon detaillierte Pläne für den gigantischen Lagerkeller der ehemaligen Brauerei in Walsheim.

 Der ehemalige Lagerkeller der Walsheimer Brauerei ist nicht wirklich einladend. Die Gemeinde sieht in der Location allerdings enormes Potenzial.

Der ehemalige Lagerkeller der Walsheimer Brauerei ist nicht wirklich einladend. Die Gemeinde sieht in der Location allerdings enormes Potenzial.

Foto: BeckerBredel

Der Lagerkeller der Walsheimer Brauerei ist so verwunschen wie vermodert. Das letzte Überbleibsel der einst prächtigen und weltweit exportierenden Walsheimer Großbrauerei, durch Krieg und Enteignung letztlich zerschlagen und zerstört, fristet ein Dasein im Zwielicht. Nichts Halbes und nicht Ganzes. Denn der Gewölbekeller hat eine prächtige Atmosphäre, wird aber bei weitem nicht so genutzt, wie man sich das ausmalen könnte.

Auch die Fantasie des Gersheimer Bürgermeisters Michael Clivot geht weit über gelegentliche Public Viewings, Dorffeste oder auch Weihnachtsmärkte hinaus: „Ich glaube, der Keller hat das gleiche Potenzial wie die Alte Schmelz in St. Ingbert. Es ist nur noch viel zu tun“, sagt der Verwaltungschef und kündigt erste Maßnahmen noch für dieses Jahr an.

Man werde den Vorplatz komplett umgestalten, man plane Natursteinmauern, ein neues Pflaster und ein Beleuchtungskonzept. Die Mittel kämen vom Umweltministerium und der Gemeinde selbst. In den Folgejahren müsse man dann innen an den Keller ran. Ganz wichtig seien Fenster. Aktuell gibt es die nicht, die Räume sind feucht, die Schwalben nisten im Gewölbe, der Putz blättert ab. Trotzdem kann man auch schon heute Veranstaltungen durchführen, denn der Brandschutz wurde sichergestellt, eine Notbeleuchtung und ein Fluchtweg geschaffen und eine feuerfeste Bühne installiert. Richtig einladend sieht es aber nicht aus. Auch der Boden macht Probleme. Er ist gewellt und schräg abfallend, was sich mit seiner Nutzung als Kühlkeller sachlich begründet und was der Denkmalschutz auch erhalten will. Das schafft allerdings auch Stolperfallen, zudem gibt es Löcher im Boden. Auch hier müsste nachgearbeitet werden.

Denkbar, sagt Clivot, sei das Einziehen eines Zwischenbodens, ohne den Originalboden zu schädigen. Kurzum, in Putz und Fenster müsse dringend investiert werden, der Rest sei die Kür. Mittelfristig könne in Walsheim aber eine Veranstaltungsstätte entstehen, die überregional beachtet und gebucht wird. Dabei habe man die Lärmproblematik im Auge. Das gelte für die Anwohner im Umfeld ebenso wie für die Nachbarn am Gegenhang, zu denen die Bässe durchdringen würden. „Wir werden hier jetzt erst einmal Bäume pflanzen, die Schall schlucken können. Aber auch hier sind die Fenster von großer Bedeutung“, weiß Clivot. Ein Problem im Innern sei noch die besondere Akustik. Der Hall sei so stark, dass man Theater oder Vorträge nicht abhalten könne. Hier müsse der Rat von Akustikern eingeholt werden. Man sei allerdings entschlossen, nach dem Außengelände auch das Innenleben aufzupolieren. Und dann soll der Besucher auch noch etwas über die Geschichte erfahren. Auf Infotafeln will die Gemeinde über die bewegte Geschichte des Walsheimer Bieres informieren.

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