Heilig Kreuz Es geht um die Zukunft der Pfarreien

Herbitzheim · Die Premiere der Pfarrversammlung der Pfarrei Heilig Kreuz in der Herbitzheimer Barbarakirche erlebten rund 80 Menschen.

 Blick in die Barbarakirche in Herbitzheim während der Pfarrversammlung.

Blick in die Barbarakirche in Herbitzheim während der Pfarrversammlung.

Foto: Wolfgang Degott

Rund 80 Menschen aus allen Gemeinden kamen zur ersten Pfarrversammlung der katholischen Pfarrei Heilig Kreuz Gersheim. Die Pfarrei ist auf dem Weg zu einem pastoralen Konzept, wie es derzeit in fast allen 70 Pfarreien der Diözese Speyer erstellt wird und das bis Ende 2018 formuliert sein soll. Die Herbitzheimer Barbarakirche war Schauplatz für Analyse und Ausblick. Pastoralreferent Klaus Scheunig, der die Veranstaltung moderierte, freute sich, dass so viele den Weg ins Gotteshaus gefunden hatten, um mitzudenken und sich mit auf den Weg zu machen. „Wir müssen mit Optimismus, Kreativität und Vision auf die Wirklichkeit zukommen, diese so annehmen, wie sie ist“, meinte er.

Auch Pfarreiratsvorsitzende Melanie Hesseler, die zudem als Organistin musikalisch begleitete, zog nach dem Schluss-Segen von Pfarrer Krystian Scheliga und einem Miteinander ein positives Fazit. Sie empfand es als wohltuend, dass viele ihr Interesse gezeigt, sich aktiv beteiligt und Anregungen gegeben haben. In vier Fenstern wurde zuvor von Mitgliedern des Analyseteams „die Wirklichkeit“ präsentiert. Basis war dabei unter anderem die Umfrage, an der sich 550 Menschen beteiligt hatten. Dies entspricht rund zehn Prozent der Pfarreiangehörigen und 7,5 Prozent der Gersheimer Wohnbevölkerung. Dabei war zu erfahren, dass die Zahl der Katholiken in den vergangenen  fünf Jahren um 358 Personen auf 4797 Menschen zurückgegangen sei. Darin machten die Gruppe der alleinstehenden Senioren über 65 Jahre und die Gruppe der älteren Paare über 55 Jahre schon 40 Prozent aus.

Von den in Deutschland festgestellten zehn Milieus aus einer Sinusmilieustudie sei in Gersheim neben dem traditionellen und konservativen das Milieu der bürgerlichen Mitte vorherrschend. 193 Erstkommunionkinder, 158 Täuflinge und 322 verstorbene Menschen wurden in den letzten fünf Jahren gezählt. 40 Paare haben sich in dem Zeitraum kirchlich getraut. 162 Personen sind aus der Kirche ausgetreten, wobei die Tendenz steigend sei. Dem gegenüber seien aber auch vier Menschen eingetreten beziehungsweise wieder eingetreten. Neun der 24 Pfarrei-Gebäude sind Kirchen, von denen keine geschlossen werden soll. In der Diskussion innerhalb der gebildeten Gruppen, die sich thematisch mit den verschiedenen Ergebnisschwerpunkten befassten, war auch die Barrierefreiheit der Gebäude ein wichtiges Thema, wie auch kirchliche Gruppen stärker unterstützt werden sollten. Insgesamt wurde durch die Erhebung deutlich, dass die meisten Gersheimer Katholiken eine starke Bindung zur Konfession haben, dass 53 Prozent davon regelmäßig den Gottesdienst besuchen, sie sich als aufgeschlossen bezeichnen und bereit sind, neue Wege zu gehen, darüber hinaus auch ein hohes ökumenisches Potenzial in sich tragen.

Von der Kirche wünschen sie sich, dass sie von ihr bei Wendepunkten im Leben begleitet werden, dass die Angebote für Familien und Jugendliche erweitert und der interreligiöse Dialog verstärkt werde. In einem weiteren Schritt wird am 24. Februar ein spiritueller Visionstag stattfinden.

Dabei und danach wird es Aufgabe des Pfarreirates mit dem Analyseteam sein, das pastorale Konzept für „Heilig Kreuz Gersheim“ zu formulieren, Ziele festzulegen und pastorale Schwerpunkte zu definieren, innerhalb derer sich die kirchliche Arbeit des hauptamtlichen Seelsorgeteams mit den ehrenamtlichen Angehörigen der Gremien, aber auch den Pfarreiangehörigen in den einzelnen Gemeinden bewegen werde. Pfarrer Krystian Scheliga brachte es auf den Punkt; „Zu einer erfolgreichen Arbeit brauchen wir ein starkes Fundament“.

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