Er hilft Vereinen in vielen Bereichen

Gersheim. In Gersheim geboren, in Herbitzheim wohnhaft und seit 33 Jahren in der Gemeinde Gersheim in Sachen Kultur am Platz: Wolfgang Degott schätzt den Heimvorteil. Erstens, weil man "die Verhältnisse kennt und daher weiß, was man an Eigenem machen kann und wovon man die Finger lässt

Gersheim. In Gersheim geboren, in Herbitzheim wohnhaft und seit 33 Jahren in der Gemeinde Gersheim in Sachen Kultur am Platz: Wolfgang Degott schätzt den Heimvorteil. Erstens, weil man "die Verhältnisse kennt und daher weiß, was man an Eigenem machen kann und wovon man die Finger lässt." Etwa dann, wenn die zahlreichen Vereine in den elf Dörfern der Gemeinde Gersheim zu eigenen Veranstaltungen einladen. Ohnehin gab und gibt es keine Konkurrenz zwischen der Kulturarbeit der Gemeinde und den Aktivitäten der Vereine. Im Gegenteil, "wir sehen uns mehr als Katalysator", erklärt er und meint damit, "Wir unterstützen die Vereine, wenn sie es alleine nicht schaffen." Etwa dann, wenn es um die Annahme der Anmeldungen für die jährlich in den Sommerferien von den Sportvereinen veranstaltete Ferienaktionswoche geht. Oder bei der alle zwei Jahre stattfindenden Hobbymesse, die von der Gemeinde zusammen mit den Landfrauen veranstaltet wird. Auch hier gilt "die Organisation macht die Gemeinde, die Landfrauen stellen das Personal." Nicht anders verhielt es sich bei der "Gersheimer Theaterwoche", die am Jahresbeginn bereits zum 23. Mal stattfand. Versteht sich, dass die Gemeinde den Chören, Musik-, Theater- und Sportvereinen, die für ihre Veranstaltungen benötigten Hallen günstig zur Verfügung stellt, erinnert Wolfgang Degott. Auch den beiden Jugendbands der Gemeinde verhalf man zu Proberäumen. Denn gegen die Menschen in der Gemeinde ist kein Kulturprogramm zu machen "Ich kann nicht in Gersheim einen Operettenabend machen, nur weil ich Operettenfan bin. Das muss irgendwie passen." So wurde auf Anregung einer am Malen interessierten Rubenheimerin der 1. Stock im Rathaus zum Ausstellungsort. Drei Jahre ist es her, seit dem finden vier bis sechs Ausstellungen im Jahr statt. Auch der "Walsheimer Frühsommer" brachte auf Anregung einer ortsansässigen Sängerin Chormusik und klassische Musik in den alten Brauereikeller. Dabei kommt jedes Dorf zu seinem Recht. Kirchturmdenken hat hier keine Chance: "Wir sind froh, dass die Dörfer ihre Identität bewahren. Das ist uns sehr wichtig und wird von uns gefördert, nicht bekämpft." Mit Comedy und Kleinkunst hält die Gemeinde selbst ein Programm vor, wobei sie auf Bewährtes setzt. Die aus Gersheim stammende, heute in Tübingen lebende Kleinkünstlerin Vera Badt hat hier Heimspiel wie das Comedyduo Faberhaft-Guth. Es ist hier seit Jahren jeweils mit seinem neuen Programm zu Gast und erfreut sich, so Wolfgang Degott, "einer ständig wachsenden Fangruppe." In einer kleinen Gemeinde obliegt einem Kulturamt "ein Sammelsurium von Aufgaben", so Wolfgang Degott. Sport, darunter die "Trofeo Karlsberg", Feuerwehr, Tourismus, der Campingplatz, die Schulen - auch darum kümmert sich seine Abteilung. Darüber hinaus setzen die privat, vom Landkreis oder Land betriebene Angebote wie das Ökologische Schullandheim, das Museum für dörfliche Alltagskultur in Rubenheim und nicht zuletzt der Europäische Kulturpark Reinheim-Bliesbrück weitere Akzente im Kulturleben der Gemeinde. Das sorgt bei manchem Gast für "ein Aha-Erlebnis", weiß Wolfgang Degott. Wenn er merkt "da ist ja was." "Ich kann nicht in Gersheim einen Operetten-Abend machen, nur weil ich Operettenfan bin."Wolfgang Degott

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