„Einen Überraschungscoup landen“
Rubenheim · Frank Oberinger ist Trainer bei der SG Rubenheim-Herbitzheim-Bliesdalheim – und hat vor allem eines: Respekt vor Stürmer Peter Pusse, der am Sonntag mit Blieskastel zum Landesligaderby kommt.
Am Sonntag dürften freie Parkplätze rund um den Rasenplatz in Rubenheim rar gesät sein. Dann empfängt um 15 Uhr in der Fußball-Landesliga Ost der Tabellenzwölfte SG Rubenheim-Herbitzheim-Bliesdalheim im Derby den Vierten SC Blieskastel-Lautzkirchen. Beide Mannschaften haben zuletzt gut gepunktet. Die SG hat ihr Zwischentief überwunden, während der SC durch drei Heimsiege in Serie wieder den Kontakt zu Relegationsrang zwei hergestellt hat.
"Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, das wäre kein besonderes Spiel für mich", sagt SG-Trainer Frank "Obi" Oberinger. Er wohnt in Blieskastel nur 100 Meter vom SC-Vorsitzenden Günter Pusse entfernt. Und mit dessen Sohn Peter, der in dieser Saison bereits acht Mal getroffen hat, geht Oberinger gerne einen trinken. "Klar, wir sind Außenseiter. Der SC kommt mit einem Lauf zu uns, hat aber dabei zuletzt keineswegs geglänzt. Von daher ist am Sonntag alles möglich. Unter der Woche gab es im DFB-Pokal ja auch einige Überraschungen - warum sollte auch uns nicht eine gelingen?", fragt Oberinger.
Ein Sonderlob hat er im Rückblick auf das jüngste 1:1 bei der SG Gersheim-Niedergailbach für seinen Schlussmann Thomas Fromm übrig: "Er hat dort nicht nur einen Elfmeter gehalten, sondern trotz eines Muskelfaserrisses bis zum Ende durchgehalten. Das ist Fromm Thomas live. Er ist ein Vieh und ein Vorbild und war im letzten Spiel unser einbeiniger Held." Außerdem verrichte Fromm auch als Torwarttrainer "erstklassige Arbeit". Genau so wichtig sei Spielführer Stefan Stöhr, der für den Trainer auf dem Platz als verlängerter Arm fungiere.
Fromm muss nun gegen den SC Blieskastel-Lautzkirchen verletzungsbedingt passen, dafür ist der etatmäßige Stammtorhüter Jonas Kiehlmeier rechtzeitig aus dem Urlaub heimgekehrt. Ein Fragezeichen steht noch hinter den Einsätzen von Tim Schumacher und Philipp Schöndorf, die beide zuletzt über muskuläre Probleme klagten.
"Wir können nur einen Überraschungscoup landen, wenn wir Peter Pusse aus dem Spiel nehmen. Ansonsten haben wir keine Chance. Er ist beim SC der absolute Dreh- und Angelpunkt", weiß "Obi". Warum es nach einem guten Saisonstart ein Zwischentief gegeben hatte, erklärt der erfahrene Trainer so: "In dieser Phase hat so manchem Spieler die richtige Einstellung gefehlt. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt einen schönen Abstand zu den Abstiegsplätzen. Genau diesen Druck benötigen jedoch die Spieler, ansonsten kommt nur Larifari heraus. Da habe ich als Trainer nur wenig Einfluss. Wir wollen jetzt bis zur Winterpause die jetzigen zwölf Punkte auf 20 plus erhöhen und dann beruhigt Weihnachten feiern."
