Einen Bodenschatz der leckeren Art gefunden

Gersheim. Das Biosphären-Reservat Bliesgau ist um einen Bodenschatz reicher. Denn letzte Woche wurde in Gersheim eine Kostbarkeit entdeckt, die Experten aufhorchen lassen und Feinschmecker erfreuen wird: Burgundertrüffel. Und wie so oft bei großen Entdeckungen, spielte der Zufall eine Rolle

Gersheim. Das Biosphären-Reservat Bliesgau ist um einen Bodenschatz reicher. Denn letzte Woche wurde in Gersheim eine Kostbarkeit entdeckt, die Experten aufhorchen lassen und Feinschmecker erfreuen wird: Burgundertrüffel. Und wie so oft bei großen Entdeckungen, spielte der Zufall eine Rolle. Die fünfjährige Lisa Weber fand im Garten einen "Knubbel", den sie ihrer Mutter Stephanie zeigte. Diese war gerade mit Gartenarbeiten beschäftigt, hatte unter einem alten Baum Erdreich verschoben. Zunächst warf Stephanie Weber die dreckige Knolle achtlos weg. Als die kleine Lisa mit ihrer zweijährigen Schwester Klara beim Spielen weitere Knollen aus der Erde ans Tageslicht beförderte, wurde sie jedoch stutzig. Bei näherer Betrachtung und einer Geruchsprobe wurde Stephanie Weber dann schnell klar, dass es sich bei den schwarzen, nach Pilzen duftenden Knollen um etwas Besonderes handeln musste. Nach einer Internet-Recherche bestand schließlich die Gewissheit, dass es wohl Burgundertrüffel sein mussten, die da im Garten der Familie Weber bislang verborgen geblieben waren. Stephanie Weber ist von dem Fund der zusammen gut 160 Gramm schweren Trüffelknollen begeistert. Sie freut sich, dass ausgerechnet im Bliesgau eine solche Delikatesse eine Heimat hat. Bei ihren Nachforschungen hat Stephanie Weber festgestellt, dass Trüffel kalkhaltige Böden und ein Klima lieben, in dem auch Weintrauben gut gedeihen. Da der Bliesgau solche Voraussetzungen bietet, schlummern vermutlich noch an anderen Orten Trüffelnester im Kalkboden. In Deutschland ist die Trüffelsuche stark reglementiert: Der Edelpilz steht unter Naturschutz und darf nicht ohne weiteres gewerblich genutzt werden, erfuhr Stefanie Weber von einem Experten, den sie nach dem Fund kontaktiert hatte. Da ihr Naturschutz wichtig ist, wird sie mit ihrem Mann Markus die Trüffel wieder unter einer Eiche eingraben. Ein kleine Knolle wird jedoch zurückbehalten und bei Gelegenheit verkostet. Ob die kleinen Entdeckerinnen Lisa und Klara von einem Trüffelgericht begeistert sein werden, bleibt fraglich, denn ihrer Meinung nach stinken die "Knubbel". Dafür haben sie einen neuen Kosenamen. Seit ihrem Fund nennt Papa Markus sie ab und zu seine "kleinen Trüffelschweine". pb

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