Hier wird die deutsch-französische Freundschaft gelebt Eine Freundschaft ohne Wenn und Aber

Reinheim · Mal wieder ein voller Erfolg: das Reinheimer Brückenbogenfest. 170 Helfer sorgten für die Zufriedenheit der Gäste.

 Jean-Luc Lutz, Maire von Bliesbruck, schlägt das erste Bierfass beim 40. Brückenbogenfest an. Mit dabei (von links): Gersheims Erster Beigeordneter Klaus Hussong, der Sportfreunde-Vorsitzende Peter Nagel und Ortsvorsteher Jürgen Wack.

Jean-Luc Lutz, Maire von Bliesbruck, schlägt das erste Bierfass beim 40. Brückenbogenfest an. Mit dabei (von links): Gersheims Erster Beigeordneter Klaus Hussong, der Sportfreunde-Vorsitzende Peter Nagel und Ortsvorsteher Jürgen Wack.

Foto: Wolfgang Degott

„Die Brücke ist ein Symbol. Sie schafft Verbindung von einem Ufer zum anderen und somit auch eine freundschaftliche Verbindung zwischen den deutschen und französischen Gästen.“ So begrüßte der Vorsitzende der Sportfreunde Reinheim, Peter Nagel, die vielen Gäste bei der Eröffnung des 40. Brückenbogenfestes. Zum Auftakt marschierte der Fanfarenzug Saint Pierre aus Remelfing mit ihrem Kommandanten Daniel Schwartz und dem Marsch Saint Cyr von der Brücke aufs Festgelände. Die Rohrentaler Musikanten wiesen, wie in den Jahren zuvor, mit den beiden Nationalhymnen – dem Deutschlandlied und der Marseillaise – auf den Charakter des Festes hin.

Traditionell stand der erste Abend im Zeichen des gemeinsamen fröhlichen Feierns von Deutschen und Franzosen im Grenzraum. Celeste Lett, der Bürgermeister der Grenzstadt Sarreguemines, 15 Jahre Abgeordneter der französischen Nationalversammlung und Vizepräsident der deutsch-französischen Arbeitsgruppe in der Assemblé Nationale, sprach von mittlerweile aufgetretenen Ängsten, Gefahren für die grenzüberschreitenden Verbindungen. Er rief alle dazu auf, gemeinsam am großen Ziel Europa weiter zu bauen und darin nicht müde zu werden. „Wir müssen uns bewusst sein, dass Freundschaft und Friede nicht selbstverständlich sind, dass beides gepflegt und gelebt werden muss“, ergänzte Hermann Lembert, der Vorsitzende der deutsch-französischen Arbeitsgemeinschaft christlicher Demokraten. Der fügte hinzu, dass die Schicksalsgemeinschaft zu einer Lebensgemeinschaft geworden sei und erinnerte daran, dass in vielen Jahrhunderten die Friedenspflanzen immer wieder in der „Sackgasse der nationalen Egoisten zerschlagen“ worden waren.

Der 80-jährige ist ein Pionier der deutsch-französischen Freundschaft, flammender Verfechter der modernen und progressiven europäischen Idee in der Tradition der Gründerväter der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS), Robert Schuman und Konrad Adenauer. Es war die erste einer Reihe supranationaler europäischer Institutionen, die schließlich zur heutigen Europäischen Union wurden. Lembert war auch gemeinsam mit dem langjährigen Vorsitzenden des Carneval Clubs Reinheim (CCR), Werner Theis, derjenige, der das Brückenbogenfest aus der Taufe gehoben hatte.

Alljährlich besucht er die Maires der lothringischen und elsässischen Grenzregion, der Umgebung von Sarreguemines und dem Bitcherland. So waren sie auch wieder zahlreich gekommen. Die „Gewählten“ und Repräsentanten beispielsweise aus Bitche, Frauenberg, Obergailbach, Ormersviller, Petit Réderching, Rimling, Sarreinsming, Siersthal oder Zetting. Vor dieser tollen Kulisse schlugen gemeinsam Jean-Luc Lutz, Maire von Bliesbruck, Celeste Lett, Klaus Hussong, Erster Beigeordneter der Gemeinde Gersheim, und Reinheims Ortsvorsteher Jürgen Wack das erste Bierfass an. Nachdem es der CCR aus organisatorischen Gründen nicht mehr durchführen konnte, übernahm vor drei Jahren der mit 400 Mitgliedern größte örtliche Verein, die Sportfreunde Reinheim, die Organisation des Festes.

Rund 170 ehrenamtliche Helfer waren in den drei Tagen im Einsatz, sie sorgten für guten Servie und ein reichhaltiges kulinarisches Angebot. Auch die Weinlounge mit Reinheimer Rot- und Weißwein, die im letzten Jahr Premiere gefeiert hatte, kam, wie die „Kölsche Kneipe“ unter dem Brückenbogen wieder gut an. Am Sonntagmorgen spielte der Musikverein Gersheim auf, danach Akteure des Musikvereins Wittersheim-Bebelsheim. Die Mittagsküche bot unter anderem Spießbraten vom großen Holzgrill und Geschnetzeltes. An allen Tagen wurden Flammkuchen, Grillspezialitäten, Grumbeerpannekuche und Hoorische angeboten. Für die kleinen Festbesucher stand zum Austoben eine Hüpfburg bereit.

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