Eine stimmungsvolle Stunde mit Mensch und Natur

Herbitzheim · Eine Gruppe Reinheimer Firmlinge gestaltete die stimmungsvolle Stunde: Neben der Umwelt fand auch die aktuelle Flüchtlingssituation Eingang. Pastoralreferent Klaus Scheuning rüttelte wach. Wo Menschen mutig sind, entsteht Neues, sagte er.

 Die Reinheimer Firmlinge, die die Feier zum Tag der Schöpfung in Herbitzheim gestalteten, mit ihren Katechetinnen Marie Couturier und Anna Huppert (Dritte und Vierte von rechts). Foto: Wolfgang Degott

Die Reinheimer Firmlinge, die die Feier zum Tag der Schöpfung in Herbitzheim gestalteten, mit ihren Katechetinnen Marie Couturier und Anna Huppert (Dritte und Vierte von rechts). Foto: Wolfgang Degott

Foto: Wolfgang Degott

"Zurück ins Paradies - gemeinsam im Dienst der Schöpfung " war der ökumenische Tag der Schöpfung überschrieben. Die Feier in der Herbitzheimer Barbarakirche wurde von vielen Besuchern begleitet. Eine Gruppe Reinheimer Firmlinge der Gersheimer Pfarrei Heilig Kreuz mit ihren Katechetinnen Marie Couturier und Anna Huppert gestaltete die stimmungsvolle Stunde, wies dabei insbesondere auf die Frage nach dem "rechtmäßigen" Eingreifen des Menschen in die Natur hin. In ihrer Einführung fragten sie stellvertretend für die "gute alte Erde": "Wie geht ihr nur mit mir um?"

Klagen wurden angeführt: vergiftetes Wasser, verschmutzte Luft, zerstörte Wälder, mit Beton überkrusteten Landschaften. Die Jugendlichen mahnten auch, dass mit dem Bau von Atommeilern schlummernde Kräfte erweckt worden seien, die unbändig und nicht beherrschbar seien. Auch würden die Menschen nicht erkennen, dass die Erde von den Kindern geliehen und nicht von den Eltern geerbt sei, wie es eine indianische Weisheit beschreibt. Neben den verheerenden Eingriffen der Menschen in die Natur nahm auch die aktuelle Flüchtlingskrise Platz im Kirchenrund.

Pastoralreferent Klaus Scheunig rüttelte wach. Er nahm dazu das schockierende ikonografische Bild eines wie Strandgut tot an die Küste gespülten ertrunkenen dreijährigen Flüchtlingskindes. Er verband damit folgende Aussage: "Wenn dieses Bild und die Schmerzen dieser Welt uns nicht verändern, haben wir alle versagt." Er sprach aber auch von einer schwierigen Zeit in einer Welt, die sich trotz grenzenloser Vernetzung so ohnmächtig wie nie zuvor darstelle. Doch überall, wo Menschen aufstehen, mutig seien, entstehe Neues, so der Kirchenmann. Die Lesung aus dem Paulusbrief an die Römer, vorgetragen von Susanne Karl, gab Hoffnung. Die Leiden der gegenwärtigen Zeit bedeuteten nichts im Vergleich zu der Herrlichkeit, die offenbar werden soll. Die Firmlinge stellten in ihrem Schluss-Statement fest, dass der Mensch ohne die Zuneigung und Freundschaft anderer nicht wirklich leben könne, die Liebe die Grundlage menschlicher Gesellschaft sei. "Erst wenn wir für andere da sind, leben wir richtig. Nur so könnten Hungersnöte , soziale und politische Unterdrückung sowie Rassenhass abgeschafft werden." Bei der sich anschließenden Begegnung auf dem Kirchenvorplatz, bei der auch Produkte aus fairem Handel angeboten werden, wurde die Zeit genutzt, sich in Gesprächen weiter mit der Thematik zu befassen.

Zum Thema:

HintergrundSeit 2010 feiert die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland jährlich einen Ökumenischen Tag der Schöpfung . Er geht auf eine Anregung des damaligen Ökumenischen Patriarchen Dimitrios I. zurück, einmal im Jahr "gemeinsam zum Schöpfer zu beten". Dieser Tag wird bundesweit begangen und regt dazu an, das Lob des Schöpfers gemeinsam anzustimmen und gleichzeitig die eigenen Aufgaben für die Bewahrung der Schöpfung in den Blick zu nehmen. ott

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