Ein wahrer "Tausendsascha"

Gersheim. Der Funke sprang direkt über: Sascha Korf hatte bei seinem Debüt im Gersheimer Kulturhaus das Publikum fest im Griff, die Chemie stimmte, und so wurde es ein toller Comedyabend innerhalb der 25. Gersheimer Theaterwoche

 Kontakt zum Publikum ist Kabarettist Sascha Korf (links) wichtig. So durfte Roman Hepp (rechts) ihn als lebende Marionette über die Bühne führen. Foto: Degott

Kontakt zum Publikum ist Kabarettist Sascha Korf (links) wichtig. So durfte Roman Hepp (rechts) ihn als lebende Marionette über die Bühne führen. Foto: Degott

Gersheim. Der Funke sprang direkt über: Sascha Korf hatte bei seinem Debüt im Gersheimer Kulturhaus das Publikum fest im Griff, die Chemie stimmte, und so wurde es ein toller Comedyabend innerhalb der 25. Gersheimer Theaterwoche. In atemberaubender Schnelligkeit bot der quirlige Halb-Kölner und Halb-Spanier in seinem Programm "Tausendsascha" eine rasante Mischung aus Stand-Up und Improvisation."Sascha ich bin froh, dass du da bist, Kaschdel, Kaschdel, Kaschdel" - mit diesem "spontanen" Ausbruch der Blieskastelerin Ute Hein ganz zu Beginn war das Eis schnell gebrochen. Die "Impromaschine", wie ihn Thomas Herrmann tituliert, der "Hurrikan der Comedy" (Bastian Pastewka über Korf) legte los. Für das Gersheimer Publikum war Korf eine wahre Wundertüte.

Mal als Chansonnier, mal als verträumter Lyriker, dann wieder als Musicalstatist und als "ernst zu nehmender" Schauspieler nahm der Comedian Bühnenleben und Theaterwelt unter die Lupe.

Ob er über die Bedeutung der modernen Frau in Horrorfilmen, bei Pilcher-Verfilmungen oder als Bond-Girl philosophierte, Nicoles Hymne "Ein bisschen Frieden" in altniederdeutscher Gebärdensprache dolmetschte, mit Hilfe von Hupe und Klingel das erste Date des Pärchens Christopher und "Frau Schmidt" nachspielte, oder den Monolog des Briefträgers Jens vortrug: Korf sprang spontan in alle denkbaren Rollen, überraschte mit ironischer Schlagfertigkeit.

Nachdem er seine Zuhörer in der Pause, während der er für Giannina Morschett ein einfühlsames Gedicht schrieb und anschließend auch vortrug, aufgefordert hatte, Begriffe und Aussprüche aufzuschreiben, setzte er die Vorschläge schlagkräftig und wunderbar in das Märchen "Rotkäppchen und der Wolf" ein. Dabei assistierte Jonas Wack aus Reinheim, während ihn Roman Hepp als Marionette durch ein Mallorquiner Hotel führte.

Korf ist 42 Jahre alt und wohnt in der Kölner Innenstadt. Er ist Preisträger des fränkischen Kabarett-Preises, des Hamburger Comedy-Pokals, des Publikumspreises der Tuttlinger Krähe und des Lindener Spezialisten. Auch ist er Headautor für "Cindy und die jungen Wilden" (RTL), wo er auch im Fernsehen zu sehen ist.

Auf einen Blick

Restprogramm der 25. Gersheimer Theaterwoche bis 23. Januar im Kulturhaus Gersheim: Freitag, 21. Januar, 20 Uhr, "Ein Wochenende voller Zärtlichkeiten" mit der Theatergruppe "Groß und Klein", Pinningen, Tickets: sieben Euro oder ermäßigt sechs Euro; Samstag, 22. Januar, 16 Uhr, Junge Bühne Auersmacher präsentiert den Astrid Lindgren-Klassiker "Pippi Langstrumpf" (Kinder und Erwachsene ab fünf Jahren), Tickets: sieben Euro oder ermäßigt sechs Euro; Sonntag, 23. Januar, 14 und 19 Uhr, Le Saageminner Platt Theater auf "elsässisch Platt" mit der Erkenntnis "Ja, wemmer alles im Vorrus wisst", Tickets: sieben Euro oder ermäßigt sechs Euro.

Vorverkauf: Postfiliale Gersheim (Bruckart GmbH), Bliesstraße 4, Gersheim, Tel. (0 68 43) 15 39, "Gersheimer Landhaus", Bahnhofstraße 3, Tel. (0 68 43) 12 22, Kulturamt der Gemeinde Gersheim, Bliesstraße 19a, Gersheim, Tel. (0 68 43) 8 01 46, Bäckerei-Filiale Lenert im Bickenalb-Center, Blieskastel-Altheim, Tel. (0 68 44) 17 47 66. ott

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