Ein neues Wahrzeichen für Reinheim entsteht

Reinheim. "Herr Minister, ich hab' gesehen, das klappt. Jetzt mauern wir", rief Jürgen Wack am Samstagvormittag Umweltminister Stefan Mörsdorf zu. Der Ortsvorsteher zeigte sich beeindruckt von den handwerklichen Fähigkeiten des Ministers. Dieser fragte gleich die anderen Helfer, ob er mit Hand anlegen darf

 Auch Umweltminister Stefan Mörsdorf half bei den Bauarbeiten am Kreisel mit. Foto: SZ/Martin

Auch Umweltminister Stefan Mörsdorf half bei den Bauarbeiten am Kreisel mit. Foto: SZ/Martin

Reinheim. "Herr Minister, ich hab' gesehen, das klappt. Jetzt mauern wir", rief Jürgen Wack am Samstagvormittag Umweltminister Stefan Mörsdorf zu. Der Ortsvorsteher zeigte sich beeindruckt von den handwerklichen Fähigkeiten des Ministers. Dieser fragte gleich die anderen Helfer, ob er mit Hand anlegen darf. Mörsdorf hat Übung darin, mauert privat auch mal gerne und kann sogar in Rundbogen. Aber, das war bei der Aktion "Tatort Dorfmitte" seines Ministeriums gar nicht gefragt. Hier stand die Eigenleistung der Dorfgemeinschaft im Vordergrund. Die kümmert sich nämlich derzeit an mehreren Samstagen - und stellenweise auch während der Woche - um die Innengestaltung des Kreisels nahe dem Eingang zum Kulturpark. Der Park selbst ist ebenso bei der Gestaltung dabei. Eine Art Reinheimer Co-Produktion sozusagen, da es natürlich um "Kelten, Römer, Wein gleich Reinheim" (Zitat Jürgen Wack) geht. Und da für den Wein die im Ort ansässigen Weinbaufreunde Bliesgau zuständig sind, werden die später dort noch Rebenstöcke pflanzen. Innerhalb des inneren Durchmessers von sechs Metern hebt sich 60 Zentimeter hoch ein Podest aus Stein ab, auf dem bald eine zweieinhalb Meter hohe Bronzekanne den Kreisel zieren wird. Sie symbolisiert das hier vor mehr als 50 Jahren gefundene Relikt. Die Herstellung liegt in den Händen eines Projektes für Ein-Euro-Kräfte, die im Europäischen Kulturpark gemeinnütziger Arbeit nachgehen. Zwei von ihnen, nämlich Armin Oberinger und Michele Mortino, haben sechs Tage lang das Mauerwerk hochgezogen, an dem die Weinreben ihren Platz finden werden. Zurück zur Kanne, die abends - wenn man von der Bliesbrücke oder aus Niedergailbach oder aus Bliesbruck kommend zur Robert-Schumann-Straße fährt - sogar angestrahlt werden soll. Direkt daneben wird noch eine römische Sandsteinsäule ihren Platz finden. Bodenhülsen sollen den Halt für das Hissen von Transparenten ermöglichen. Und Rasen gehört auch noch zur Vollendung des Projektes. 9500 Euro wird das ganze Projekt kosten, berichtete Ortsvorsteher Wack. 3000 Euro kommen aus dem Projekt Tatort Dorfmitte. Den Rest finanzieren der Ortsrat und Spenden. Ohne die Eigenleistung der Reinheimer sei solch ein Projekt natürlich nicht zu stemmen. "Das soll ja auch ein Blickfänger werden", meinte der Chef des Bautrupps. Es sei nicht unüblich, dass viele Leute mit anpackten. Rund 50 Helfer habe man insgesamt immer, wenn es was im Ort zu tun gibt. Und das sei nicht nur so, wenn der Minister kommt. Der versprach für 2009 gleich eine Neuauflage des Förderprogramms, bei dem dieses Jahr alleine 65 Orte im ganzen Land mitwirkten. "Der Kreisel am Kulturpark soll ja auch ein Blickfänger werden." Jürgen Wack, Ortsvorsteher von Reinheim

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort