Ein negativer Einfluss auf die Biosphäre

Rubenheim · Als inakzeptabel hat der Bundesvorsitzende des BUND, Hubert Weiger, die Erweiterung des Kalkabbaus auf dem Hanickel bei Rubenheim bezeichnet. Er befürchtet weitreichende negative Folgen für die Umwelt.

 Schweres Gerät ist auf dem Hanickel im Einsatz. Foto: Joachim Schickert

Schweres Gerät ist auf dem Hanickel im Einsatz. Foto: Joachim Schickert

Foto: Joachim Schickert

Der Bundesvorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Hubert Weiger, zeigte sich bei seinem Saarlandbesuch (wir berichteten) entsetzt über die Pläne, den Kalkabbau bei Rubenheim auszuweiten. Bei einer Besichtigung des Gebiets Hanickel sagte er: "Die Auswirkungen auf die nahen Naturschutzgebiete sind ebenso inakzeptabel wie zu erwartende Staub- und Lärmbelastungen für die betroffene Bevölkerung durch den Abbau und die zu erwartenden Belastungen durch den Schwerlastverkehr". Auch für den Vorsitzenden des BUND Saar, Christoph Hassel, sei die Steinbrucherweiterung "unvereinbar mit den Zielen des Biosphärenreservats". So werde die geplante Erweiterung den Wasserhaushalt der umliegenden Flächen beeinflussen. Damit wären auch seltene und geschützte Tier- und Pflanzenarten betroffen, eine Verschlechterung der Biotope zu befürchten. Der BUND wende sich daher entschieden gegen eine Erweiterung des Kalksteinbruchs am Hanickel. In einem Informationsaustausch zwischen Weiger, Hassel und dem saarländischen Umweltminister Reinhold Jost habe dieser auf seine zusammenfassende Stellungnahme gegenüber dem als Raumordnungsbehörde zuständigen Innenministerium verwiesen, in welchem er seine ablehnende Stellungnahme zu dem geplanten Vorhaben abgegeben habe. Er sehe darin die Pläne als nicht zustimmungsfähig, wie der BUND abschließend mitteilt.

Wie die FWG Mandelbachtal zum Thema Steinbruch mitteilt, basiere die Entscheidung des Innenministeriums "auf einem Abwägungsprozess und infolgedessen auch subjektiven Einflüssen". Die FWG frage daher nach der Verhältnismäßigkeit einer Entscheidung, "die zur Sicherung von einem Dutzend Arbeitsplätzen eine unablässig als Naturpark angepriesene Landschaft durchpflügt und die dabei gewonnenen und für die Verfüllung erforderlichen Massen hör- und spürbar an den Wohnstuben von Menschen vorbeiführt". Die FWG blicke nun mit großem Interesse auf die Entscheidungen des Umweltministeriums.

Nach Ansicht des ehemaligen Ortsvorstehers von Wolfersheim, Stephan Schepp-Weyrich - er war einer der ersten, die gegen die geplante Erweiterung des Steinbruchs kämpften - wird der Kalkschotterabbau auf dem Hanickel "unsere Region, die Biosphärenregion Bliesgau, in den kommenden zwei Jahrzehnten nachhaltig negativ beeinflussen". Dies betreffe insbesondere die Menschen in Erfweiler-Ehlingen und Wolfersheim sowie die Natur und das Landschaftsbild um den Hanickel. Alleinig dafür das jetzige Verfahren verantwortlich zu machen, sei ihm allerdings etwas zu kurz gegriffen. Denn ohne die Genehmigung der ersten sieben Hektar im Jahr 2011 durch den damaligen Landrat mit ausdrücklicher Unterstützung der LAG der Biosphäre Bliesgau und zwar mit dem Argument einer Nachhaltigkeit dieses Kalkschottertagebaus wäre jetzt auch keine Erweiterungsentscheidung notwendig gewesen, wie Schepp-Weyrich mitteilt.

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