Ein glänzend aufgelegtes Orchester

Herbitzheim. Einen bunten Strauß beliebter, bekannter, aber auch selten gehörter Melodien, hatte das große Orchester des Rubenheimer Musikvereins bei seinem Jahresabschlussfest gebunden

Herbitzheim. Einen bunten Strauß beliebter, bekannter, aber auch selten gehörter Melodien, hatte das große Orchester des Rubenheimer Musikvereins bei seinem Jahresabschlussfest gebunden. Trotz widriger Witterungsverhältnisse hatten sich viele in der Herbitzheimer Bürgerhaushalle eingefunden, als 32 Musiker unter Stabführung von Hans-Peter Welsch mit dem Konzertmarsch "Sonority" ihr zehn Arrangements umfassendes Repertoire aufklappten. Ob mit dem großen Potpourri aus "My fair Lady" mit den Sequenzen der bekannten Evergreens "Es grünt so grün" und "Ich hätt getanzt heut Nacht" oder musikalischen Höhepunkten aus "Tanz der Vampire", es waren Beispiele aus dem Musical-Genre. Jim Steinmanns Stil, ein Mix aus opernhaftem Pathos und ekstatischem Rock, wurde bei den "Vampiren" ebenso gekonnt interpretiert wie die Abwechslung zwischen orchestralen Passagen, ruhigen Balladen und Rockteilen. Bestens bekannte Broadwaymelodien, mit Einspielungen aus den fünf Erfolgsmusicals "Die Schöne und das Biest", "La bohème", "Jekyll & Hyde", "Titanic" und "König der Löwen", aus dem der schon legendäre Song "Circle of Life" stammt, präsentierte die John Higgins-Bearbeitung "Broadway in the 90th". Den letzten Schliff nach dreimonatiger Einstudierungsphase hatte sich das glänzend aufgelegte Orchester eine Woche zuvor beim Probewochenende im eigenen Proberaum der alten Rubenheimer Schule geholt. Dabei hatte man sich auch der Reverenz an den legendären Jazzmusikers Louis "Satchmo" Armstrong im Arrangement von Ted Rickett angenommen. Martin Sand gefiel dabei als Solotrompeter. Informativ und gekonnt begleiteten Elisabeth Welsch und Patrick Geble die Zuhörer durch das rund zweistündige Programm. Beide kündigten auch die Solistin Anja Riethammer an. Die Flötistin tauchte bei der zeitlosen Melodie des einsamen Hirten in einen der bekanntesten Bearbeitungen James Lasts ein, mit der auch schon Panflötist Georghe Zamfir viele Lorbeeren ernten konnte. Ehre für Carlos SantanaCarlos Santana war ein weiterer, legendärer und begnadeter Musiker, dem während des Konzertes besondere Ehre erwiesen wurde. Im Potpourri mit dem Saxophonist Sebastian Weber als Solist, hatte Giancarlo Gazzani auch Teile von "Oye como va", "Smooth" oder "Europa" eingearbeitet, erinnerte mit dem Werk an den berühmten Gitarristen und sorgte für frenetischen Applaus. Vorsitzender Johannes Theis, der bei seiner Begrüßung das Konzert als Höhepunkt des zu Ende gehenden 85. Vereinsjahres seit der Gründung bezeichnete, sprach davon, dass Musik letztlich ihre Wurzeln im Himmel habe. Zurück auf der Erde waren es die Fab-Four aus Liverpool, die Beatles, mit denen Welsch seine Schützlinge zu Bestleistungen antrieb und damit bewies, dass viele Proben ihren Zweck erfüllen. Mit dabei auch Ausschnitte der Hits "Eight days a week" und "With a little help of my friends" sowie "Yellow submarine". Ein ruhiges Walzerpotpourri namens bayerische Solistenparade war an dem kurzweiligen Abend die einzige klassische Blasmusikkomposition. Nach zwei Zugaben, der Reise durch das Winterwunderland, einem der beiden Zugaben, schloss der Musikabend, dessen Erlös zum Aufbau eines Jugendorchesters benutzt werden solle, so Theis.

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