Seniorenresidenz Gersheim Seniorenresidenz trotzt der Pandemie

Gersheim · In der DRK-Einrichtung in Gersheim wird viel getan, um die Bewohnerinnen und Bewohner vor dem Virus, aber auch der Isolation zu schützen.

 Gemeinsames Backen gehört zu den Gruppenangeboten innerhalb der DRK-Seniorenresidenz Gersheim, wie hier bei der Aufnahme, die vor der Corona-Krise aufgenommen wurde. Dabei werden die Bewohner von den Helferinnen der Sozialen Betreuung (SB) (stehend von links) Ute Schmitt, Emilie Becker, Jennifer Klein und Silvia Anna unterstützt.

Gemeinsames Backen gehört zu den Gruppenangeboten innerhalb der DRK-Seniorenresidenz Gersheim, wie hier bei der Aufnahme, die vor der Corona-Krise aufgenommen wurde. Dabei werden die Bewohner von den Helferinnen der Sozialen Betreuung (SB) (stehend von links) Ute Schmitt, Emilie Becker, Jennifer Klein und Silvia Anna unterstützt.

Foto: Wolfgang Degott

„Trotz aller hygienischen Regeln konnte eine gute Stimmung aufgebaut werden, wurde die Veranstaltung zu einem großartigen Erlebnis“, schilderte Silvia Anna, Leiterin der sozialen Betreuung den Verlauf der Fastnachtsveranstaltung im vergangenen Jahr in der DRK-Seniorenresidenz in Gersheim mit dem dreiköpfigen „kleinsten Elferrat“ Deutschlands. Jetzt ist man dabei, die kommende Veranstaltung am „Fetten Donnerstag“ unter dem Motto „Das Traumschiff, die MS Gersheim sticht in See“ vorzubereiten. Dazu werde es sowohl eine Bordkarte, eine Begrüßung am Eingang als auch Bowle und Cocktails geben. Daneben soll in diesem Jahr auch wieder das Maifest gefeiert und eine Nachfolgerin der amtierenden „Maikönigin“ Elisabeth Greff gefunden werden. Auch das Sommerfest am letzten Sonntag im August steht im Terminplan, wie auch die vielfältigen Aktivitäten, die in den ständig fortgeführten Wochenplänen enthalten sind. Dazu gehören neben dem beliebten therapeutischen Kochen das gemeinsame Singen, Tanzen oder auch das fordernde Balance-Training.

Auch im dritten Jahr der Pandemie ist der engagierten Mitarbeiterin der Alten- und Pflegeeinrichtung keine Müdigkeit anzumerken. „Wenn es um die Zufriedenheit der Bewohner geht, fällt uns immer was ein.“ Das unterstreicht auch der Einrichtungsleiter und Geschäftsführer der DRK-Saarland-Trägergesellschaft, Theo Schwarz: „Über allem, was wir tun, schwebt die Absicht, trotz Corona so viel Normalität wie möglich herzustellen. Das ist uns dank der Initiativen vieler Menschen bisher auch sehr gut gelungen“. Verhindert werden konnte damit weitestgehend, dass die allerorts beklagte Einsamkeitssituation eintritt. Die Bewohner sollen sich keinesfalls isoliert fühlen oder gar Heimweh entwickeln. „Das ist unser oberstes Ziel seit dem ersten Tag der Pandemie“, so Schwarz und unterstreicht, dass mehr mit als für die Bewohner getan werde. Insbesondere freue man sich in der Einrichtung auf die regelmäßigen Beiträge der umliegenden katholischen Kindertagesstätten Gersheim, Reinheim und Rubenheim. Jeden Monat schickten die Kinder selbst hergestellte Kalenderblätter mit einem Begleitbrief und erfreuten damit die rund 70 Bewohner der zwei Wohnbereiche und des betreuten Wohnens.

Pflegedienstleiterin Jacqueline Weigand betont, dass immer wieder Sonderbesuchsmöglichkeiten für Angehörige geschaffen werden konnten. Die Beratungen auf kurzem Wege zwischen Wohnbereichs- und Einrichtungsleitung hätten in der Regel ergeben, dass man sich zumeist für den Besuch des Bewohners entschieden habe, mit einer psycho-sozialen Begründung. „Wir wissen zu jedem Zeitpunkt, wer im Haus ist, und wer wann besucht worden ist“, so Weigand. Am Jahresgespräch in dem seit knapp zwei Jahren geschlossenen Café Bistro Henry nahm auch die Mitarbeiterin in der sozialen Betreuung, Jennifer Klein, sowie der weitere Trägergesellschafts-Geschäftsführer Martin Erbelding teil. Im Gespräch wurde auch auf einen „Corona-Ausbruch“ Mitte Dezember hingewiesen, als nachweislich sechs Bewohner und fünf Mitarbeiter infiziert waren. Dabei sei ein wohnbereichsbezogenes Infektionsgeschehen festgestellt worden, das zu mehr Einschränkungen geführt habe, die mittlerweile wieder zurückgenommen werden konnten. Angesprochen auf die Impfsituation in der „Residenz“ sprach Schwarz davon, dass fast alle Bewohner neben den beiden Grundimpfungen auch geboostert seien. Bei den Mitarbeitern bewege sich die Impfquote um die 90 Prozent. Im letzten Jahr, so Weigand, seien insgesamt 10 327 Schnelltestungen bei Bewohnern, Personal und Besuchern vorgenommen worden. Schwarz sieht in der berufsbezogenen Impfpflicht neue Herausforderungen auf die Einrichtung zukommen. Aktuell seien neun Mitarbeiter noch nicht geimpft, teilweise aber genesen. Sollten sich Mitarbeiter trotz Aufklärungsgespräch gegen eine Impfung entscheiden, könne es zumindest im Bereich der Pflegefachkräfte eng werden.

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