Die Knolle im Test

Gersheim. Allians heißt die "Grumbeer", die die Juroren beim Kartoffeltestessen im Gersheimer Kulturhaus als die beste kürten. Eine nach der anderen, von Harry Lavall und seinem Team mundfertig zubereitet, brachte Horst Düppenbecker heraus, servierte auf die bereitstehenden Teller. Danach hieß es kosten, abwägen, bewerten und punkten

 Horst Düppenbecker bringt die Merida-Kartoffel zum Kosten. Darauf warten (von links) Gerlinde Wust, Margot Schneider-Fontana und Petra Hummel. Foto: Degott

Horst Düppenbecker bringt die Merida-Kartoffel zum Kosten. Darauf warten (von links) Gerlinde Wust, Margot Schneider-Fontana und Petra Hummel. Foto: Degott

Gersheim. Allians heißt die "Grumbeer", die die Juroren beim Kartoffeltestessen im Gersheimer Kulturhaus als die beste kürten. Eine nach der anderen, von Harry Lavall und seinem Team mundfertig zubereitet, brachte Horst Düppenbecker heraus, servierte auf die bereitstehenden Teller. Danach hieß es kosten, abwägen, bewerten und punkten. Jeder der 45 Teilnehmer, darunter auch der Präsident der saarländischen Landwirtschaftskammer und Kreisbauernpräsident Richard Schreiner vom Kirchheimer Hof, hatte einen Testbogen vor sich liegen, vergab pro Pellkartoffel in den Unterscheidungen Knollenform, Augentiefe, Schale, Fleischfarbe und Geschmack bis zu zehn Punkte.Vor jedem Gang erläuterte der Vorsitzende des Kreisverbandes der Obst- und Gartenbauvereine, der Herbitzheimer Siegfried Schmidt. In seinem Vorspann sprach er davon, dass 2010 mitnichten das perfekte Kartoffelwetter gehabt hatte. Es habe bereits mit dem Legen der Saatkartoffeln angefangen. So sei der Vegetationsverlauf von extremer Witterung geprägt gewesen. Nach der wegen des langen Winters erst spät erfolgte Pflanzung habe zunächst das nasskalte Wetter im Mai das Wachstum erschwert. "Anschließend verursachte trockenes Wetter und teilweise extrem heiße Temperaturen bis Mitte Juli Trockenstress, worunter insbesondere hitzeempfindliche Sorten litten. Danach folgten ergiebige Niederschläge, die zwar zu beträchtlichen Ertragszuwächsen führten, doch den Entwicklungsrückstand nicht ausgleichen konnten", so Schmidt. Auch seien dadurch die Erntearbeiten schleppend abgelaufen, so dass die Rodungsarbeiten bei Industriekartoffeln erst Ende Oktober abgeschlossen werden konnten.

Von den in Deutschland zugelassenen 345 Kartoffelsorten wurden in Gersheim sieben unter die Lupe genommen. Schmidt führte aus, dass für Kartoffeln Reifegruppen, wie sehr frühe, frühe, mittelfrühe, mittelspäte und sehr späte vergeben werden, dass man die Knolle in mehlig-kochende, vorwiegend fest kochende oder fest kochende untergliedere. Während der Experte für die Zubereitung von Kartoffelklößen ein mehlig-kochende Sorte wie beispielsweise "Augusta" oder "Gunda" empfehle, verwende man für "Grumbeersalat" die fest kochende "Belana" oder "Allians". Die vorwiegend fest kochende Kartoffel benötige man für "Grumbeerkichelcha" oder deftigen saarländischen "Dibbelabbes", so der oberste saarpfälzische Obst- und Gartenbauer.

Ausgerichtet wurde die Veranstaltung vom örtlichen Obst- und Gartenbauverein mit ihrem Vorsitzenden Norbert Bruckart. Schon seit Jahren führt der Kreisverband das Testessen durch. Allians hatte bereits 2008 gewonnen.

Im letzten Jahr, so führte Schmidt aus, habe nicht genügend Saatgut zur Verfügung gestanden. Ersatzweise sei dann die Sorte Finessa angeboten worden.

In Gersheim wurde für Allians-Bio der zweite Platz und für Belana der dritte Platz vergeben. Alle drei Sorten sind als fest kochend zu bezeichnen und werden vorwiegend für Salate verwendet.

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