Der Grünschnitt muss dennoch weg

Gersheim · Aus acht Sammelplätzen für Baum- und Strauchabfälle in der Gemeinde Gersheim ist jetzt nur noch einer geworden. Der Grund dafür soll in einer Rechtsänderung liegen. Für SZ-LeserReporter Gerhard V. Schulze ist das aber eine Zumutung.

 Der neue Heckenplatz auf dem ehemaligen Kalkwerksgelände in Gersheim. Fotos: Wolfgang Degott

Der neue Heckenplatz auf dem ehemaligen Kalkwerksgelände in Gersheim. Fotos: Wolfgang Degott

Dass es in der Gemeinde nur noch einen zentralen Heckenplatz in Gersheim gibt, damit will sich noch nicht jeder Bürger abfinden. So hat Leser-Reporter Gerhard V. Schulze aus Herbitzheim in einem offenen Brief an Bürgermeister Alexander Rubeck darauf hingewiesen, dass sich viele ältere Bürger und andere, die bisher mit der Schubkarre ihr Grundstück und letztlich auch die Biosphärenregion sauber gehalten hätten, sich nun umstellen müssten. "Sollen sie sich einen Autohänger mit Kupplung kaufen und wenn notwendig einen Führerschein machen? Oder sich gar Hilfe erbetteln und/oder für diese Hilfe auch noch bezahlen? Alle Wege verlängern sich um das Mehrfache und die Zeiten für die Abgabe des Grünschnitts verlängern sich bis zur Unzumutbarkeit", so der Herbitzheimer. Freitags und samstags stünden sieben Stunden zur Verfügung. "Waren Sie mal da, Herr Rubeck, mitten im allgemeinen Andrang oder haben gar mitgeholfen? Was aber könnte eine der Folgen dieser Schließungen sein: Entsorgung in die Natur. Es ist ja alles Bio! Immerhin: Kleinere Dienstfahrzeuge im Fahrzeugpark von Gersheim wären schon ein deutliches Zeichen zum Erhalt der Heckenplätze. Aber bitte keine hinlänglich dümmlichen Hinweise mehr zur Begründung: ,Heckplätze schließen, das machen andere ja schon viel länger'", schreibt Schulze an den Verwaltungschef. Schulze betont gegenüber unserer Zeitung, "dass sich gegen das Schließen der Heckenplätze, gerade in unserem Gebiet, massiver Widerstand formiert".

Aus dem Gersheimer Rathaus verlautet, dass mittlerweile alle acht ehemaligen Heckenplätze geschlossen seien. Der zentrale Platz in Gersheim sei am 4. März 2016 eröffnet worden. Die Öffnungszeiten, bei denen man sich an ähnlichen Plätzen anderer Kommunen und deren Erfahrungswerten orientiert habe, seien in der Sommersaison freitags von 14 bis 18 Uhr und samstags von 11 Uhr bis 16 Uhr.

Gibt es noch viele Beschwerden von Bürgern, dass es nur noch einen zentralen Platz gibt? "Nein. Es gibt zwar nach wie vor Bürger , denen die dezentralen Plätze lieber wären, aber es liegen keine massiven Beschwerden vor. Hinsichtlich der Öffnungszeiten gibt es etliche Anregungen, die eine Ausdehnung wünschen. Dazu erfassen unsere Mitarbeiter jedoch bereits vor Ort die Anzahl der Anlieferungen je Stunde zu den Öffnungszeiten. Daraus sollen nach der ersten Saison Schlüsse gezogen werden, wie wir den Bürgerwünschen entgegenkommen können", so Gemeindemitarbeiter Heiko Rebmann. "Eine kleine Anmerkung noch zu dem Schreiben von Herrn Schulze: Welche Dienstfahrzeuge der Gemeinde er meint, ist unklar. Wir besitzen zur Nutzung durch alle Mitarbeiter einen 16 Jahre alten Fiat Minibus und einen sechs Jahre alten Opel Zafira mit Erdgasantrieb", erläutert er abschließend.

Wie berichtet, hatte der Gemeinderat Gersheim Ende vergangenen Jahres beschlossen, dass es in der Gemeinde künftig nur noch einen zentralen Heckenplatz für Baum- und Strauchabfälle gibt. Zu den Gründen, warum ein zentraler Heckenplatz nötig sei, hatte Bürgermeister Rubeck unter anderem erläutert, dass das Umweltministerium auf Grund von Rechtsänderungen höhere Anforderungen an die Untergrundbeschaffenheit der Sammelplätze stellen würde und viele saarländische Plätze diesen Anforderungen nicht mehr genügten. Dies treffe auch für die meisten in der Gemeinde Gersheim zu. Das neue Konzept sehe die Reduzierung der Anzahl der Heckenplätze auf das gesetzlich geforderte Minimum, also auf einen Platz, vor.

 Früher gab es in der Gemeinde Gersheim acht Sammelplätze für Baum- und Strauchabfälle – wie hier den Walsheimer. Foto: SZ

Früher gab es in der Gemeinde Gersheim acht Sammelplätze für Baum- und Strauchabfälle – wie hier den Walsheimer. Foto: SZ

Foto: SZ

Der Tipp für den Artikel kam von SZ-Leser-Reporter Gerhard V. Schulze aus Herbitzheim. Wenn Sie Interessantes zu erzählen haben, hinterlassen Sie eine Sprachnachricht unter Tel. (0681) 5 95 98 00, mailen Sie an leser-reporter@sol.de oder nutzen Sie das Formular: www.saarbruecker-zeitung.de/leserreporter .

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