Diese Absage macht viele Leute in Utweiler und Umgebung sehr traurig Der Bruder Konrad-Ritt fällt zum zweiten Mal aus

Utweiler · Wie schon im letzten Jahr, wird auch diesmal an Pfingstmontag (24. Mai) kein Bruder Konrad-Ritt stattfinden – aus den allseits bekannten Gründen. Dies teilten auf Anfrage Klaus Scheunig vom Leitungsteam der Pfarrei Heilig Kreuz Gersheim, und Löschbezirksführer Ralf Weinmann mit.

Normalerweise schlängeln sich bei der traditionellen Prozession mit Gottesdienst unter freiem Himmel in der Ortsmitte von Utweiler viele Traktoren, Planwagen und Pferdekolonnen über die Straße, vorbei an den mit Fahnen geschmückten Häusern von Medelsheim, Peppenkum, Riesweiler und Utweiler. Der Zug findet in den Dörfern der Parr seit 1935 zu Ehren des Heiligen Bruder Konrad von Parzham statt. Der frühere Pförtner des Klosters St. Anna in Altötting gilt als Schutzpatron der Bauern. In Altötting hat er die Menschen empfangen, die in dem Kloster ein- und ausgingen. Er zeigte ihnen den Weg, war Berater und auch Tröster. Er wurde 1934 in Rom heilig gesprochen.

Bei der Prozession wird immer eine Reliquie des Heiligen auf einem Wagen gezeigt. Erstmals zog er am 10. Juni 1935, nachdem er vorher in Blieskastel stattgefunden hatte, als stattlicher Zug von 200 Reitern von Medelsheim nach Utweiler. Für das kleine Dorf war es ein großer Tag mit vielen Gläubigen – auch aus Lothringen. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde er erstmals wieder am 6. Juni 1949 abgehalten. Utweiler ist mit seinen knapp 40 Einwohnern heute Gersheims kleinstes Dorf und 1310 als „Udeweiler“ in die urkundlich belegte Geschichte von Peppenkum eingetreten. Beide Orte, die heute einen gemeinsamen Gemeindebezirk bilden, waren zunächst Teil der Grafschaft Bitche, gehörten ab 1572 zu Lothringen, ab 1766 zu Frankreich und seit 1781 bis zur Französischen Revolution zur Grafschaft von der Leyen.

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