Dampfloks und Katzen über allen Köpfen

Reinheim · In allen Teilen der Region organisierten Vereine Ausflüge in den Europäischen Kulturpark, weil sie sich das nicht entgegen lassen wollten: Es war wieder Heißluftballon- und Drachenfestival in Reinheim und Bliebruck.

 Ein echter Hingucker waren die Heißluftballons beim Start der Mongolfiade im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim. Fotos: Jörg Martin

Ein echter Hingucker waren die Heißluftballons beim Start der Mongolfiade im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim. Fotos: Jörg Martin

 Auch Drachen stiegen im Kulturpark in den Himmel.

Auch Drachen stiegen im Kulturpark in den Himmel.

 Die Heißluftballons boten ein buntes Farbenspiel.

Die Heißluftballons boten ein buntes Farbenspiel.

Das Lachen der zahlreichen Zuschauer war den Ballonfahrern der Orientexpress-Lok am Samstagabend, kurz nach dem Start, sicher. Bei der dritten Auflage des Heißluftballons- und Drachenfestivals im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim am vergangenen Wochenende war soeben einer der letzten Ballons von insgesamt 27 gestartet. Der Heißluftballon in Form einer Eisenbahnlokomotive stellte den Orientexpress dar. Als er über die Köpfe der Besucher hinwegschwebte, gab er ein lautes Dampflokgeräusch von sich. "Das mit dem Orientexpress ist wie mit der Deutschen Bahn: Jetzt kommt er endlich", scherzte ein Mann aus Bexbach.

Es gab weitere Raritäten wie eine Katze, ein Schwein oder ein Feuerwehrauto, die gen Himmel schwebten. Vorher fand die Mongolfiade, so der Fachausdruck für das Heißluftballontreffen, immer am Bostalsee statt, verriet DJ Marques alias Jürgen Klein aus Erbach im Odenwald. Zwischen 3000 und 3600 Kubikmeter beträgt das Fassungsvolumen der bunten Fluggeräte. Mit einer Geschwindigkeit zwischen sieben und acht Kilometer pro Stunde schwirrten die Ballons ab 19 Uhr nach und nach in Richtung Gersheim. Etwa 30 Minuten zuvor hatte der Moderator noch die Besucher um Geduld bitten müssen: "Wir haben noch leichte thermische Böen ", lautete die Aussage von Jürgen Klein. Doch die gaben sich wieder. Schließlich war das Wetter bei der Besprechung um 17 Uhr schon in Ordnung gewesen und der Wind ausreichend. Wer wollte, konnte am Infostand der Ballonsportgruppe Alibebi, die zusammen mit dem Saarpfalz-Kreis das Ganze veranstaltete, eine Mitfahrt in einem der Ballons buchen. Wenn er denn einen Platz bekam. Denn die waren schnell ausgebucht. Am späten Abend fand dann das Ballonglühen statt. Von den 27 teilnehmenden Ballons waren zuvor nach und nach alle zurückgekehrt. Etwa ein halbes Dutzend nahm am Programm im Dunkeln teil. Dabei wird die Hülle der am Boden stehenden Ballons durch die Flamme des Brenners beleuchtet und vermittelt den Eindruck, dass sie glühen. Zusammen mit einem chinesischen Drachen und der passenden Musik war dies ein Schauspiel, das noch mehr Menschen anzog. Gleichzeitig waren rund 50 Drachen auf der Wiese neben der Taverne zu sehen. Dabei kamen die Aussteller aus ganz Deutschland. Das Ehepaar Pereira aus Mainz ist eines davon. Die Idee, Drachen selbst herzustellen, kam ihnen am Strand. "Die sehen alle genauso aus, jeder ist auf der ganzen Welt gleich", beschrieb Antonio Pereira die Ausgangssituation. Er und seine Frau Manuela wollten Unikate. Seither sind Enten, Kühe und Eulen ihre große Leidenschaft. Und die zu bauen mache vor allem im Winter Spaß. Im Sommer geht das Ehepaar dann meist auf Veranstaltungen. Bis zu zehn sind es in diesem Jahr. "Hier gefällt uns, dass es klein ist. Und es ist familiär", sagt Antonio. Man war bereits im Vorjahr hier. Die Umgebung des Drachenfestivals gefällt ihnen besonders. Auch, wenn zum Fliegen zu wenig Platz und Wind ist.

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