Ein herrliches Refugium für den Urlaub Dieser Campingplatz macht von sich reden

Walsheim · In Walsheim gibt es ein Fleckchen Erde, das nicht nur von Deutschen, sondern auch von vielen Niederländern angesteuert wird.

 Das ist die Familie Bleumink aus den Niederlanden. Sie ist mit einem Feuerwehrauto von 1956 unterwegs, das der Vater zum Wohnmobil umgebaut hat. Mutter Marloes und Vater Jos Bleumink mit den Kindern Lott und Suze fühlen sich in Walsheim wohl.

Das ist die Familie Bleumink aus den Niederlanden. Sie ist mit einem Feuerwehrauto von 1956 unterwegs, das der Vater zum Wohnmobil umgebaut hat. Mutter Marloes und Vater Jos Bleumink mit den Kindern Lott und Suze fühlen sich in Walsheim wohl.

Foto: BeckerBredel

Therese Pohls prüfender Blick gilt zu Hause in Saarbrücken allmorgendlich dem Wetter. Und wenn es ihr gefällt, packt sie auf dem Eschberg ihre Tasche und startet zum Campingplatz in Walsheim, wo sie seit 44 Jahren zu den Dauercampern gehört. Zu Menschen, die ihren Wohnwagen nicht mehr durch die Lande ziehen, sondern ihn ständig auf einem Platz parken – als Wochenendhaus auf Rädern. Davon gibt es einige in Walsheim, Menschen, die aus der näheren Umgebung stammen und im Bliesgau ihre Freizeit verbringen.

Der 64-jährige Jürgen Jäger gehört dazu, er ist in Rente und steht braungebrannt und mit strahlendem Lächeln vor seinem Wohnwagen. Mit seiner Frau verbringt der Ommersheimer jede freie Minute seit Jahrzehnten in Walsheim: „Ich habe meine Frau 1972 kennengelernt, da war sie schon Dauercamperin in Walsheim. Ich bin dann auch dazugekommen und nie mehr weggegangen“, sagt der Saarländer, der die Entwicklung der Anlage vom gemeindeeigenen Campingplatz bis zum heutigen inhabergeführten Betrieb mitverfolgt hat und sich freut, dass ein engagierter Betreiber gefunden wurde. Der Niederländer Eric Meerdink hat vor nicht ganz zwei Jahren zusammen mit seiner Frau Marianne den Platz gepachtet. „Ich war viele Jahre Metzger, dann Manager eines Supermarkts. Mein Wunsch war es aber immer, einen Campingplatz zu betreiben. Meine Frau teilte den Wunsch und wir haben uns mehrere Anlagen angeschaut. In Walsheim blieben wir hängen und wollen hier nicht mehr weggehen“, sagt der 55-Jährige. Er liebe die Ruhe der Anlage, die Schönheit der Natur im Bliesgau und die Freundlichkeit und Offenheit seiner Gäste.

Über den Hochsommer war sein Platz voll belegt, vor allem Gäste aus den Niederlanden geben sich in Internetforen den Tipp weiter, dass man in Walsheim gut aufgehoben ist. Jos Bleumink gehört dazu, er ist mit einem Feuerwehr-Oldtimer angereist, den er selbst zum Wohnmobil ausgebaut hat. Der Tischler aus Holland wollte in die Normandie, aber dort regnete es. Er wich den Wolken aus und kam nach Walsheim, bleibt nun mehrere Tage und fährt dann weiter nach Straßburg. Mit Frau Marloes und den Kindern Lott und Suze erkundet er den Bliesgau mit den Fahrrädern.

 Auf unserem Bild auf dem Gelände des Campingplatzes in Walsheim: Platzbetreiber Eric Meerdink (links) und Dauercamper Jürgen Jäger.

Auf unserem Bild auf dem Gelände des Campingplatzes in Walsheim: Platzbetreiber Eric Meerdink (links) und Dauercamper Jürgen Jäger.

Foto: BeckerBredel

Eric Meerdink, dessen Platz im Winter geschlossen ist, nutzt die kalte Jahreszeit für Sanierungen, Werbemaßnahmen oder Messebesuche. Er investiert in Walsheim, hat einen Spielplatz hergerichtet, ein Trampolin eingeweiht und fünf Glampinghütten angeschafft, die voll belegt sind. Diese Zelthäuser ermöglichen Camping ohne Wohnwagen. „Das ist ein Trend, der sehr gut angenommen wird“, sagt Meerdink. Er plant weitere dieser Häuser zu errichten und will auch die Infrastruktur weiter verbessern. Auch die Anschaffung zweier Geschirrspüler sei überdies in Planung. Die Resonanz auf seine Bemühungen ist gut, die Camper empfehlen ihn weiter. Weil die Anzahl der Kurzgäste steigt, überlegt die Gemeinde schon, ob man die Schilder am Schwimmbad neben Deutsch und Französisch auch in Niederländisch beschriften sollte. Denn die Gäste aus dem flachen Land sorgen schon jetzt für merkliche Auslastung.

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