"Besucht uns mal" war gut besucht

Herbitzheim. Mächtig strapaziert wurden die Lachmuskeln der Besucher in der ausverkauften Bürgerhaushalle, als die Theatergruppe des Fördervereins der SG Herbitzheim-Bliesdalheim, Sodom und Gomorrha, ihren Dreiakter "Besucht uns mal" in Szene setzten

 "Besucht uns mal" - das ist der Titel des aktuellen Stücks der Theatergruppe Sodom und Gomorrha. Dieser Szenenausschnitt zeigt (von links) Manuela Adam,Thomas Klein, Caroline Welsch und Wolfgang Albrecht als Frau verkleidet. Foto: Degott

"Besucht uns mal" - das ist der Titel des aktuellen Stücks der Theatergruppe Sodom und Gomorrha. Dieser Szenenausschnitt zeigt (von links) Manuela Adam,Thomas Klein, Caroline Welsch und Wolfgang Albrecht als Frau verkleidet. Foto: Degott

Herbitzheim. Mächtig strapaziert wurden die Lachmuskeln der Besucher in der ausverkauften Bürgerhaushalle, als die Theatergruppe des Fördervereins der SG Herbitzheim-Bliesdalheim, Sodom und Gomorrha, ihren Dreiakter "Besucht uns mal" in Szene setzten. Erstmals ohne ihre langjährige Leiterin, Regisseurin und Souffleuse Evi Sand, die seit der Gründung des Ensembles vor 14 Jahren Verantwortung übernommen hatte und im Zuschauerraum entspannt dem Treiben auf der Bühne zusah, liefen alle Akteure zur Hochform auf. "Es ist was ganz anderes, ich genieße es richtig, und es ist eine ganz andere Sichtweise", meinte Sand, deren beide Töchter Caroline und Kristina sowie Ehepartner Walter zum zwölfköpfigen Ensemble gehörten.Hinter den Kulissen, des von Herbert Fegert und Thomas Klein gezimmerten Bühnenbildes arbeitete Maskenbildnerin Roswitha Sperling, die neben Manuela Adam, welche auch auf den Theaterbrettern stand, mit Hochdruck, musste das Outfit der Akteure mehrmals verändern und den Vorgaben des Stückeschreibers Erich Koch anpassen. "Das Stück war sehr kostümintensiv", so Regisseur Thomas Klein, der den Verantwortlichen des Rubenheimer Carneval-Clubs (RCC) dankte, dass sie ihren Kostümfundus für die "lateinischen" Theaterschaffer geöffnet hatten.

Ob Büni, Michi Welsch, Laura Klein, Lars "Magger" Rabung, einiges Lokalkolorit hatte man in die Textpassagen eingebaut. Dass Katharina Faber, die als Souffleuse Premiere feierte, nicht oft eingreifen musste, belegt die Textsicherheit aller. Nach einer dreijährigen Pause fügte sich Kerstin Görgen-Blatt wieder nahtlos ein, spielte mit großem Eifer, der für "Cheffe" Rainer Eiswirth einmal recht schmerzvolle Folgen hatte, die ihr wie auf den Leib geschneiderte Rolle einer leidenschaftlichen Ehefrau. Star des Abends, mit viel Szenenapplaus bedacht, war aber Wolfgang Albrecht, der als kleiner Matteo sowohl "optimal", als auch "maximal" das Genre des Appenzellers verkörperte. Kaffeefahrtengeschädigte Deutsche, heiße Italiener, Schweizer, Japaner, Türken und Österreicher sorgen für Chaos. Da helfen nur noch Liebe, ein Viehstall und Rheumadecken...

Nicht lange überlegt hatten die Hobbyschauspieler, als sie vor Monaten die ersten Leseproben absolvierten. Das Stück passt zu uns, war die einhellige Meinung. Zum Inhalt: Hans und Lotte Birzel (Walter und Kristina Sand) kommen früher als geplant vom Urlaub zurück. Bei seiner Party am Vorabend hat Sohn Tobi (Florian Sperling) mit seiner Freundin Reni (Caroline Welsch) die Wohnung in ein Schlachtfeld verwandelt. Lotte und Hans erholen sich im Café von dem Schock. Derweil treffen zwei Familien ein, die sie im Urlaub kennen gelernt haben und vervollständigen das Chaos. Urs (Thomas Klein), Matteo (Wolfgang Albrecht) und Camille (Manuela Adam) aus der Schweiz lassen sich mit den Italienern Pedro (Rainer Eiswirth), Gina (Kerstin Görgen-Blatt) und Carla Amadeo (Marie-Elise Eiswirth) häuslich nieder. Mina, die Mutter von Hans (Dagmar Nicolai), kehrt schwer bepackt von einer Kaffeefahrt zurück, mit dem krankheitsanfälligen Alfred (Jürgen Meidinger), den sie beim Pokern gewonnen hat, im Schlepptau. Lotte bricht zusammen. Mina regelt das Chaos, das dadurch nicht besser wird, als Matteo mit Reni, und Carla mit Tobi gegen den Willen ihrer Eltern im Stall übernachten. Als dann auch noch Hans überschnappt, können alle nur noch mit Lambrusco, Pflümli und Fondue geheilt und die Verlobungen auf neutralem Boden gefeiert werden. Küss die Hand, gnädige Frau! Eine weitere Aufführung steht am 15. Januar während der 25. Gersheimer Theaterwoche im Kulturhaus auf dem Spielplan.

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