Sie ist Gersheimerin, er Heimatvertriebener aus Tilsit. Beim Webenheimer Bauernfest lernten sich beide kennen. Am 14. Oktober 1955 läuteten die Hochzeitsglocken. Getraut wurden sie von Josef "Maire" Lembert in Reinheim . Einen Tag später gab ihnen Bruder Dietmar im Blieskasteler Kapuzinerkloster den kirchlichen Segen. Benita und Gustav Stepponat aus Reinheim feiern heute ihre Diamantene Hochzeit .

Beide haben am gleichen Tag Geburtstag. Er wurde am 9. Juni 82 Jahre alt, sie feierte ihr 77. Wiegenfest. Zudem arbeiteten sie Ende der 50er Jahre gemeinsam in der Möbelschreinerei Wust. Nach der Volksschule besuchte Benita, die noch sechs Geschwister hat, die Berufsschule in Blieskastel. Danach arbeitete sie im Haushalt der Gersheimer Wirtsfamilie Schuwer, bevor sie 1957 in die Möbelfabrik wechselte. In die Zeit fällt auch der Bau ihres Hauses in Reinheim und die Geburt ihres einzigen Kindes Jutta. Nach drei Schuljahren begann für Gustav und seine sieben Geschwister eine jahrelange Odyssee. Als Vertriebene suchten sie nach einer neuen Heimat. Nach Kriegsende arbeitete er in einer Baufirma. Stepponat half mit, das Burbacher Verwaltungsgebäude und das Walzwerk des Eisenwerks in Neunkirchen aufzubauen. "Auf Montage" wirkte er beim Bau des Gersheimer Kalkwerk-Silos mit. Nach den "Wust-Jahren" wechselte er zur Burbacher Hütte, arbeitete bis zu seinem Vorruhestand 1983 am Hochofen. Neben seinem "Hauptjob" sorgte er 28 Jahre als Kehrarbeiter der Gemeinde Gersheim für saubere Reinheimer Straßenrinnen und Bürgersteige. Er ist auch begeisterter Sportschütze, Gründungsmitglied des Schützen-Clubs Enzian Reinheim . Er gehört dem Taubenverein Bliesmengen-Bolchen an und züchtete zudem jahrelang Kaninchen.

Am Hochzeitstag feiert das Jubelpaar gemeinsam mit der Familie, zu der neben Tochter und Schwiegersohn Stefan auch die Enkel Nicole, Benjamin und Florian mit ihren Familien und die Urenkel Lina und Lilly gehören. "Wir gehen nochmal denselben Weg wie damals", freut sich Benita, meint die Hochzeitsmesse im Blieskasteler Kloster.