Ausstellung „Was aber immer bleibt, ist die Kunst“

Gersheim/Bliesdalheim · Eine Ausstellung mit Werken von Werner Joch ist noch bis zum 2. August im Gersheimer Rathaus zu sehen.

 Marie-Luise Nagel mit Werken ihres verstorbenen Mannes Werner Joch, dessen Gemälde in der Ausstellung „Was bleibt, ist die Kunst“ im Gersheimer Rathaus zu sehen sind.

Marie-Luise Nagel mit Werken ihres verstorbenen Mannes Werner Joch, dessen Gemälde in der Ausstellung „Was bleibt, ist die Kunst“ im Gersheimer Rathaus zu sehen sind.

Foto: Wolfgang Degott

Einen Querschnitt des künstlerischen Schaffens von Werner Joch ist derzeit noch bis 2. August in der Galerie des Rathauses Gersheim zu sehen. „Was bleibt, ist die Kunst“, so der Titel, soll an den Bliesdalheimer Hobbykünstler erinnern, der vor zehn Jahren kurz nach seinem 60. Geburtstag verstorben ist. Seine Witwe Marie-Luise Nagel freute sich darüber, dass es mit Hilfe der Gemeinde Gersheim gelungen sei, diese „Gedächtnisausstellung“ mit insgesamt 41 Gemälden zu installieren.

Mit dem Ausstellungstitel soll verdeutlicht werden, dass gerade Kunstwerke in ganz unterschiedlicher Form auch nach dem Tod weiterbestehen und der Künstler in Erinnerung lebendig halten. Der bekannte aus Tschechien stammende und in Bliesdalheim wohnende Gitarrist Sammy Vomáèka begleitete die kleine Feier musikalisch. Joch, der 1949 in Ludweiler geboren wurde, arbeitete nach einer Fußballkarriere in der damals erfolgreichen Fußballmannschaft von Röchling Völklingen als Kaufmann in der werkseigenen Werbeabteilung. Dort sei er tagtäglich mit künstlerischem Schaffen in Kontakt gekommen, ohne allerdings selbst künstlerisch tätig zu sein, so Nagel. Lediglich habe er eine Vielzahl von fantasievollen Schreibtischkritzeleien geschaffen, die aber leider nicht mehr vorhanden seien. Jochs Interesse am eigenen kreativen Tun sei gewachsen, inspiriert vor allem durch die Bekanntschaft mit dem Künstler Hans Dahlem.

Weitere Mentoren waren unter anderem Veronika Glaser (Zweibrücken), Norbert Witte und Wolfgang Mannebach (beide aus Saarbrücken). In der Folge der Stahlkrise sei die die Werbeabteilung geschlossen worden. 1997 zog das Paar nach Bliesdalheim, kaufte ein altes Bauernhaus, das stilgerecht renoviert wurde. Schon 1990 hatte Werner Joch beschlossen seine schöpferischen Fähigkeiten weiter auszubauen, über die Möglichkeiten des Nachmalens und Mitmalens hinaus zu gehen. Er schulte die Grundlagen des Malens innerhalb verschiedener Kurse. Anschließend bildete er sich engagiert autodidaktisch weiter, erlernte eigene Sichtweise, fand so den eigenen Stil.

Das Spektrum seiner Werke reichte schnell von stimmungsvollen Aquarellen, über Ölgemälde bis zu abstrakten Acrylbildern und Mischtechniken. Sie wurden in zahlreichen Ausstellungen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Eine davon titelte vielsagend: „Selbstsucher, der nicht ans Ziel will“. Auch das 1999 eröffnete Bistro mit Galerie und Biergarten bot an, die Kunst einem interessierten Publikum zu zeigen. Die Vielseitigkeit seines Lebens, vom Vertragsspieler über den Werbekaufmann zum Bauer, Künstler, Galerist und Wirt, spiegelt sich auch in Jochs Malerei wider. „Sie wirken nicht festgelegt sondern zeigen ein breites Spektrum unterschiedlicher künstlerischer Schaffenskraft. Jedes seiner Bilder sendet eine eigene Botschaft und spricht eine ganz persönliche Sprache, “ so Nagel.

Jedes wirke für sich, entspringe dem Inneren des Künstlers und soll den Betrachter nach ihrem eigenen Empfinden berühren. Gerade die Malerei vermag somit zeitlos zu faszinieren, besonders dann, wenn das Auge die Fantasie beflügelt, ergänzte die Laudatorin.

Die Ausstellung „Was bleibt, ist die Kunst“ ist montags bis freitags im Rathaus, Bliesstraße 19a, in Gersheim, in der Zeit von 8 bis 12, dienstags in der Zeit von von 14 bis 17 und donnerstags von 14 bis 18 Uhr zu sehen. Infos und Erläuterungen bei Marie-Luise Nagel, Telefon (0 68 43) 13 48.

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