Althergebrachtes zeigt oftmals heilsame Wirkung

Reinheim · Zahlreiche Besucher aus dem Bliesgau und der angrenzenden Pfalz waren zum mittlerweile fünften Saarländischen Heilpflanzentag nach Reinheim in den Europäischen Kulturpark gekommen. An den Ständen gab es heilsame Kräuter, Salben und mehr.

 Zum fünften Mal war der Bereich rund um das Fürstinnengrab Austragungsort des Saarländischen Heilpflanzentages. Dort herrschte unter schattigen Bäumen die passende Atmosphäre. Foto: Jörg Martin

Zum fünften Mal war der Bereich rund um das Fürstinnengrab Austragungsort des Saarländischen Heilpflanzentages. Dort herrschte unter schattigen Bäumen die passende Atmosphäre. Foto: Jörg Martin

Foto: Jörg Martin

Im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim fand am Sonntag ein kleines Jubiläum statt: Bereits zum fünften Mal war der Bereich rund um das Fürstinnengrab Austragungsort des Saarländischen Heilpflanzentages. Dort herrschte unter schattigen Bäumen die passende Atmosphäre für den Markt, während im Keltendorf und in der Maison Jean Schaub Workshops stattfanden. Veranstalter waren die Heilpflanzenschule & Naturheilpraxis Marienhof Homburg, die Saarpfalz-Touristik und die Stiftung Europäischer Kulturpark. Der Heilpflanzentag sei im Laufe der Zeit immer größer geworden, verrät Gabriele Geiger im Gespräch mit unserer Zeitung. Sie und drei Frauen hatten 2012 die Idee für die Veranstaltung. "Wir waren damals der Meinung, unser Konzept passe gut zur keltisch-römischen Umgebung des Parks", blickte Geiger zurück. Beim Markt setze man auf Vielfalt, Handarbeit, Qualität, Regionalität und Ökologie. Das führe dazu, dass es Überschneidungen mit Angeboten aus der Biosphäre gäbe, was beabsichtigt sei. Das Konzept scheint aufzugehen, denn auch Standbetreiber aus Rheinland-Pfalz waren in Reinheim zu Gast.

"Die Leute kommen gezielt hierher", fasste Gabriele Geiger zusammen. Auch die Heilkräuter selbst müsse man unterschiedlich anschauen. So komisch es klingt: Es sei wichtig, Wesen, Seele und Persönlichkeit zu erfahren. "Wir wollen sensibilisieren", wies Geiger hin. Neben Kräutern und Pflanzen gab es auch Tees und Salben zu kaufen. "Das sind die Sachen, von denen die Oma immer erzählt hatte, wenn sie Muskelzerrungen hatte oder nicht einschlafen konnte", meinte Hanne Oberhauser aus Zweibrücken zu den Angeboten. Seit einiger Zeit greift sie wieder zu Althergebrachtem.

Auch am Stand von Elisabeth Schmitt wäre sie sicherlich fündig geworden. Die Neunkircherin bot Pflanzen und Kräuter an ihrem Stand an. "Ich bin schon zum dritten Mal hier. Hier ist es nicht so kommerziell", blickte Schmitt zurück. Viele der Pflanzen, die man als "Unkraut" bezeichnet, sind essbar. Manche helfen gar bei der Wundheilung . Momentan gehe der Trend wieder in Richtung des Eigenanbaus im Garten, meinte Elisabeth Schmitt. An einem anderen Stand ist auf einem Schild der Paracelsus-Spruch "Alle Wiesen und Matten, alle Berge und Hügel sind Apotheken" vermerkt. Man hätte den Satz auch als Wegweiser zu einem der acht Workshops betrachten können. 100 Menschen nahmen an ihnen teil. Ein Titel lautete etwa "Löwenzahn - eine vertiefende meditative Pflanzenbetrachtung. Herstellung einer löwenstarken Medizin". Am Fürstinnengrab roch es stellenweise irgendwie nach Weihrauch, da war auch klar, wieso ein anderer Workshop dazu passte: "Räuchern mit heimischen Kräutern". Hier ging es um die Herstellung einer Räuchermischung. "Das riecht ja fast wie in der Kirche", meinte Anne Holtmann aus Saarbrücken zu ihrem Mann Gerd. Fronleichnam sei doch schon vorbei, scherzte der und probierte von einem Apfelbrand.

europaeischer-kulturpark.de

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