Müllentsorgung Die Bexbacher bekommen ihre Gelbe Tonne
Bexbach · Welche Joghurtsorte bevorzugt der Nachbar? Wer isst viele Fertiggerichte? Vor allem an windigen Tagen wurde man oft unfreiwillig Zeuge solcher Offenbarungen – wenn mal wieder der Gelbe Sack gerissen war, und der Müll sich in der Umwelt verteilte. Das hat nun bald ein Ende.
Die Gelbe Tonne ist da. Seit Anfang dieser Woche werden die Abfallgefäße, die grau sind und nur einen gelben Deckel haben, in Bexbach und den Stadtteilen verteilt – plangemäß, wie der Bexbacher Bürgermeister Christian Prech erklärt. Bis zum Wochenende soll die Verteilung abgeschlossen sein.
Für die Bürger sei die Tonne nicht mit Kosten verbunden, so Prech. Bexbach hatte sich, wie die meisten anderen saarländischen Kommunen, für die Gelbe Tonne entschieden. Nur noch vier Städte beziehungsweise Gemeinden im Saarland haben weiterhin den Gelben Sack: Wadgassen, Eppelborn, Mettlach und St. Ingbert. In Homburg sollen die Tonnen nächste Woche verteilt werden.
In Bexbach wie auch in Homburg und Kirkel übernimmt das Entsorgungsunternehmen Remondis im Auftrag des EVS die Abfuhr der Tonnen, am Abfuhrrhythmus ändere sich nichts. Die Größe (120 Liter, 240 Liter oder 1100 Liter) ist angepasst an die der Restmüllgefäße und richtet sich nach der Anzahl der Hausbewohner. Für bis zu vier Personen gibt’s eine kleine Tonne, ab fünf Bewohnern eine große; das Großraumgefäß ist für Grundstücke ab 25 Bewohnern. Wer eine größere oder kleinere Tonne wünscht, kann dies jedoch beim Entsorgungsunternehmen anmelden, dann wird die Tonne ausgetauscht.
Falls mehr Müll anfällt, kann man den zusätzlich in durchsichtigen (!) Kunststoffsäcken neben der Gelben Tonne bereit stellen. Sie werden dann laut EVS ebenfalls mitgenommen. Die Säcke müssen die Bürger dann allerdings selbst besorgen. Grund für die Umstellung von Gelbem Sack auf Gelbe Tonne ist vor allem die Sauberkeit. Herumfliegende Säcke oder verteilter Müll, gerade bei stürmischen Wetterlagen, gehören damit der Vergangenheit an.
Außerdem haben es Tiere wie Raben, Ratten, Füchse oder auch Katzen schwerer, an den Inhalt der Tonnen heranzukommen. Und für die Mitarbeiter der Entsorgungsfirmen sind wohl die Tonnen einfacher zu leeren als die Säcke aufzuklauben oder sie von Zaunpfosten herunter zu pflücken. Der Bexbacher Bürgermeister Christian Prech begrüßt die Umstellung auf die Tonne: „Ich hoffe, dass das Stadtbild sich dadurch positiv verändert. Umherfliegende, aufgerissene, durch Tiere beschädigte Säcke und damit Müll, der auf der Straße herumliegt, sind dann Geschichte.“
Natürlich gibt es auch Bürger, die sich über die Umstellung ärgern – gerade, wenn wenig Platz zum Abstellen der Tonne am oder im Haus ist. Dann kann es mit Biotonne, Restmülltonne, Papiertonne und jetzt noch Gelber Tonne schnell ganz schön voll werden. Das könne er nachvollziehen, so Prech, „aber ich denke, die positiven Aspekte überwiegen in der Sache“.
Es ist laut Remondis übrigens auch möglich, sich eine Tonne mit dem Nachbarn zu teilen, nach Absprache natürlich.
Laut Entsorgungsverband Saar ist der beauftragte Dienstleister übrigens „angehalten, den Inhalt der Gelben Tonnen auf Fehlbefüllungen zu kontrollieren – insbesondere, wenn Gewicht und andere Auffälligkeiten darauf hinweisen“, heißt es auf der Homepage. Nach wie vor gehören in die Gelbe Tonne Plastik-Verpackungen – kuriose Dinge wie der Plastik-Swimmingpool vom letzten Sommer oder Windeln zählen nicht dazu. Die Gelben Säcke waren durchsichtig, so dass eher auf den ersten Blick zu erkennen war, was drin ist. Ob sich die Bürger bei den Säcken mehr Mühe mit dem Trennen von Müll gegeben haben? Das wird die Zeit zeigen. Sollte also in der Tonne etwas drin sein, was dort nicht hinein gehört – die Erfahrungen aus anderen Städten zeigen, dass gerne mal Restmüll in die Tonne wandert – wird die jeweilige Tonne mit einem Hinweis versehen, dass der Abfall bis zur nächsten Abfuhr nachsortiert werden muss. Passiert das nicht, entsorgt der EVS den Behälter – gebührenpflichtig.
Benutzt werden kann die Gelbe Tonne von den Bexbachern erst ab dem 1. Januar 2021, bis dorthin sind weiter wie gehabt die Gelben Säcke zum Entsorgen von Verpackungsmüll zu nutzen.
Kontakt, Infos und Abfuhrtermine: Remondis-Hotline: 08 00 9 55 77 22.
