Ehrung für kommunales Engagement mit "Freiherr-vom-Stein-Medaille" Hohe Ehre für verdiente Lokalpolitiker
Homburg/Saarbrücken · Fünf Persönlichkeiten aus dem Saarpfalz-Kreis sind vom Innenminister mit der „Freiherr-vom-Stein“ bedacht worden. Was hinter der Auszeichnung steckt.
Am Freitag haben Karl Schuberth (Homburg), Rudi Müller (Bexbach), Stephan Piorko (Ommersheim), Peter Voigt (Altstadt) und Martin Wannemacher (Ommersheim) von Saar-Innenminister Reinhold Jost die „Freiherr-vom-Stein-Medaille“ erhalten (wir berichteten). „Die Persönlichkeiten, die heute geehrt werden, haben mit ihrem bemerkenswerten Engagement einen wichtigen Beitrag für ihre jeweiligen Heimatkommunen und damit auch für die Bürgerinnen und Bürger, ebenso wie für das Saarland geleistet. Besonders wichtig ist dabei unter anderem ihre Vorbildfunktion“, betonte Jost in seiner Laudatio. Denn gerade in der heutigen Zeit seien viele Ehrenamtler großen Anfeindungen und Drohungen ausgesetzt. Das betreffe Rettungskräfte genauso wie Mandatsträger. „Daher ist es nicht nur von großer Bedeutung, ihnen für ihren freiwilligen Einsatz angemessenen Dank und Anerkennung zu zollen, sondern vor allem auch mit allen verfügbaren Mitteln für ihren Schutz zu sorgen. Vor diesem Hintergrund erhält ihre Tätigkeit und damit verbunden ihre Vorbildfunktion noch größeres Gewicht.“
Zu den Geehrten schreibt das Innenministerium: Seit 1994 sei Karl Schuberth (SPD) im Ortsrat aktiv und setze sich seit 2004 als Ortsvorsteher von Einöd für seinen Gemeindebezirk ein. Er habe sich zudem in der Stiftung Römermuseum engagiert, sei Mitinitiator der Biosphäre in Einöd und maßgeblich an der Durchführung der Biosphärenfeste 2010 und 2019 beteiligt gewesen. Insbesondere sein Einsatz für die Rettung der Grundschule, zur Verbesserung des Bildungssektors sowie sein wertvoller Beitrag zum Erhalt der örtlichen Vereine zeichneten ihn aus. Darüber hinaus habe er sich „in bedeutendem Maße für die Wiedereröffnung des Bahnhaltepunkts Einöd starkgemacht“.
18 Jahre lang (2004 bis 2022) habe sich derweil Rudi Müller als Ortsvorsteher tatkräftig um seine Heimatkommune Frankenholz gekümmert. Zu seinen Verdiensten zähle die Unterstützung beim Neubau des Kindergartens sowie seine intensive Mitarbeit an Projekten im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms. Dazu gehörten etwa der Ausbau des Dorfplatzes und die Neugestaltung des dazugehörigen Umfelds sowie die Sanierung der Schillerschule und des Bürgerzentrums. Seit 2001 bringe er sich außerdem für die SPD im Ortsrat ein.
Im Zuge seiner Tätigkeit als Mitglied des Ortsrates von 1999 bis 2021 sowie als Ortsvorsteher von Ommersheim von 2003 bis 2021 habe Stephan Piorko viele wichtige Projekte für Ommersheim und das Mandelbachtal angestoßen. Damit habe er das Ziel verfolgt, die Zukunftsfähigkeit der Kommune zu sichern. So habe er etwa die Initiative für den Bau eines neuen Kindergartens ergriffen, sich für einen Anbau an der Saarpfalzhalle sowie die Sicherung und Renovierung der alten Pumpstation im Ommersheimer Obertal eingesetzt. Er habe für eine neue Atemschutzübungsanlage für die freiwillige Feuerwehr Mandelbachtal gesorgt. Besonders hervorzuheben sei zudem sein Engagement für die Pflege der Partnerschaft mit Vichte im belgischen Flandern: In diesem Kontext habe er zum Beispiel die flämische Sprache erlernt, um ohne Dolmetscher die europäische Freundschaft mit Belgien zu vertiefen.
Peter Voigt habe sich auf kommunalpolitischer Ebene in herausragendem Maße in zahlreichen Funktionen um die Gemeinde Kirkel verdient gemacht. Seit 1999 bringe er sich im Gemeinderat ein, von 2004 bis 2009 habe er dort der SPD-Fraktion vorgesessen. 2019 sei er ehrenamtlicher Beigeordneter der Gemeinde geworden, habe 2004 das Amt des Vorsitzenden beim SPD-Gemeindeverband angetreten. Im selben Jahr habe er begonnen, sich im Ortsrat Altstadt einzubringen, bevor er 2009 zum Ortsvorsteher gewählt worden sei. Er habe etwa eng mit den Vereinen für die Fortentwicklung von Altstadt zusammengearbeitet und einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt der Sportanlagen sowie zum Umbau der Ex-Grundschule beigetragen. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Tätigkeit, die insbesondere durch einen offenen und einladenden Kommunikationsstil geprägt gewesen sei, habe auf der Reduzierung der Verkehrsbelastung vor Ort gelegen.
Von 1994 bis 1999 sowie seit 2004 saß Martin Wannemacher im Ortsrat Ommersheim sowie seit 1999 im Gemeinderat Mandelbachtal. Des Weiteren habe er sich etwa seit 1999 im Ausschuss für Umwelt, Raumordnung und Bauwesen, von 2005 bis 2016 im Unterausschuss für Feuerwehrangelegenheiten und Hochwasserschutz und seit 2019 im Werksausschuss eingebracht. 2004 habe er zudem das Amt des stellvertretenden Ortsvorstehers übernommen. Wannemacher beschäftigte sich auf vielfältige Weise mit der Geschichte seines Heimatortes: Er sei zum Beispiel Mitbegründer des Arbeitskreises Dorfgeschichte, mitverantwortlich für das Erscheinen eines Buches über die Kriegserlebnisse von Ommersheimer Bürgern.
Dazu betreibe Martin Wannemacher Ahnenforschung und fungiere gleichzeitig als Ansprechpartner für das Thema, verfasse Berichte über historische Ereignisse aus Ommersheim und habe sich für eine Niederschrift der Geschichte Ommersheims für nachkommende Generationen eingesetzt. Darüber hinaus zeichne er sich verantwortlich für die Publikation des Dorfkalenders.